Museen und Lebenslanges Lernen - Network of European Museum ...
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�� Die formal operationale Phase für<br />
Hypothesenbildung <strong>und</strong> analytische <strong>und</strong><br />
abstrakte Auffassungsgabe zwischen elf<br />
<strong>und</strong> fünfzehn Jahre <strong>und</strong> älter.<br />
Jerome Bruner arbeitet Piagets Ideen<br />
weiter aus, in dem er drei verschiedene<br />
Zugänge zum <strong>Lernen</strong>, die Erwachsene<br />
beim Erwerb neuen Wissens alternativ<br />
anwenden, beschreibt:<br />
�� Die enaktive oder aktionale<br />
Repräsentation: etwas tun.<br />
�� Die ikonische Repräsentation: sich etwas<br />
vorstellen.<br />
�� Die symbolische Repräsentation: es bedarf<br />
keiner konkreten Vorstellung mehr (ob<br />
eine Person dies kann, ist von ihrem Alter<br />
<strong>und</strong> ihrer Intelligenz abhängig).<br />
Eine andere Lerntheorie, die<br />
in der Pädagogik <strong>und</strong> der<br />
<strong>Museum</strong>spädagogik der 70er <strong>und</strong><br />
80er Jahre für Furore sorgte (<strong>und</strong><br />
teilweise heute noch angewandt wird)<br />
ist Benjamin Blooms Theorie der drei<br />
Lernbereiche:<br />
�� Kognitiv: Erweiterung der intellektuellen<br />
Fähigkeiten <strong>und</strong> Fertigkeiten,<br />
Wissensreproduktion.<br />
�� Affektiv: menschliches Verhalten<br />
im Bereich der Gefühle, Interessen,<br />
Einstellungen, etc.<br />
�� Psychomotorisch: Erweiterung der<br />
motorischen Fertigkeiten.<br />
Einige PädagogInnen begannen sich<br />
damals für die Theorie einzusetzen,<br />
dass bei Kindern bessere Lernerfolge<br />
zu erzielen sind, wenn sie im Voraus<br />
sogenannte „Advanced Organisers“ zur<br />
Verfügung gestellt bekommen. Dieser<br />
Theorie liegt die Methode zugr<strong>und</strong>e,<br />
dem <strong>Museum</strong>sbesuch eine thematische<br />
Einführung im Unterricht voranzustellen,<br />
auf die im <strong>Museum</strong> mehr Informationen<br />
<strong>und</strong> Erfahrungslernen folgen.<br />
Howard Gardners Lerntheorie<br />
ist zurzeit eine der am weitesten<br />
verbreiteten. Sie wurde in den 80er<br />
Jahren des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
erstmals veröffentlicht <strong>und</strong><br />
seither kontinuierlich ergänzt <strong>und</strong><br />
weiterentwickelt.<br />
Gardners Theorie stützt sich auf<br />
die Überzeugung, dass <strong>Lernen</strong> <strong>und</strong><br />
Lehren auf die besondere Begabung<br />
der einzelnen Person abgestimmt<br />
sein sollte. Er unterscheidet neun<br />
Intelligenzen:<br />
ß Sprachliche Intelligenz<br />
ß Logisch-mathematische<br />
Intelligenz<br />
ß Musikalische Intelligenz<br />
ß Räumliche Intelligenz<br />
ß Körperlich-kinästhetische<br />
Intelligenz<br />
ß Interpersonale Intelligenz<br />
ß Intrapersonale Intelligenz<br />
ß Naturalistische Intelligenz<br />
ß Existenzielle Intelligenz<br />
Jeder Mensch besitzt die<br />
verschiedenen Arten der Intelligenz<br />
in unterschiedlichem Maße. Welche<br />
Intelligenzen eine Person entwickelt,<br />
hängt von genetischen Faktoren<br />
ebenso wie vom kulturellen Hintergr<strong>und</strong>,<br />
durch die die Person geprägt wurde,<br />
ab. Einige <strong>Museen</strong> wenden Gardners<br />
Theorie der „Multiplen Intelligenzen“<br />
sowohl im Bildungsprogramm als auch<br />
bei der Ausstellungskonzeption <strong>und</strong> bei<br />
der Vermittlung an.<br />
Der “Myer Briggs Type Indicator<br />
(MBTI)“ ist eine der führenden<br />
Theorien, besonders in den Bereichen<br />
der beruflichen Weiterbildung <strong>und</strong> im<br />
Management. Streng genommen ist sie<br />
eine Persönlichkeitstheorie. Da <strong>Lernen</strong><br />
jedoch in direktem Zusammenhang mit<br />
der Persönlichkeit von Menschen steht,<br />
ist sie für die <strong>Museum</strong>spädagogik von<br />
Bedeutung. Isabel Myers legte für die<br />
MBTI Persönlichkeitstypen fest, die auf<br />
vier Dimensionen beruhen:<br />
Verhalten:<br />
ß Extroversion (gesellig,<br />
lebhaft) versus Introversion (nach<br />
innen gekehrt, ruhig)