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Kapitel 5<br />

Nina war schwanger! Noch gute sieben Monate und wir würden Eltern<br />

sein! Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich gewesen.<br />

Nina ging es nicht anders. Für uns erfüllte sich ein Traum. Endlich,<br />

endlich, endlich!<br />

Nina war sechsunddreißig, ich vierzig Jahre alt, weshalb die Schwangerschaft<br />

als Risikoschwangerschaft galt. Das bedeutete, dass Untersuchungen<br />

wie die des Fruchtwassers Routine waren. Natürlich waren<br />

wir aufgeregt und ängstlich, als die Verkündung der Ergebnisse<br />

anstand. Aber es war alles okay. Unsere Erleichterung war grenzenlos.<br />

Unser Kind würde nicht behindert sein. Wir würden es kriegen können,<br />

alles war im normalen Rahmen, Auffälligkeiten gab es nicht.<br />

Auch die weitere Schwangerschaft verlief wie ein ruhiger Fluss mit<br />

klarem Wasser, das in der morgendlichen Sonne glänzt und funkelt.<br />

Unser Leben zu dieser Zeit war wunderbar und in Ordnung.<br />

Auch meine Arbeit ging mir von der Hand wie selten und ich hatte für<br />

mein nächstes Buch einen verbesserten Vertrag erhalten. Ich überlegte,<br />

zur Feier dieses Abschlusses eine kleine Reise mit Nina zu machen.<br />

Sie hatte Bedenken, in ihrem Zustand zu fliegen.<br />

Mittlerweile war Juli und sie im achten Schwangerschaftsmonat. Da<br />

bisher alles glatt gelaufen war, glaubte ich nicht, dass der kurze Flug<br />

auf die Balearen ein besonderes Risiko darstellte, aber natürlich fragten<br />

wir Dr. Bode, der meine Sorglosigkeit bestätigte.<br />

„Passieren kann natürlich immer und überall etwas“, sagte er mit<br />

freundlichem Lächeln. „Kein Mensch kann das Gegenteil garantieren.<br />

Aber ein besonderes Risiko stellt ein so kurzer Flug zu diesem Zeitpunkt<br />

weder für Sie noch für den Nachwuchs dar, Frau Thailer. Sie<br />

können beruhigt fliegen.“<br />

Wie immer sprach er von „dem Nachwuchs“. Das Geschlecht des Kindes<br />

wollten wir vor der Geburt auf keinen Fall erfahren.<br />

Die Einschätzung Bodes zerstreute Ninas Bedenken zumindest so<br />

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