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20171020-Der_Spiegel_Nachrichtenmagazin

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Das deutsche Nachrichten-Magazin<br />

Hausmitteilung<br />

Betr.: #MeToo, Österreich, Houellebecq, Habermas, Winkler<br />

Unter dem Hashtag #MeToo be -<br />

richten Tausende Frauen in den<br />

sozialen Netzwerken von sexueller<br />

Belästigung, Übergriffen, auch Vergewaltigungen.<br />

Ausgelöst durch die Verfehlungen<br />

des US-Filmproduzenten<br />

Harvey Weinstein, entsteht auf den<br />

Websites von Facebook und Twitter<br />

zurzeit das Bild eines häss lichen<br />

Deutschlands, in dem Frauen Freiwild<br />

zu sein scheinen und Männer vor allem triebgesteuert. Warum diese Kampagne<br />

solche Wucht entfaltet, welche Konsequenzen die Debatte haben dürfte, mit<br />

diesen Fragen beschäftigt sich ein großes Autorenteam in mehreren Texten, in<br />

denen auch Opfer von Übergriffen ausführlich zu Wort kommen. Ein zweiter<br />

Themenkomplex widmet sich der Situation in Österreich. <strong>Der</strong> Spitzenkandidat<br />

der ÖVP, Sebastian Kurz, wird wohl der neue Bundeskanzler werden, wahrscheinlich<br />

mit der rechtspopulistischen FPÖ als Partner. Um dieser Nachrichtenlage<br />

gerecht zu werden, erscheint das Heft mit zwei Titelbildern: #MeToo in<br />

Deutschland, Kurz in Österreich und der Schweiz. Seiten 14 bis 24, 80 bis 84<br />

Michel Houellebecq, derzeit Frankreichs prominentester und umstrittenster<br />

Schriftsteller, plant zu verschwinden, er hat es in einer Mail angekündigt.<br />

Houellebecq möchte sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen und keine Interviews<br />

mehr geben, er will ungestört<br />

an seinem nächsten Roman<br />

arbeiten. Romain Leick, an den<br />

die Mail adressiert war, hat<br />

Houellebecq zu einem letzten<br />

Gespräch getroffen. <strong>Der</strong> Autor,<br />

oft beschimpft als Frauenhasser<br />

und Reaktionär, sprach über die<br />

Vorwürfe seiner Gegner, über<br />

die komplizierte Beziehung zwischen<br />

Deutschland und Frankreich<br />

und über seinen heroischen Leick, Houellebecq<br />

Pessimismus. Seite 120<br />

Nahezu zeitgleich kamen zwei große deutsche Intellektuelle auf die Idee,<br />

sich wieder einmal einmischen zu wollen, Jürgen Habermas und Heinrich<br />

August Winkler. Ihr Thema: Europa. Beide wurden auch durch die Lektüre<br />

von Robert Menasse angeregt, der für seinen EU-Roman „Die Hauptstadt“ den<br />

Deutschen Buchpreis gewonnen hat. Beide suchten sich den SPIEGEL als Ort<br />

für ihre Intervention aus. Habermas ist Philosoph und Soziologe, er hat vor<br />

allem Kommunikationstheorien entwickelt. Winkler ist Historiker und hat<br />

sich besonders mit der Geschichte des Westens befasst. Beide sind Herzens -<br />

europäer, setzen aber verschiedene<br />

Schwerpunkte. Jürgen Habermas plädiert<br />

in diesem Heft dafür, den französischen<br />

Präsidenten Emma nuel Macron auf<br />

dem Weg zu einem wirklich vereinten<br />

Europa zu unterstützen. Heinrich August<br />

Winkler betont stärker die Rolle der<br />

Habermas Winkler<br />

nationalen Vielfalt in der Europäischen<br />

Union. Seiten 88, 134<br />

HEIKE LYDING<br />

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DER SPIEGEL 43 / 2017<br />

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