58 lassen, ein gemeinsames Verständnis unter den Familienmitgliedern zu erzeugen. Die Gespräche sind meist intensiv <strong>und</strong> persönlich, s<strong>of</strong>ern sie über die Ausstellung sprechen <strong>und</strong> die Informationstafeln nutzen, die sogar manchmal gemeinsam laut gelesen werden. Manchmal tritt die Bedeutung der Unterhaltung hinter gegenseitigem Beobachten <strong>und</strong> gemeinsamer Interaktion zurück. Bei manchen generationsübergreifenden Gruppen, insbesondere denjenigen mit älteren Kindern, kann man die Vorgehensweise, den anderen zum Vorbild zu nehmen, beobachten. Die Gruppe teilt sich für eine gewisse Zeit <strong>und</strong> findet nur gelegentlich zusammen, um sich zu unterhalten. Dies ist ein Beispiel für eine unabhängigere Lernform. Aus den Untersuchungen geht hervor, dass die Anwesenheit Erwachsener in der Gruppe den Kindern das <strong>Lernen</strong> erleichtert. Familien verfügen über eine gemeinsame Wissenskultur <strong>und</strong> der <strong>Museum</strong>sbesuch bereichert dieses Wissen. Ihre Unterhaltungen beginnen <strong>of</strong>t bei dem gemeinsamen Vorwissen <strong>und</strong> werden noch nach ihrem <strong>Museum</strong>sbesuch fortgesetzt. Das <strong>Museum</strong> wird so zu einem Teil der familiären Lernerfahrung. Es liegt daher auf der Hand, dass Erwachsene, die sich im <strong>Museum</strong> wohl fühlen <strong>und</strong> an Ausstellungen interessiert sind, diese Gefühle eher an ihre Kinder weitergeben, <strong>und</strong> so die Familie in stärkerem Maß von dem Besuch pr<strong>of</strong>itieren wird. Erwachsene nehmen Angebote, die sie mit der Ausstellung vertrauter machen, wie Material- <strong>und</strong> Informationssammlungen <strong>und</strong> interaktive Ausstellungselemente, gerne an. In diesem Fall unterstützen diese Angebote eine weiterführende Lernerfahrung. Diese neuen Ergebnisse sind wichtig, da viele <strong>Museen</strong> derzeit Lernmaterialien anschaffen, die zur Förderung des gemeinsamen <strong>Lernen</strong>s in der Gruppe beim <strong>Museum</strong>sbesuch von Erwachsenen mit Kindern ausgelegt sind. EIN BEISPIEL AUS DER PRAXIS: DIE MUSEUMSLUPE <strong>Museum</strong>slupe ist ein Internetportal, das Familien <strong>und</strong> Schulklassen Schweizer <strong>Museen</strong>, Sammlungen <strong>und</strong> Objekte aus Sicht der Kinder vorstellt. Inzwischen präsentieren über 70 <strong>Museen</strong> mit kurzen bebilderten Texten <strong>und</strong> ausgewählten Exponaten ihre Sammlung. Fragen <strong>und</strong> digitale Spiele laden dazu ein, die verschiedenen <strong>Museen</strong> spielerisch kennenzulernen. Ein im Internetportal integriertes Gästebuch vermittelt einen Eindruck von <strong>Museum</strong>serfahrungen <strong>und</strong> -besuchen anderer PortalbesucherInnen <strong>und</strong> bietet im Anschluss die Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren. Die <strong>Museum</strong>slupe fungiert dabei als „Türöffner“. Sie weckt Neugierde <strong>und</strong> stellt einen Bezug zwischen <strong>Museum</strong> <strong>und</strong> Alltag der Kinder her. Ergänzt wird die <strong>Museum</strong>slupe durch das LupenSpiel – elf Spielkarten für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, die in Form eines Fächers geheftet sind. Es erleichtert Kindern <strong>und</strong> Erwachsenen die gemeinsame Ankunft im <strong>Museum</strong>, schult die Wahrnehmung <strong>und</strong> fördert Erfindungsgabe sowie eigenständiges Handeln. Die Aufgaben können in jedem <strong>Museum</strong>, aber auch an anderen Orten, in der Gruppe oder alleine gelöst werden. Das LupenSpiel zeichnet insbesondere aus, dass keine weiteren Hilfsmittel notwendig sind <strong>und</strong> immer wieder neu gespielt werden kann. Bei den teilnehmenden <strong>Museen</strong> kann es für umgerechnet 2 Euro an der Kasse erworben werden. Zudem werden in einigen Häusern LupenSpiel- Veranstaltungen angeboten, bei denen sich LupenSpieler treffen <strong>und</strong> gemeinsam spielen. <strong>Museum</strong>slupe <strong>und</strong> LupenSpiel stellen in vielerlei Hinsicht eine Antwort auf die geschilderten Bedürfnisse <strong>und</strong> Wünsche von Familiengruppen dar. Bereits vor dem Besuch wird die Auswahl des zu besuchenden <strong>Museum</strong>s <strong>und</strong> die Vorbereitung des Besuchs durch die <strong>Museum</strong>slupe zu einer Aktivität im Familienkreis.
