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#387-397 2012

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Oktober KONTAKT <strong>2012</strong><br />

„Die Leute, die sonntags<br />

zur Kirche laufen, sind auch<br />

nicht besser als die andern;<br />

im Gegenteil: Oft sind sie<br />

an Werktagen schlimmer<br />

als die andern." Dieser<br />

Vorwurf wird uns in den<br />

verschiedensten Varianten<br />

immer wieder gemacht.<br />

Wenn auch eine solche<br />

Aussage oft als eigenes<br />

Alibi verwendet wird, muss<br />

uns Christen ein solcher<br />

Vorwurf ein steter Stachel<br />

sein. Bei der Bibelrunde<br />

im September sind wir<br />

Kirche heute — Jahr des Glaubens<br />

ier Frage nachgegangen,<br />

welche „Werke" wohl von uns erwartet werden, damit<br />

Glaube und Leben im Einklang stehen, damit das Leben<br />

„stimmig" ist. An einem konkreten Beispiel wurde uns das<br />

sehr deutlich: Wenn einer in Not ist und von uns nur ein<br />

paar „fromme Worte" erhält, ist das Heuchelei.<br />

Christliches Zeugnis im Alltag<br />

Von Mahatma Gandhi stammt das Wort: „Fragt dich ein<br />

Hungriger: Wo ist Gott? Dann gib ihm Brot und sag: Hier<br />

ist Gott!" Der Glaube ist ein Geschenk. Unsere Aufgabe<br />

ist es, diesen Glauben im Alltag durch Taten zu bezeugen.<br />

Dies gilt nicht nur für Amtsträger, Priester, Diakone,<br />

Ordensleute, Pastoralassistenten und Pfarrgemeinderäte,<br />

sondern für jeden Christen. So hat jeder Getaufte und<br />

Gefirmte, jeder mündige Christ die Verantwortung,<br />

seine Talente nach Möglichkeiten in allen Bereichen für<br />

ein gelungenes Miteinander einzusetzen: in der Familie,<br />

Odin Arbeitplatz, im Freundes- und Bekanntenkreis, in<br />

der Pfarre. In der Familie denke ich vor allem auch an<br />

die Vorbildfunktion der Eltern. Diese sollen die ersten<br />

Glaubenszeugen für ihre Kinder sein. Wenn Vater oder<br />

Mutter unbegründet den Sonntagsgottesdienst nicht<br />

besuchen, wie sollen dann die Kinder den Weg in die<br />

Kirche oder den Weg zum Glauben finden.<br />

Jahr des Glaubens<br />

Papst Benedikt XVI. hat in diesem Jahr ein Jahr des<br />

Glaubens ausgerufen. Es wird am 11.Oktober beginnen<br />

und soll uns als Kirche zu einer Standortbestimmung<br />

und einem Neustart führen. Bischof Ägidius sprach beim<br />

Seelsorgertag dieses Thema mit den Fragen an: „Wohin<br />

soll es mit der Kirche gehen? Wohin soll es mit uns gehen,<br />

die wir in und mit unserer Kirche gehen?" Den Sprung<br />

aus der Geschichtlichkeit gibt es nicht, stattdessen wird<br />

von uns Menschen die ständige Veränderung verlangt.<br />

Ein Vorwärtskommen bedeutet mitunter das schmerzhafte<br />

Loslassen alter, oft lieb gewonnener Gewohnheiten und<br />

• •<br />

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Start<br />

zum Jubiläum<br />

Am 1.1. Oktober jährt sich der Beginn des Zweiten Vatikanischen Konzils zum 5o. Mal.<br />

Aus diesem Anlass beginnt an diesem Tag das von Papst Benedikt XVI. ausgerufene<br />

„Jahr des Glaubens". Es endet am 24. November 2013, dem Christkönigsfest. Das Jahr des<br />

Glaubens soll in den Ländern des Westens, in denen das Christentum eine reiche Tradition<br />

hat, aber an Kraft verliert, den Glauben stärken.<br />

Praktiken. Oder biblisch<br />

gesprochen: Es bedarf<br />

der fortwährenden<br />

Umkehr und Bekehrung!<br />

Die Konzilsdokumente<br />

wollen und können uns<br />

bei diesem Neustart<br />

helfen.<br />

Viele, auch gläubige<br />

Menschen tun sich heute<br />

schwer mit der Kirche.<br />

Es gibt nur wenige<br />

Männer, die bereit sind,<br />

sich zum Priester oder<br />

Diakon weihen zu lassen.<br />

Auch unsere Orden<br />

haben kaum Neuaufnahmen. Die Kirchengeschichte lehrt<br />

uns, dass es immer wieder Krisen gegeben hat. Zu allen<br />

Zeiten gab es Schwierigkeiten, den Glauben zeitgemäß<br />

weiterzusagen, und es kam immer wieder zu Differenzen<br />

zwischen Einzelnen und Gruppen. Wenn wir uns heute in<br />

einer Krise befinden, so gilt es, diese nicht zu übersehen,<br />

sondern gestärkt aus ihr herauszugehen. Als Kirche sind<br />

wir eine Gemeinschaft, die in Gott ruht, sich von ihm<br />

getragen weiß und immer wieder aufs Neue gestärkt wird.<br />

Gut, dass es die Pfarre gibt. Gut, dass es<br />

Dich gibt.<br />

Gut, dass es einen Ort gibt, wo füreinander Sorge getragen<br />

wird; wo man Ängste und Sorgen ausdrücken kann; wo<br />

die Nächstenhilfe konkret wird; wo der Glaube an Gott<br />

konkrete Auswirkungen hat. Gut, dass es einen Ort gibt,<br />

wo der Glaube an Gott weitergegeben wird, wo Leben<br />

fördernde Bildung angeboten wird, wo junge Menschen<br />

soziale Kompetenz erwerben können.<br />

Wir werden in unserer Diözese jedenfalls bestrebt sein,<br />

uns in diesem Jahr des Glaubens auf allen Ebenen mit<br />

dem Zweiten Vatikanum theoretisch und praktisch<br />

auseinanderzusetzen. Das heurige Arbeitsjahr steht<br />

auch unter dem Thema: „Gut, dass es dich gibt." Gott<br />

hat jedemn von uns reich beschenkt. Er hat uns Talente<br />

gegeben, die wir für den Aufbau seines Reiches einsetzen<br />

sollen. Wir dürfen mitarbeiten, damit seine Kirche bei<br />

uns als glaubende, betende, feiernde, ja geschwisterliche<br />

Gemeinschaft sichtbar wird. Wir müssen in unserer Pfarre<br />

durch unser Reden und Tun ansprechen und begeistern.<br />

Das Wichtigste bei aller Aktivität ist das Wissen darum,<br />

dass Gott allein es ist, der uns ruft, der unsere Mitte<br />

ist, „denn ohne ihn können wir nichts tun!" In diesem<br />

Sinne wollen wir mutig auf die uns als Christen gestellten<br />

Aufgaben zugehen.<br />

Ihr Diakon Peter

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