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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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18<br />

Familienprogramme. In anderen<br />

Einrichtungen wird Vermittlungsarbeit<br />

immer noch als Ergänzung zur<br />

Kernaufgabe des <strong>Museum</strong>s<br />

betrachtet, bei der man sich bemüht,<br />

Einzelprojekte zur Erschließung<br />

museumsferner Publikumskreise<br />

durchzuführen.<br />

<strong>Lernen</strong> im <strong>Museum</strong> unterscheidet sich<br />

vom Wissenserwerb in etablierten<br />

Bildungsinstitutionen, da es sich bei<br />

den <strong>Museum</strong>sbesucherInnen meist<br />

um informell <strong>Lernen</strong>de handelt. Im<br />

allgemeinen ist man im <strong>Museum</strong> über<br />

die Lernziele der BesucherInnen nicht<br />

informiert, ob diese von Vergnügen,<br />

in Verbindung mit dem Interesse<br />

an einem bestimmten Thema, im<br />

Streben nach Selbstfi ndung, oder von<br />

kultureller Bedeutung motiviert sind.<br />

Gleichzeitig betrachten BesucherInnen<br />

ihren <strong>Museum</strong>sbesuch nicht per<br />

se als Lernerfahrung, obwohl sie<br />

vielleicht mit Vergnügen etwas lernen.<br />

Regelmäßige <strong>Museum</strong>sbesucherInnen<br />

fühlen sich von der <strong>of</strong>fenen Struktur<br />

<strong>und</strong> der Tatsache, dass sich der<br />

zeitliche <strong>und</strong> fi nanzielle Aufwand<br />

in Grenzen hält, angezogen. Auf<br />

diejenigen, auf die das <strong>Museum</strong> jedoch<br />

einen befremdlichen Eindruck macht,<br />

kann die <strong>Museum</strong>satmosphäre steif<br />

<strong>und</strong> entmutigend wirken, <strong>und</strong> der<br />

erforderliche Einsatz für einen Besuch<br />

mag ihnen aufwendig <strong>und</strong> kostspielig<br />

erscheinen.<br />

Die Ergebnisse der Lernerfahrung<br />

im <strong>Museum</strong> sind ähnlich<br />

unterschiedlich. Zu den positivsten<br />

Resultaten zählen die Wissens-<br />

<strong>und</strong> Verständniserweiterung, die<br />

Entwicklung neuer Fertigkeiten <strong>und</strong><br />

Fähigkeiten <strong>und</strong> die Motivation zur<br />

Weiterbildung. Häufi g nutzen <strong>Lernen</strong>de<br />

ihren <strong>Museum</strong>sbesuch dazu, ihr<br />

bestehendes Wissen zu bestätigen<br />

<strong>und</strong> es mit anderen Menschen, zum<br />

Beispiel ihren Kindern, zu teilen.<br />

<strong>Lernen</strong>de, die zwischen dem <strong>Museum</strong><br />

<strong>und</strong> ihren Interessen, Erfahrungen oder<br />

sich selbst eine Beziehung herstellen<br />

können, werden das <strong>Museum</strong> eher<br />

wieder besuchen als solche, denen<br />

dies nicht gelingt.<br />

2.2 Ansätze für das<br />

<strong>Lernen</strong> in <strong>Museen</strong><br />

Das Angebot der Vermittlungsprogramme<br />

in <strong>Museen</strong> sollte sich<br />

auf Lerntheorien <strong>und</strong> erfolgreiche<br />

Methoden <strong>und</strong> Praxisbeispiele mit<br />

Erwachsenen stützen. Von Bedeutung<br />

ist auch die kulturellen, institutionellen<br />

oder persönlichen Einstellung des<br />

<strong>Museum</strong>spersonals gegenüber den<br />

BesucherInnen ab. Ganz allgemein<br />

kann von vier Herangehensweisen für<br />

das <strong>Lernen</strong> im <strong>Museum</strong> gesprochen<br />

werden, die in jeder Kombination<br />

gleichzeitig in Gebrauch sein können:<br />

ß instruktiv oder didaktisch<br />

ß aktiv oder entdeckend<br />

ß konstruktiv<br />

ß gesellschaftskritisch<br />

„INSTRUKTIVER“ ODER<br />

„DIDAKTISCHER“ ANSATZ<br />

Bei „instruktivem Ansatz“ geht man<br />

davon aus, dass das <strong>Museum</strong> für<br />

das Publikum eine Autorität ist <strong>und</strong><br />

die BesucherInnen zum größten Teil<br />

ein passives <strong>und</strong> aufnehmendes<br />

Publikum sind. Der institutionalisierte<br />

Kulturbereich ist nahezu vollständig<br />

hierarchisch organisiert, <strong>und</strong> man<br />

neigt dazu, Expertenwissen gegenüber<br />

informellem Wissen <strong>und</strong> Alltagswissen<br />

zu bevorzugen. VermittlerInnen <strong>und</strong><br />

Führungspersonal treten als Boten<br />

der Fachleute auf, die autorisiertes<br />

Wissen an die <strong>Lernen</strong>den übermitteln.<br />

Diese Methode stützt zum Beispiel<br />

die traditionelle monologische<br />

Führungsform.<br />

Der Vorteil der „didaktischen“ Methode<br />

ist, dass man sich dabei auf die<br />

Vermittlung des Informationsgehalts,<br />

die Fakten eines Kunstwerks oder<br />

Exponats, konzentriert, der schnell<br />

aufgenommen werden kann <strong>und</strong><br />

einprägsam ist. Der Nachteil dieser<br />

Methode ist, dass sie <strong>Lernen</strong> als<br />

statisch <strong>und</strong> akkumulierend <strong>und</strong><br />

Wissen als neutral, objektiv <strong>und</strong><br />

allgemein gültig defi niert, was zu<br />

der Annahme verleitet, dass die von

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