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#387-397 2012

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Feber KONTAKT <strong>2012</strong><br />

ÖSTERLICHE BUSSZEIT<br />

Chance für einen Neubeginn<br />

Aschermittwoch, Fasten, klingt das alles nicht<br />

altmodisch? Es scheint, als obdie 40 Tage der<br />

österlichen Bußzeit ihre Bedeutung verloren hätten.<br />

Sie waren nicht immer und doch sind sie für den<br />

Sinn suchenden Menschen von heute ein großes<br />

Geschenk. Bereits um 600 führte Papst Gregor I.<br />

ein 40-tägiges Fasten vor Ostern ein, denn Jesus<br />

hat 40 Tage in der Wüste verbracht und gefastet.<br />

Heute will uns die österliche Bußzeit auf die Feier<br />

des Ostergeheimnisses, auf die Feier von Tod und<br />

Auferstehung Christi vorbereiten. Schon im Alten<br />

Testament rief der Prophet Joel die Menschen zur<br />

Umkehr zu Gott auf, indem er sagte: „Zerreißt eure<br />

erzen, nicht eure Kleider und kehrt um zu Gott,<br />

solange ihr noch Zeit dazu habt!"<br />

Was heißt fasten?<br />

Heißt fasten nur weniger<br />

essen? Fasten, ohne sich<br />

dabei Gedanken darüber<br />

zu machen, warum ich es<br />

mache, bringt nicht viel.<br />

Äußerliche Dinge, wie<br />

zum Beispiel das leibliche<br />

Fasten, können uns helfen,<br />

aber<br />

das Allerwichtigste<br />

ist die Umkehr. Richtiges<br />

Fasten ist ein Verzichten<br />

auf das, was mich hindert,<br />

ich zu ändern. Und so<br />

gilt es innezuhalten, in sich<br />

hineinzuhorchen und nicht<br />

so zu tun, als ob alles in<br />

Ordnung wäre, wenn nicht alles in Ordnung ist. Beim<br />

Versuch umzukehren, können uns folgende Fragen<br />

helfen: „Warum finde ich keinen Sinn mehr in meinem<br />

Leben? Wo habe ich mir ein Verhalten angewöhnt, das<br />

nicht in Ordnung ist und das ich jetzt einmal lassen<br />

will? Warum sind meine Verhältnisse mit Gott und mit<br />

meinem Nächsten nicht in Ordnung?" Wenn ich darauf<br />

Antworten finde, dann kann ich mich ändern und ich<br />

meine, das ist der Sinn, das Ziel der Fastenzeit.<br />

Kehr um!<br />

Bereits am Aschermittwoch werde ich daran erinnert,<br />

dass ich mir für die Umkehr nicht ewig Zeit lassen<br />

kann. Meine Lebenszeit ist begrenzt, sie ist wie<br />

im Flug vorbei. Darum sollen wir die Zeit nutzen,<br />

um das Gute zu tun, solange wir noch Zeit dafür<br />

haben. Dabei brauchen wir als erlöste Menschen kein<br />

trauriges Gesicht zu machen und Trübsal zu blasen.<br />

Auch der Aufruf zu Umkehr, Reue und Buße ist eine<br />

Frohbotschaft, denn es wird uns damit gesagt, dass<br />

jeder, egal wo er gerade steht, einen neuen Anfang<br />

machen kann. Jede Minute, jede Sekunde in meinem<br />

Leben kann ich ernst nehmen und versuchen, mich<br />

aufs Neue auf Jesu Botschaft einzulassen und ihm als<br />

Christ nachzufolgen. Gott wartet auf jeden Menschen.<br />

Er ist die Liebe. Er ist der barmherzige Vater, der bereit<br />

ist, sich jedem zuzuwenden, der einen Schritt auf ihn<br />

zutut.<br />

Ein neuer Weg<br />

Viele Menschen haben Gott verloren. Menschen<br />

verlassen die Gemeinschaft der Kirche. Menschen finden<br />

keinen Sinn mehr in ihrem Leben. Im Tagesgeschehen<br />

Fasten - um mir selbst zu begegnen.<br />

Almosen geben - um dem Nächsten zu begegnen.<br />

B. Heinen<br />

Beten - um Gott zu begegnen.<br />

Die Fastenzeit ist zutiefst Beziehungszeit.<br />

Zeit, den Beziehungen in meinem Leben neue Orientierung<br />

und neue Tiefe zu geben.<br />

scheint beten, fasten und<br />

Almosen geben „out" zu<br />

sein. Bei Jesus war und<br />

ist beten ständig „in".<br />

Auch uns verbindet das<br />

Gebet mit Gott. Wenn<br />

ich mir Zeit zum Beten<br />

nehme, so kommt darin<br />

mein Leben zur Sprache.<br />

Wenn wir von „Almosen"<br />

hören, denken wir oft nur<br />

an mickrige Spenden,<br />

die mit herablassender<br />

Haltung gegeben werden.<br />

Tatsächlich sollte<br />

durch Almosengeben<br />

die „Solidarität" mit<br />

den Ärmsten zum Ausdruck kommen und zu mehr<br />

„Gerechtigkeit" führen. Und genau das ist bei Jesus<br />

„in", vorausgesetzt allerdings, dass das Motiv die<br />

Armen selbst sind. Gottes Liebe ist unverdientes<br />

Geschenk an jeden Menschen. Unsere Antwort auf<br />

seine Liebe könnte sein, durch unser Leben, in unserer<br />

Hinwendung zu Gott und zu den Mitmenschen, immer<br />

mehr Menschen der Liebe zu werden. „Wollt auch ihr<br />

weggehen?", so fragte Jesus seine Jünger. Wir alle<br />

kennen die Antwort des Petrus: „Herr, wohin sollen wir<br />

gehen? Nur du hast Worte ewigen Lebens!" Nutzen wir<br />

die Fastenzeit für einen neuen Anfang. - Denn: „Jetzt<br />

ist sie da die Zeit der Gnade!"<br />

Ihr Diakon Peter<br />

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