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November KONTAKT <strong>2012</strong><br />
Geburtstagsfest einer Königin<br />
40 Jahre Walcker-Orgel in der Klosterkirche Güssing<br />
Mit einem Orgelkonzert der besonderen Art feierten<br />
wir dieser Tage das 40jährige Bestandsjubiläum unserer<br />
Kirchenorgel: Nicht ein besonderer Organist von<br />
Gottes Gnaden und mit besonderen Fähigkeiten war der<br />
Vortragende, sondern 4 junge Künstler unter der Leitung<br />
unseres Musikschuldirektors Franz Stangl gaben sich<br />
die Ehre und begeisterten mit ihren Darbietungen das<br />
zum Konzert gekommene Publikum. Katharina Fürbass,<br />
Thomas Postl, David Radakovits, Daniel Radakovits<br />
)und selbstverständlich auch Direktor Franz Stangl<br />
selbst spielten Kirchenmusik großer Komponisten. Und<br />
großartig war, wie sie das taten: von zarten und feinen<br />
Tönen über einfühlsame Passagen mit großer Intensität<br />
bis hin zum kraftvollen Ertönenlassen aller Register<br />
einschließlich des Zimbelsternes war das ganze Spektrum<br />
der Orgelmusik vertreten.<br />
P. Anton, der selbst vor mehr als 40 Jahren die<br />
Anschaffung und den Bau dieser neuen Orgel initiiert und<br />
mit sehr viel persönlichem Einsatz betrieben hatte, füllte<br />
die Zeit zwischen den Orgelstücken mit seinen profunden<br />
Gedanken zum Fest. Er bezeichnete die Veranstaltung<br />
als Geburtstagsfest einer „Königin", da die Orgel ja als<br />
Königin der Instrumente bezeichnet wird.<br />
Zur Geschichte dieser Orgel: 1970 haben 2 Organisten in<br />
Güssing ihr Amt niedergelegt, da die alte „Uhnenorgel"<br />
aus dem Jahre 1854 nicht mehr bespielbar gewesen sei.<br />
Zahlreiche Vorgespräche und Verhandlungen mit allen<br />
möglichen Personen und Institutionen seien erforderlich<br />
gewesen, um zum einen den Grundsatzbeschluss für die<br />
Anschaffung und in weiterer Folge auch die Erzeugerfirma<br />
und das konkrete Instrument mit allen Details zu finden:<br />
Eine Orgel mit ursprünglich 21 Registern von der<br />
Firma Walcker zum Preis von 710 000,--S wurde in<br />
Auftrag gegeben. Hauptfinanziert wurde sie von der<br />
Pfarrbevölkerung von Güssing, die 1000 „Orgelpfeifen" zu<br />
je 400,--S kaufte. Je 20 000,--S kamen von der Gemeinde<br />
Güssing und vom Bund, der allerdings die Verpflichtung<br />
abverlangte, dass die Orgel von den Musikschülern des<br />
Gymnasiums zum Lernen und Üben benützt werden<br />
darf — was bis zum heutigen Tag eingehalten wird. Am<br />
8. Oktober 1972 wurde die Orgel von Bischof Stefan<br />
Laszlo gesegnet und in der Folge mit der Uraufführung<br />
des „Sonnengesanges", einer großartigen Komposition<br />
unseres Prof. Walter Franz einem ersten Konzerttest<br />
unterzogen.<br />
Im 2. Vatikanischen Konzil wurde die Kirchenmusik als<br />
wichtiger Bestandteil der Liturgie bezeichnet und die<br />
Orgel solle in allen lateinischen Kirchen in Ehren gehalten<br />
werden. Dies geschieht in dankbarer Weise auch in unserer<br />
Kirche, was vor allem unseren hervorragenden Organisten<br />
zu danken sei. So dankte P. Anton Dir. Franz Stangl,<br />
Elisabeth Hofbauer, Johann Grandits, Dr. Anneliese<br />
Steindl und nicht zuletzt Marika Kollär, die schon seit 60<br />
Jahren der Pfarre als Organistin zur Verfügung steht. Und<br />
dass insgesamt so gute Musik mit unserem Kirchenchor<br />
und auch dem Volksgesang in unserer Kirche geboten<br />
wird, dafür dürfen wir dankbar sein und wünschen, dass<br />
es so bleibt.<br />
gk