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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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Stichproben nicht nur die <strong>Museum</strong>sbesucherInnen,<br />

sondern die gesamte<br />

Bevölkerung Großbritanniens erfassen<br />

sollte <strong>und</strong> bei der unter anderem das<br />

Besuchsverhalten in <strong>Museen</strong> untersucht<br />

wurde. 32 Prozent der Befragten<br />

gaben an, <strong>Museen</strong> mit der Familie zu<br />

besuchen. Die weniger wohlhabenden<br />

Gruppen, die gewöhnlich nicht zu<br />

den <strong>Museum</strong>sbesucherInnen zählen,<br />

besichtigen sehr viel eher <strong>Museen</strong>, wenn<br />

sie Kinder oder Enkelkinder haben, 45<br />

Prozent derjenigen mit Kindern gaben<br />

an, dass sie an Wissenschaft <strong>und</strong><br />

Technik interessiert seien.<br />

Diese wenigen Beispiele geben<br />

natürlich nicht das ganze Spektrum<br />

wieder, aber sie zeigen, dass<br />

generationsübergreifende Gruppen<br />

in den Niederlanden, Italien <strong>und</strong><br />

Großbritannien ein Viertel bis ein<br />

Drittel der <strong>Museum</strong>sbesucherInnen<br />

ausmachen. Das spiegelt tatsächlich<br />

einen großen Anteil der<br />

<strong>Museum</strong>sbesucherInnen wider <strong>und</strong> ist<br />

sogar von noch größerer Bedeutung<br />

für Naturwissenschafts- <strong>und</strong><br />

Technikmuseen.<br />

WAS SIND DIE BESONDEREN<br />

BEDÜRFNISSE VON FAMILIEN?<br />

Mitte der 90er Jahre wurde Harris<br />

Qualitative beauftragt, die Bedürfnisse<br />

<strong>und</strong> das Verhalten von Kindern <strong>und</strong><br />

der sie begleitenden Eltern beim<br />

Besuch von <strong>Museen</strong> <strong>und</strong> anderen<br />

Sehenswürdigkeiten zu untersuchen.<br />

Ihre Studie Children as an audience<br />

for <strong>Museum</strong>s and Galleries, die<br />

1997 veröffentlicht wurde, beruht<br />

auf qualitativen, ausführlichen<br />

Testgruppengesprächen mit Kindern<br />

<strong>und</strong> ihren Begleitern.<br />

Es stellte sich heraus, dass Familien<br />

für gewöhnlich an Feiertagen <strong>und</strong> an<br />

Wochenenden etwas gemeinsam<br />

unternehmen. Manchmal waren die<br />

Kinder durch einen vorangegangenen<br />

Schulausfl ug zum <strong>Museum</strong>sbesuch<br />

im Familienverband motiviert<br />

worden. Erwachsene <strong>und</strong> Kinder<br />

wurden aber gleichermaßen von<br />

großen Themenausstellungen oder<br />

Ausstellungen mit Verbindung zu<br />

Fernsehsendungen angezogen.<br />

Um bei einer Familie Begeisterung für<br />

einen <strong>Museum</strong>sbesuch zu wecken, ist<br />

es entscheidend, dass der Besuch<br />

Spaß verspricht. Vielversprechendster<br />

Erfolgsfaktor scheint zu sein, wenn<br />

BesucherInnen selbst aktiv werden<br />

können. Haptische Erfahrungen,<br />

Zeichnen, Malen <strong>und</strong> die Herstellung<br />

von Dingen, Inszenierung historischer<br />

Szenen <strong>und</strong> kleiner Schauspielstücke,<br />

computergestützte Aktivitäten,<br />

effektive, interaktive Angebote <strong>und</strong><br />

Experimente werden als überaus<br />

wirksame <strong>und</strong> motivierende<br />

Auslöser für einen <strong>Museum</strong>sbesuch<br />

mit der Familie beschrieben.<br />

Außergewöhnliche <strong>Museum</strong>s- <strong>und</strong><br />

Ausstellungsgebäude sowie<br />

faszinierende Exponate entwickeln<br />

eine große Anziehungskraft. Ein<br />

Andenken als Erinnerung an den<br />

Besuch ist normalerweise auch Teil<br />

des Vergnügens.<br />

WIE LERNEN<br />

FAMILIENGRUPPEN?<br />

Studien wie die von MORI in<br />

Großbritannien zeigen, dass alle Eltern,<br />

unabhängig ihres Bildungsstandes,<br />

ihrer sozialen Herkunft <strong>und</strong> ihrer<br />

wirtschaftlichen Lage, <strong>Museen</strong> als<br />

wichtige Lernorte für Kinder betrachten,<br />

unabhängig davon, ob sie sie selbst<br />

besuchen oder nicht.<br />

Die Motivation zu einem <strong>Museum</strong>sbesuch<br />

mit der Familie geht von<br />

dem Wunsch aus, eine gemeinsame<br />

Erfahrung zu machen, Zeit miteinander<br />

zu verbringen <strong>und</strong> etwas pädagogisch<br />

Wertvolles zu unternehmen. Diese<br />

Lernart wird häufi g als soziales oder<br />

gemeinschaftliches <strong>Lernen</strong> bezeichnet.<br />

Es festigt den familiären Zusammenhalt<br />

<strong>und</strong> stützt sich auf die Interaktion<br />

zwischen den Familienmitgliedern. Die<br />

Familien verbringen Zeit im Gespräch<br />

miteinander, in dem sie ihr Wissen<br />

<strong>und</strong> neu Erfahrenes austauschen. Sie<br />

unterhalten sich darüber, was sie<br />

bereits wissen. Dabei neigen Eltern<br />

stark dazu, frühere Erfahrungen<br />

<strong>und</strong> die Familiengeschichte in die<br />

Unterhaltung mit dem Ziel einfl ießen zu

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