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#387-397 2012

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Juni KONTAKT <strong>2012</strong><br />

Gedanken zum<br />

Fronleichnamsfest<br />

Viele Menschen unserer Pfarre freuen sich Jahr<br />

für Jahr auf die Fronleichnamsprozession. Im<br />

festlichen Zug wird die hl. Kommunion, dargestellt<br />

in einem kostbaren Schaugefäß, der Monstranz,<br />

durch die Straßen der Stadt getragen, viele Häuser<br />

am Prozessionsweg sind<br />

geschmückt, Kinder streuen<br />

Blumen, Stadtkapelle, Kirchenchor,<br />

Abordnungen von Vereinen<br />

und viele Menschen<br />

nehmen daran teil. Durch all das<br />

wird sinnenfällig demon-striert:<br />

'4)ie Kommunion ist wirklich<br />

das Allerheiligste, sie ist der<br />

kostbarste Schatz der Christen.<br />

Sie ist das, was Christus seinen<br />

Gläubigen als sein persönlichstes<br />

Vermächtnis hinterlassen hat:<br />

„Nehmt - das ist mein Leib,<br />

der für euch hingegeben wird."<br />

Wie bescheiden und demütig, ja<br />

fast gewöhnlich ist dieses Brot.<br />

Es zeigt nicht die unheimliche<br />

Macht Gottes, die Welten und<br />

Sonnensysteme entstehen und<br />

vergehen lässt. Es bringt uns<br />

vielmehr die Liebe Gottes<br />

ahe, der sogar seinen Sohn<br />

,j<br />

.ingab, um uns zu erretten.<br />

„Wenn Christus etwas noch<br />

Kostbareres hätte, würde er es uns geben", lautet ein<br />

Wort des hl. Pfarrers von Ars. Aber Christus kann uns<br />

nichts Kostbareres geben - als sich selbst. Aus dieser<br />

Überzeugung heraus dürfen wir voll Hoffnung und<br />

Zuversicht der Zukunft entgegensehen.<br />

Eucharistie<br />

Um etwas vom Geheimnis der Eucharistie zu<br />

erahnen, kann uns ein Satz des hl. Thomas von Aquin<br />

hilfreich sein: „Die Eucharistie ist das Sakrament der<br />

Liebe Jesu." Im Glauben bekennen wir: „Der Herr ist<br />

auferstanden. Er lebt. Er ist gegenwärtig. Er gab sein<br />

Leben hin, für uns, damit wir leben." So wie der ewige<br />

Logos und Sohn des Vaters Fleisch angenommen hat,<br />

damit die Menschen ihn wirklich erfahren können,<br />

ihn sehen können von Angesicht zu Angesicht. So<br />

bleibt Christus durch das Sakrament seines Leibes<br />

und Blutes für die Menschen aller Zeiten sichtbar,<br />

Anlässlich des Besuchs des Heiligen Vaters gestaltete<br />

Heinz Ebner eine große Monstranz für Papst<br />

Benedikt XVI. (2007)<br />

fassbar, erfahrbar. Er erfüllt damit ganz konkret<br />

seine Verheißung: „Ich bin bei euch alle Tage bis<br />

zum Ende der Welt." Wenn wir Christen Eucharistie<br />

feiern, so ist dies nicht etwas rein Irdisches, denn bei<br />

jedem Mahl, das Christen zusammen feiern, ist Gott<br />

anwesend. Er selber ist der Gastgeber und er selber<br />

schenkt sich uns in Gestalt von Brot und Wein. In<br />

dieser Gottesbegegnung geschieht Geheimnisvolles,<br />

ja Überirdisches. Bei dieser Gottesbegegnung<br />

beginnt eine Gemeinschaft<br />

mit dem, der alles erschaffen,<br />

Gemeinschaft mit dem, der<br />

uns aus Liebe erlöst, und<br />

dem, der uns begleitet alle<br />

Tage unseres Lebens. Es ist<br />

eine Begegnung mit einem<br />

Gastgeber, einem Freund, die<br />

niemals enden soll.<br />

Das Geheimnis<br />

Wie es geschieht, dass<br />

Christus selber in jeder hl.<br />

Messe durch die Hände des<br />

Priesters Brot und Wein<br />

verwandelt in seinen Leib<br />

und sein Blut, das können<br />

wir nicht erklären. Es ist ein<br />

übernatürliches Geschehen.<br />

Aber dass es so ist, dass<br />

Christus uns nicht betrügt,<br />

wenn er sagt: „Das ist mein<br />

Leib", oder: „Mein Fleisch<br />

ist wirklich eine Speise", das<br />

dürfen wir ihm glauben. Und<br />

es gibt ja letztlich auch nichts<br />

Schöneres als das: die Realpräsenz Christi in der<br />

Eucharistie glauben zu dürfen.<br />

Brot für das Leben der Welt<br />

Wir Menschen sind nur Pilger auf dieser Erde. Wie<br />

unser Leib der Nahrung bedarf, um nicht zu ermüden,<br />

so bedarf unsere Seele der himmlischen Nahrung.<br />

Beim Empfang der hl. Kommunion nehmen wir<br />

Christus in uns auf. Gestärkt durch diese heilige<br />

Speise soll unser Handeln an unserer Welt, an<br />

unseren Mitmenschen, soll die Liebe Christi in dieser<br />

Welt sichtbar werden. So wollen wir nicht nur zu<br />

Fronleichnam vor dem Geheimnis der Eucharistie<br />

unsere Knie gläubig und anbetend beugen, sondern<br />

alle Tage unseres Lebens.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir durch<br />

die Teilnahme am Fronleichnamsfest eine Stärkung<br />

unseres Glaubens. Ihr Diakon Peter

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