Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
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Familienprogramme. In anderen<br />
Einrichtungen wird Vermittlungsarbeit<br />
immer noch als Ergänzung zur<br />
Kernaufgabe des <strong>Museum</strong>s<br />
betrachtet, bei der man sich bemüht,<br />
Einzelprojekte zur Erschließung<br />
museumsferner Publikumskreise<br />
durchzuführen.<br />
<strong>Lernen</strong> im <strong>Museum</strong> unterscheidet sich<br />
vom Wissenserwerb in etablierten<br />
Bildungsinstitutionen, da es sich bei<br />
den <strong>Museum</strong>sbesucherInnen meist<br />
um informell <strong>Lernen</strong>de handelt. Im<br />
allgemeinen ist man im <strong>Museum</strong> über<br />
die Lernziele der BesucherInnen nicht<br />
informiert, ob diese von Vergnügen,<br />
in Verbindung mit dem Interesse<br />
an einem bestimmten Thema, im<br />
Streben nach Selbstfi ndung, oder von<br />
kultureller Bedeutung motiviert sind.<br />
Gleichzeitig betrachten BesucherInnen<br />
ihren <strong>Museum</strong>sbesuch nicht per<br />
se als Lernerfahrung, obwohl sie<br />
vielleicht mit Vergnügen etwas lernen.<br />
Regelmäßige <strong>Museum</strong>sbesucherInnen<br />
fühlen sich von der <strong>of</strong>fenen Struktur<br />
<strong>und</strong> der Tatsache, dass sich der<br />
zeitliche <strong>und</strong> fi nanzielle Aufwand<br />
in Grenzen hält, angezogen. Auf<br />
diejenigen, auf die das <strong>Museum</strong> jedoch<br />
einen befremdlichen Eindruck macht,<br />
kann die <strong>Museum</strong>satmosphäre steif<br />
<strong>und</strong> entmutigend wirken, <strong>und</strong> der<br />
erforderliche Einsatz für einen Besuch<br />
mag ihnen aufwendig <strong>und</strong> kostspielig<br />
erscheinen.<br />
Die Ergebnisse der Lernerfahrung<br />
im <strong>Museum</strong> sind ähnlich<br />
unterschiedlich. Zu den positivsten<br />
Resultaten zählen die Wissens-<br />
<strong>und</strong> Verständniserweiterung, die<br />
Entwicklung neuer Fertigkeiten <strong>und</strong><br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> die Motivation zur<br />
Weiterbildung. Häufi g nutzen <strong>Lernen</strong>de<br />
ihren <strong>Museum</strong>sbesuch dazu, ihr<br />
bestehendes Wissen zu bestätigen<br />
<strong>und</strong> es mit anderen Menschen, zum<br />
Beispiel ihren Kindern, zu teilen.<br />
<strong>Lernen</strong>de, die zwischen dem <strong>Museum</strong><br />
<strong>und</strong> ihren Interessen, Erfahrungen oder<br />
sich selbst eine Beziehung herstellen<br />
können, werden das <strong>Museum</strong> eher<br />
wieder besuchen als solche, denen<br />
dies nicht gelingt.<br />
2.2 Ansätze für das<br />
<strong>Lernen</strong> in <strong>Museen</strong><br />
Das Angebot der Vermittlungsprogramme<br />
in <strong>Museen</strong> sollte sich<br />
auf Lerntheorien <strong>und</strong> erfolgreiche<br />
Methoden <strong>und</strong> Praxisbeispiele mit<br />
Erwachsenen stützen. Von Bedeutung<br />
ist auch die kulturellen, institutionellen<br />
oder persönlichen Einstellung des<br />
<strong>Museum</strong>spersonals gegenüber den<br />
BesucherInnen ab. Ganz allgemein<br />
kann von vier Herangehensweisen für<br />
das <strong>Lernen</strong> im <strong>Museum</strong> gesprochen<br />
werden, die in jeder Kombination<br />
gleichzeitig in Gebrauch sein können:<br />
ß instruktiv oder didaktisch<br />
ß aktiv oder entdeckend<br />
ß konstruktiv<br />
ß gesellschaftskritisch<br />
„INSTRUKTIVER“ ODER<br />
„DIDAKTISCHER“ ANSATZ<br />
Bei „instruktivem Ansatz“ geht man<br />
davon aus, dass das <strong>Museum</strong> für<br />
das Publikum eine Autorität ist <strong>und</strong><br />
die BesucherInnen zum größten Teil<br />
ein passives <strong>und</strong> aufnehmendes<br />
Publikum sind. Der institutionalisierte<br />
Kulturbereich ist nahezu vollständig<br />
hierarchisch organisiert, <strong>und</strong> man<br />
neigt dazu, Expertenwissen gegenüber<br />
informellem Wissen <strong>und</strong> Alltagswissen<br />
zu bevorzugen. VermittlerInnen <strong>und</strong><br />
Führungspersonal treten als Boten<br />
der Fachleute auf, die autorisiertes<br />
Wissen an die <strong>Lernen</strong>den übermitteln.<br />
Diese Methode stützt zum Beispiel<br />
die traditionelle monologische<br />
Führungsform.<br />
Der Vorteil der „didaktischen“ Methode<br />
ist, dass man sich dabei auf die<br />
Vermittlung des Informationsgehalts,<br />
die Fakten eines Kunstwerks oder<br />
Exponats, konzentriert, der schnell<br />
aufgenommen werden kann <strong>und</strong><br />
einprägsam ist. Der Nachteil dieser<br />
Methode ist, dass sie <strong>Lernen</strong> als<br />
statisch <strong>und</strong> akkumulierend <strong>und</strong><br />
Wissen als neutral, objektiv <strong>und</strong><br />
allgemein gültig defi niert, was zu<br />
der Annahme verleitet, dass die von