Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Vor kurzem lud das <strong>Museum</strong> die<br />
zwei Künstler zu einem Workshop<br />
mit dem Titel Erzählen Sie uns Ihre<br />
Geschichte! ein. Die TeilnehmerInnen<br />
arbeiteten, inspiriert von der Installation,<br />
gemeinsam mit den Künstlern an der<br />
Entwicklung ihres eigenen Werdegangs.<br />
Die WorkshopteilnehmerInnen wurden<br />
darum gebeten, den Inhalt ihres<br />
Arzneischranks, eine Auswahl aus<br />
ihren Fotoalben mit bedeutenden<br />
Momenten aus ihrem Leben <strong>und</strong><br />
Gegenstände, die sich ihrer Meinung<br />
nach auf ihre eigene Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> ihr<br />
Wohlergehen beziehen, mitzubringen.<br />
Diese Elemente wurden durch den<br />
Einsatz von Video <strong>und</strong> Fotografie zu<br />
Werken in der Ausstellung. Die kleine<br />
teilnehmende Gruppe war durch<br />
<strong>of</strong>fene Einladung in der Abteilung<br />
<strong>und</strong> gezielte Öffentlichkeitsarbeit<br />
in Ges<strong>und</strong>heitszentren, Krankenpflegeschulen<br />
<strong>und</strong> dem medizinischen<br />
<strong>Museum</strong> angeworben worden. Die<br />
im Projekt von den KünstlerInnen,<br />
PR-ManagerInnen <strong>und</strong> KuratorInnen<br />
entstandenen Ideen wurden zu<br />
einem Projekt für die Erweiterung<br />
von Zielgruppen für Strafgefangene<br />
des Pentonville Gefängnisses<br />
weiterentwickelt.<br />
Dies ist nur eines von vielen<br />
Projekten, das die Verbindungen der<br />
<strong>Museum</strong>ssammlungen zum breiten<br />
Erfahrungsspektrum der Menschen<br />
zeigt: Von der Ges<strong>und</strong>heit über Religion<br />
bis zum Altern <strong>und</strong> der Sehnsucht<br />
lernender Erwachsener, ihre Kultur <strong>und</strong><br />
ihr Leben zu reflektieren <strong>und</strong> neu zu<br />
interpretieren.<br />
Es ist ebenfalls exemplarisch für<br />
einen bei der Vermittlungsarbeit mit<br />
Erwachsenen neuerdings häufig<br />
gewählten autobiografischen Ansatz,<br />
der darin besteht, an Erinnerungen<br />
zu appellieren <strong>und</strong> damit die eigene<br />
Lebensgeschichte neu zu betrachten.<br />
MUSEUM_INSIDE_OUT –<br />
ARBEIT AM GEDÄCHTNIS:<br />
EIN DISKURS- UND<br />
AUSSTELLUNGSPROJEKT<br />
DES ÖSTERREICHISCHEN<br />
MUSEUMS FÜR VOLKSKUNDE<br />
IN WIEN<br />
2007 setzte das Österreichische<br />
<strong>Museum</strong> für Volksk<strong>und</strong>e ein bislang<br />
in der <strong>Museum</strong>sszene einzigartiges<br />
Projekt um, dass durch seinen<br />
experimentellen Charakter, seine<br />
Prozesshaftigkeit <strong>und</strong> seine<br />
Offenheit den Mut des <strong>Museum</strong>s<br />
widerspiegelt, neue Wege zu gehen.<br />
Die Gr<strong>und</strong>idee bestand darin, den<br />
<strong>Museum</strong>sbesucherInnen das gesamte<br />
Arbeitsvolumen eines kulturhistorischen<br />
<strong>Museum</strong>s zu zeigen.<br />
Der Ausstellung ging eine einjährige<br />
Projektentwicklungsphase voraus. Der<br />
<strong>Museum</strong>smitarbeiterstab bereitete<br />
sich mit Unterstützung einer externen<br />
95<br />
auf Konzeption von Forschungs-<br />
<strong>und</strong> Kulturvermittlungsprojekten<br />
spezialisierten Expertengruppe auf<br />
die Schnittstellenarbeit zwischen<br />
der Innen- <strong>und</strong> der Außenwelt sowie<br />
zwischen Theorie <strong>und</strong> Praxis des<br />
<strong>Museum</strong>s mit Workshops vor. Diese<br />
Phase gewährleistete die größtmögliche<br />
Unterstützung der Idee durch die<br />
MitarbeiterInnen <strong>und</strong> schuf die<br />
Voraussetzung dafür, das angestrebte<br />
Ziel eines intensivierten Austauschs<br />
zwischen <strong>Museum</strong>smitarbeiterInnen<br />
<strong>und</strong> Publikum zu erreichen.<br />
Diesem Ziel wurde auch bei der<br />
Ausstellungsgestaltung Rechnung<br />
getragen. Die <strong>Museum</strong>sarbeit, die<br />
normalerweise zu 80 Prozent<br />
unter Ausschluss der Öffentlichkeit<br />
geschieht, wurde in die Ausstellungsräume<br />
transferiert. Temporäres<br />
Depot, Registraturstelle,<br />
Inventarisierungsterminal, Photolabor,<br />
Restaurationsatelier, Bibliotheks-,<br />
Studier- <strong>und</strong> Vermittlungsplatz fanden<br />
dort ihren Ort. Tausende Objekte<br />
aus verschiedenen Sammlungen<br />
des Hauses, die normalerweise<br />
in den Depots lagern, wurden<br />
in den Ausstellungsräumen<br />
aufgebaut. Fast das gesamte<br />
<strong>Museum</strong>spersonal arbeitete an<br />
multifunktionalen Arbeitsplätzen in den<br />
Ausstellungsräumen. KuratorInnen,<br />
RestauratorInnen, BibliothekarInnen,<br />
ArchivarInnen, KulturvermittlerInnen,