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Juni KONTAKT <strong>2012</strong><br />
Gedanken zum<br />
Fronleichnamsfest<br />
Viele Menschen unserer Pfarre freuen sich Jahr<br />
für Jahr auf die Fronleichnamsprozession. Im<br />
festlichen Zug wird die hl. Kommunion, dargestellt<br />
in einem kostbaren Schaugefäß, der Monstranz,<br />
durch die Straßen der Stadt getragen, viele Häuser<br />
am Prozessionsweg sind<br />
geschmückt, Kinder streuen<br />
Blumen, Stadtkapelle, Kirchenchor,<br />
Abordnungen von Vereinen<br />
und viele Menschen<br />
nehmen daran teil. Durch all das<br />
wird sinnenfällig demon-striert:<br />
'4)ie Kommunion ist wirklich<br />
das Allerheiligste, sie ist der<br />
kostbarste Schatz der Christen.<br />
Sie ist das, was Christus seinen<br />
Gläubigen als sein persönlichstes<br />
Vermächtnis hinterlassen hat:<br />
„Nehmt - das ist mein Leib,<br />
der für euch hingegeben wird."<br />
Wie bescheiden und demütig, ja<br />
fast gewöhnlich ist dieses Brot.<br />
Es zeigt nicht die unheimliche<br />
Macht Gottes, die Welten und<br />
Sonnensysteme entstehen und<br />
vergehen lässt. Es bringt uns<br />
vielmehr die Liebe Gottes<br />
ahe, der sogar seinen Sohn<br />
,j<br />
.ingab, um uns zu erretten.<br />
„Wenn Christus etwas noch<br />
Kostbareres hätte, würde er es uns geben", lautet ein<br />
Wort des hl. Pfarrers von Ars. Aber Christus kann uns<br />
nichts Kostbareres geben - als sich selbst. Aus dieser<br />
Überzeugung heraus dürfen wir voll Hoffnung und<br />
Zuversicht der Zukunft entgegensehen.<br />
Eucharistie<br />
Um etwas vom Geheimnis der Eucharistie zu<br />
erahnen, kann uns ein Satz des hl. Thomas von Aquin<br />
hilfreich sein: „Die Eucharistie ist das Sakrament der<br />
Liebe Jesu." Im Glauben bekennen wir: „Der Herr ist<br />
auferstanden. Er lebt. Er ist gegenwärtig. Er gab sein<br />
Leben hin, für uns, damit wir leben." So wie der ewige<br />
Logos und Sohn des Vaters Fleisch angenommen hat,<br />
damit die Menschen ihn wirklich erfahren können,<br />
ihn sehen können von Angesicht zu Angesicht. So<br />
bleibt Christus durch das Sakrament seines Leibes<br />
und Blutes für die Menschen aller Zeiten sichtbar,<br />
Anlässlich des Besuchs des Heiligen Vaters gestaltete<br />
Heinz Ebner eine große Monstranz für Papst<br />
Benedikt XVI. (2007)<br />
fassbar, erfahrbar. Er erfüllt damit ganz konkret<br />
seine Verheißung: „Ich bin bei euch alle Tage bis<br />
zum Ende der Welt." Wenn wir Christen Eucharistie<br />
feiern, so ist dies nicht etwas rein Irdisches, denn bei<br />
jedem Mahl, das Christen zusammen feiern, ist Gott<br />
anwesend. Er selber ist der Gastgeber und er selber<br />
schenkt sich uns in Gestalt von Brot und Wein. In<br />
dieser Gottesbegegnung geschieht Geheimnisvolles,<br />
ja Überirdisches. Bei dieser Gottesbegegnung<br />
beginnt eine Gemeinschaft<br />
mit dem, der alles erschaffen,<br />
Gemeinschaft mit dem, der<br />
uns aus Liebe erlöst, und<br />
dem, der uns begleitet alle<br />
Tage unseres Lebens. Es ist<br />
eine Begegnung mit einem<br />
Gastgeber, einem Freund, die<br />
niemals enden soll.<br />
Das Geheimnis<br />
Wie es geschieht, dass<br />
Christus selber in jeder hl.<br />
Messe durch die Hände des<br />
Priesters Brot und Wein<br />
verwandelt in seinen Leib<br />
und sein Blut, das können<br />
wir nicht erklären. Es ist ein<br />
übernatürliches Geschehen.<br />
Aber dass es so ist, dass<br />
Christus uns nicht betrügt,<br />
wenn er sagt: „Das ist mein<br />
Leib", oder: „Mein Fleisch<br />
ist wirklich eine Speise", das<br />
dürfen wir ihm glauben. Und<br />
es gibt ja letztlich auch nichts<br />
Schöneres als das: die Realpräsenz Christi in der<br />
Eucharistie glauben zu dürfen.<br />
Brot für das Leben der Welt<br />
Wir Menschen sind nur Pilger auf dieser Erde. Wie<br />
unser Leib der Nahrung bedarf, um nicht zu ermüden,<br />
so bedarf unsere Seele der himmlischen Nahrung.<br />
Beim Empfang der hl. Kommunion nehmen wir<br />
Christus in uns auf. Gestärkt durch diese heilige<br />
Speise soll unser Handeln an unserer Welt, an<br />
unseren Mitmenschen, soll die Liebe Christi in dieser<br />
Welt sichtbar werden. So wollen wir nicht nur zu<br />
Fronleichnam vor dem Geheimnis der Eucharistie<br />
unsere Knie gläubig und anbetend beugen, sondern<br />
alle Tage unseres Lebens.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir durch<br />
die Teilnahme am Fronleichnamsfest eine Stärkung<br />
unseres Glaubens. Ihr Diakon Peter