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Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...

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ExpertInnen getr<strong>of</strong>fene Vorauswahl<br />

des Wissens von den BesucherInnen<br />

diskussionslos übernommen<br />

werden. Bei der „didaktischen“<br />

Methode werden unterschiedliche<br />

Lernstile nicht berücksichtigt, da<br />

die Informationsübermittlung so<br />

vonstatten geht als würde Jede/r auf<br />

die gleiche Art <strong>und</strong> Weise lernen. Einige<br />

<strong>Museen</strong> haben, um das Vorwissen<br />

der BesucherInnen zu ermitteln <strong>und</strong><br />

die BesucherInnen aktiver in den<br />

Lernprozess mit einbeziehen zu<br />

können, die Struktur ihrer Führungen<br />

dahingehend verändert, dass sie<br />

sich von einem rein monologischen<br />

Führungsstil abgewendet haben <strong>und</strong><br />

Fragen an die BesucherInnen in die<br />

Führung mit einfließen lassen.<br />

„AKTIVER“ ODER<br />

„ENTDECKENDER“ ANSATZ<br />

Interaktives <strong>Lernen</strong> erfreute sich<br />

in den naturwissenschaftlichen<br />

<strong>Museen</strong> der 70er Jahre großer<br />

Beliebtheit <strong>und</strong> hat sich seit damals<br />

auch in anderen <strong>Museum</strong>ssparten<br />

durchgesetzt. Bei diesem Ansatz wird<br />

davon ausgegangen, dass <strong>Lernen</strong><br />

am besten in einer entspannten,<br />

ungezwungenen Atmosphäre<br />

funktioniert, in der der Unterschied<br />

zwischen Bildung <strong>und</strong> Unterhaltung<br />

verschwimmt oder ineinander<br />

übergeht. Der Mitarbeiterstab des<br />

<strong>Museum</strong>s setzt sich häufig aus<br />

Teammitgliedern zusammen, die sich<br />

in ihrer Qualifikation ergänzen <strong>und</strong> die<br />

Ausstellungs- <strong>und</strong> Vermittlungsinhalte<br />

gemeinsam planen. <strong>Lernen</strong> wird als<br />

ein <strong>of</strong>fener Prozess betrachtet, in dem<br />

Rollenspiel <strong>und</strong> aktive, unmittelbare<br />

Beteiligung der <strong>Lernen</strong>den wichtig<br />

ist. Die <strong>Lernen</strong>den werden nicht<br />

als passives Publikum, sondern<br />

als TeilnehmerInnen behandelt. Der<br />

Gebrauch von praktischen Übungen<br />

<strong>und</strong> interaktiven Lernerfahrungen ist in<br />

diesem Bereich außerordentlich beliebt.<br />

Dieser Ansatz bildet die Gr<strong>und</strong>lage<br />

interaktiver Ausstellungen in zahlreichen<br />

zeitgenössischen <strong>Museen</strong>.<br />

„KONSTRUKTIVER“ ANSATZ<br />

<strong>Museen</strong>, die einen „konstruktiven“<br />

Ansatz verfolgen, bieten ihren<br />

BesucherInnen ein breit gefächertes<br />

Angebot an Vermittlungsmethoden<br />

für die verschiedensten Lerntypen<br />

an. Nicht die Ausstellung oder<br />

der Sachverhalt, sondern die<br />

<strong>Lernen</strong>den stehen im Mittelpunkt. Die<br />

<strong>Museum</strong>smitarbeiterInnen arbeiten<br />

im Team, die BesucherInnenmeinung<br />

wird über Evaluationen <strong>und</strong> den Einsatz<br />

von BesuchervertreterInnen ermittelt<br />

<strong>und</strong> bei der Weiterentwicklung der<br />

Programme mit einbezogen. <strong>Lernen</strong><br />

wird sowohl als aktiv verlaufender<br />

Prozess, als auch als soziale<br />

Interaktion innerhalb eines bestimmten<br />

Zusammenhangs gesehen. Da die<br />

BesucherInnen ihre Vorstellungen, ihr<br />

Wertesystem <strong>und</strong> ihre Erfahrungen in<br />

das <strong>Museum</strong> mitbringen, versuchen<br />

die <strong>Museum</strong>spädagogInnen mit<br />

verschiedenen Vermittlungsangeboten,<br />

unterschiedlich strukturierten<br />

Ausstellungskonzepten <strong>und</strong> der<br />

Kombination verschiedener Lern- <strong>und</strong><br />

Lehrmethoden mit unterschiedlichen<br />

Interaktionen individuell auf die<br />

BesucherInnen einzugehen. Dieser<br />

Ansatz unterstützt die Anwendung<br />

von Kolbs Lerntheorien in einigen<br />

niederländischen <strong>Museen</strong>, die später<br />

noch beschrieben werden sollen.<br />

„GESELLSCHAFTSKRITISCHER“<br />

ANSATZ<br />

Bei diesem Ansatz wird davon<br />

ausgegangen, dass <strong>Museen</strong> Orte für<br />

die Entwicklung, Überprüfung <strong>und</strong><br />

Reflexion von sozialem, kulturellem,<br />

historischem <strong>und</strong> politischem<br />

Wissen sind. Den BesucherInnen<br />

wird die Möglichkeit geboten, dieses<br />

Wissen ihrer eigenen Identität<br />

<strong>und</strong> gesellschaftlichen Position<br />

entsprechend zu analysieren.<br />

Klassenzugehörigkeit, Geschlecht,<br />

Rasse, ethnische Zugehörigkeit,<br />

sexuelle Orientierung, Religion, etc.<br />

sind in diesem Zusammenhang<br />

ausschlaggebend für die individuelle<br />

Wissensbildung der BesucherInnen.<br />

Dies ist wichtiger als die Ausstellung<br />

oder der Inhalt. Nach postmoderner<br />

Definition gilt Wissen als fließend,

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