Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
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alten Einrichtungen <strong>und</strong> Ausstattungen<br />
können manchmal selbst schon als<br />
Ausstellungsstücke gelten.<br />
So werden beispielsweise alte<br />
Schaukästen, in denen Exponate in<br />
streng taxonomischer Anordnung<br />
ausgestellt sind, als Zeugnisse der<br />
museologischen Methoden des 18. <strong>und</strong><br />
19. Jahrh<strong>und</strong>erts gesehen.<br />
Die Räume des <strong>Museum</strong>s im<br />
Zusammenhang mit einer zeitlich<br />
begrenzten Ausstellung zu verändern<br />
kann erfolgreicher sein. Denn es stellt<br />
eine Möglichkeit dar, die Räumlichkeiten<br />
in neuem Licht zu präsentieren <strong>und</strong><br />
einen Raum speziell für eine bestimmte<br />
Ausstellung zu gestalten.<br />
Vorsicht ist angebracht bei der<br />
Erneuerung in einer ständigen<br />
Ausstellung durch Erweiterung oder<br />
Ergänzung neuer Elemente zu bereits<br />
vorhandenen. Die Neuerungen sollten<br />
sich harmonisch einfügen.<br />
Halbherzige Modernisierungs- oder<br />
Umbaumaßnahmen können zu einem<br />
Aufeinanderprallen von Alt <strong>und</strong> Neu<br />
führen, das die Ästhetik stört oder<br />
einfach nur irreführend ist, weil das Alte<br />
die innovative Kraft des Neuen aufhebt.<br />
Warum sollte man zum Beispiel eine<br />
alte, mit Gegenständen <strong>und</strong> den dazu<br />
gehörigen Erläuterungen vollgestopfte<br />
Vitrine neben einer gut entworfenen<br />
Computereinheit mit Touchscreen <strong>und</strong><br />
digitaler Bild- <strong>und</strong> Tonunterstützung,<br />
die sehr viel wirkungsvoller über die<br />
Gegenstände in der Vitrine informiert,<br />
an ihrem Platz belassen?<br />
BILDSCHIRME<br />
Die Möglichkeiten der visuellen<br />
Kommunikation haben sich im<br />
Laufe der Zeit verändert. Als<br />
erstes wurden in größeren <strong>Museen</strong><br />
Kinoleinwände installiert, danach<br />
Fernseher, Videogeräte <strong>und</strong> DVD Player.<br />
Computer haben sich aufgr<strong>und</strong> des<br />
technologischen Fortschritts in den<br />
letzten Jahren für das <strong>Museum</strong> als<br />
immer vielfältiger einsetzbar erwiesen.<br />
Sie stellen heute ein wichtiges <strong>und</strong><br />
intensiv genutztes Informations- <strong>und</strong><br />
Vermittlungsinstrument dar.<br />
Bildschirme, die mit DVDs <strong>und</strong><br />
Computern verb<strong>und</strong>en sind, bieten eine<br />
beachtliche Kommunikationsvielfalt,<br />
wenngleich ihre Wirkung auf<br />
BesucherInnen nicht immer vorhersehbar<br />
ist. Touchscreens bieten sowohl<br />
Einzelnen als auch Gruppen gute<br />
Lernmöglichkeiten. BesucherInnen<br />
können über Symbole ihre Wege<br />
zu weiterführenden Informationen<br />
fi nden. Eine gute Ergänzung stellen<br />
Videoprojektoren dar, die ganze Wände<br />
in große, sprechende Oberfl ächen<br />
verwandeln.<br />
Das Imperial War <strong>Museum</strong> in<br />
Manchester setzt Projektionen mit<br />
großartigem Effekt ein: Bilder werden<br />
so im ganzen Raum projiziert, so<br />
dass die BesucherInnen in ein Licht-<br />
Tonschauspiel eintauchen können.<br />
Dieser Effekt wird nicht etwa mit<br />
aufwändiger Multimediatechnik<br />
inszeniert, sondern mit einfachen<br />
Diaprojektoren erzielt <strong>und</strong> macht<br />
deutlich, wie wichtig die Auswahl des<br />
richtigen Mediums – alt oder neu – für<br />
die jeweilige Aufgabe ist.<br />
LEBENSGROSSE MODELLE<br />
Lebensgroße Modelle haben eine<br />
lange Tradition, besonders in<br />
Naturhistorischen <strong>Museen</strong>. Eine Zeit<br />
lang waren sie aus der Mode geraten,<br />
als minimalistischere Ansätze in der<br />
Ausstellungsgestaltung gebräuchlicher<br />
waren, aber gegenwärtig erhalten sie<br />
erneut Aufmerksamkeit. Lebensgroße<br />
Modelle lenken die Neugier der<br />
BesucherInnen auf sich <strong>und</strong> vermitteln<br />
einen Eindruck von Authentizität,<br />
womit sie – trotz der Konkurrenz<br />
technisch raffi nierterer Formen der<br />
virtuellen Realität – auch heute noch<br />
die <strong>Museum</strong>serfahrung unterstützen<br />
können. Sie überzeugen dadurch,<br />
dass sie dreidimensional, greifbar <strong>und</strong><br />
groß sind. Sie können dafür eingesetzt<br />
werden, eine menschliche Komponente<br />
in Ausstellungen über Lebensräume,<br />
Maschinen <strong>und</strong> Verkehr zu bringen oder<br />
den Gebrauch von Gegenständen in<br />
der Vergangenheit zu veranschaulichen.