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#387-397 2012

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November KONTAKT <strong>2012</strong><br />

Geburtstagsfest einer Königin<br />

40 Jahre Walcker-Orgel in der Klosterkirche Güssing<br />

Mit einem Orgelkonzert der besonderen Art feierten<br />

wir dieser Tage das 40jährige Bestandsjubiläum unserer<br />

Kirchenorgel: Nicht ein besonderer Organist von<br />

Gottes Gnaden und mit besonderen Fähigkeiten war der<br />

Vortragende, sondern 4 junge Künstler unter der Leitung<br />

unseres Musikschuldirektors Franz Stangl gaben sich<br />

die Ehre und begeisterten mit ihren Darbietungen das<br />

zum Konzert gekommene Publikum. Katharina Fürbass,<br />

Thomas Postl, David Radakovits, Daniel Radakovits<br />

)und selbstverständlich auch Direktor Franz Stangl<br />

selbst spielten Kirchenmusik großer Komponisten. Und<br />

großartig war, wie sie das taten: von zarten und feinen<br />

Tönen über einfühlsame Passagen mit großer Intensität<br />

bis hin zum kraftvollen Ertönenlassen aller Register<br />

einschließlich des Zimbelsternes war das ganze Spektrum<br />

der Orgelmusik vertreten.<br />

P. Anton, der selbst vor mehr als 40 Jahren die<br />

Anschaffung und den Bau dieser neuen Orgel initiiert und<br />

mit sehr viel persönlichem Einsatz betrieben hatte, füllte<br />

die Zeit zwischen den Orgelstücken mit seinen profunden<br />

Gedanken zum Fest. Er bezeichnete die Veranstaltung<br />

als Geburtstagsfest einer „Königin", da die Orgel ja als<br />

Königin der Instrumente bezeichnet wird.<br />

Zur Geschichte dieser Orgel: 1970 haben 2 Organisten in<br />

Güssing ihr Amt niedergelegt, da die alte „Uhnenorgel"<br />

aus dem Jahre 1854 nicht mehr bespielbar gewesen sei.<br />

Zahlreiche Vorgespräche und Verhandlungen mit allen<br />

möglichen Personen und Institutionen seien erforderlich<br />

gewesen, um zum einen den Grundsatzbeschluss für die<br />

Anschaffung und in weiterer Folge auch die Erzeugerfirma<br />

und das konkrete Instrument mit allen Details zu finden:<br />

Eine Orgel mit ursprünglich 21 Registern von der<br />

Firma Walcker zum Preis von 710 000,--S wurde in<br />

Auftrag gegeben. Hauptfinanziert wurde sie von der<br />

Pfarrbevölkerung von Güssing, die 1000 „Orgelpfeifen" zu<br />

je 400,--S kaufte. Je 20 000,--S kamen von der Gemeinde<br />

Güssing und vom Bund, der allerdings die Verpflichtung<br />

abverlangte, dass die Orgel von den Musikschülern des<br />

Gymnasiums zum Lernen und Üben benützt werden<br />

darf — was bis zum heutigen Tag eingehalten wird. Am<br />

8. Oktober 1972 wurde die Orgel von Bischof Stefan<br />

Laszlo gesegnet und in der Folge mit der Uraufführung<br />

des „Sonnengesanges", einer großartigen Komposition<br />

unseres Prof. Walter Franz einem ersten Konzerttest<br />

unterzogen.<br />

Im 2. Vatikanischen Konzil wurde die Kirchenmusik als<br />

wichtiger Bestandteil der Liturgie bezeichnet und die<br />

Orgel solle in allen lateinischen Kirchen in Ehren gehalten<br />

werden. Dies geschieht in dankbarer Weise auch in unserer<br />

Kirche, was vor allem unseren hervorragenden Organisten<br />

zu danken sei. So dankte P. Anton Dir. Franz Stangl,<br />

Elisabeth Hofbauer, Johann Grandits, Dr. Anneliese<br />

Steindl und nicht zuletzt Marika Kollär, die schon seit 60<br />

Jahren der Pfarre als Organistin zur Verfügung steht. Und<br />

dass insgesamt so gute Musik mit unserem Kirchenchor<br />

und auch dem Volksgesang in unserer Kirche geboten<br />

wird, dafür dürfen wir dankbar sein und wünschen, dass<br />

es so bleibt.<br />

gk

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