MUSEUMSLUPE & LUPENSPIEL: Unterwegs mit dem LupenSpiel: Die 11 „Lupenkarten“ schulen die Wahrnehmung, indem die Aufmerksamkeit auf ein Detail im <strong>Museum</strong> fokussiert wird. Foto: Kuverum 59
- Seite 1 und 2:
Museen und Lebenslanges Lernen - Ei
- Seite 3 und 4:
Museen und Lebenslanges Lernen - Ei
- Seite 5:
Inhaltsverzeichnis Vorwort 5 David
- Seite 8 und 9:
6 Vorwort zur erweiterten und aktua
- Seite 10 und 11: 8 Lifelong Museum Learning Dieses H
- Seite 12 und 13: 10 1. Kapitel
- Seite 14 und 15: 12 Museumspädagogische Arbeit mit
- Seite 16 und 17: 14 ergeben: finanzielle Gründe, ze
- Seite 18 und 19: 16 2. Kapitel
- Seite 20 und 21: 18 Familienprogramme. In anderen Ei
- Seite 22 und 23: 20 ExpertInnen getroffene Vorauswah
- Seite 24 und 25: 22 �� Die formal operationale P
- Seite 26 und 27: 24 die Ausstellung nicht derjenigen
- Seite 28 und 29: 26 EntscheiderInnen: „Bringen Sie
- Seite 30 und 31: 28 BeraterInnen: „Bringen Sie die
- Seite 32 und 33: 30 zu vertreten und während der ge
- Seite 34 und 35: 32 3. Kapitel
- Seite 36 und 37: 34 Der Kreislauf der Besucherforsch
- Seite 38 und 39: 36 3.2 Evaluation WAS BEDEUTET EVAL
- Seite 40 und 41: 38 �� Welche Veränderung hat d
- Seite 42 und 43: 40 Was gesagt wird, muss dokumentie
- Seite 44 und 45: 42 gemeinsam die Vermittlungsmethod
- Seite 46 und 47: 44 Welche besonderen Gestaltungsmet
- Seite 48 und 49: 46 Die Ausstellungskonzeption bewei
- Seite 50 und 51: 48 �� Ziehen Sie während des P
- Seite 52 und 53: 50 �� einige Partnerinstitution
- Seite 54 und 55: 52 Fähigkeiten voraussetzen. Dabei
- Seite 56 und 57: 54 4. Kapitel
- Seite 58 und 59: 56 Stichproben nicht nur die Museum
- Seite 62 und 63: 60 Museumslupe und LupenSpiel sind
- Seite 64 und 65: 62 WAS KÖNNEN MUSEEN TUN, UM FÜR
- Seite 66 und 67: 64 motivieren, die Informationstafe
- Seite 68 und 69: 66 soziale Kompetenzen. Ferner erar
- Seite 70 und 71: 68 die Wissenschaftler des Museums
- Seite 72 und 73: 70 auseinander setzen und es werden
- Seite 74 und 75: 72 Wünschen der TeilnehmerInnen in
- Seite 76 und 77: 74 Aus dem Ausstellungskatalog der
- Seite 78 und 79: 76 Von vornherein war eine Vernetzu
- Seite 80 und 81: 78 Führungskräften. Die Gruppen k
- Seite 82 und 83: 80 wird, ist im Grunde ein dynamisc
- Seite 84 und 85: 82 und Akkulturationserfahrungen ih
- Seite 86 und 87: 84 ESOL ist ein wichtiger Teil im B
- Seite 88 und 89: 86 Vermischung unterschiedlichster
- Seite 90 und 91: 88 Entwicklung langfristiger Strate
- Seite 92 und 93: 90 initiierte einen Austausch zwisc
- Seite 94 und 95: 92 �� Die KünstlerInnen schlos
- Seite 96 und 97: 94 EHRENAMTLICHE MITARBEITERINNEN U
- Seite 98 und 99: 96 etc. agierten gleichsam auf eine
- Seite 100 und 101: 98 5. Kapitel
- Seite 102 und 103: 100 Diese erheben keinen Anspruch a
- Seite 104 und 105: 102 alten Einrichtungen und Ausstat
- Seite 106 und 107: 104 Die Modelle können realistisch
- Seite 108 und 109: 106 TeilnehmerInnen eines Kulturspa
- Seite 110 und 111:
108 6. Kapitel
- Seite 112 und 113:
110 Insbesondere müssen Kunst- und
- Seite 114 und 115:
112 7. Kapitel
- Seite 116 und 117:
114 COUNCIL OF EUROPE (1998), Commi
- Seite 118 und 119:
116 MASCHERONI S. (2004), Musei, di
- Seite 120 und 121:
118 Deutschsprachige Literatur Arbe
- Seite 122 und 123:
120 Kirchhoff, Heike/Schmidt, Marti
- Seite 124 und 125:
122 Deutschsprachige Zeitschriften
- Seite 126 und 127:
124 www.kulturprojekte-berlin.de Ku
- Seite 128 und 129:
126 www.aam-us.org (American Associ
- Seite 130 und 131:
128 IBC - Istituto per i Beni Artis