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Dezember KONTAKT <strong>2012</strong><br />
Pfarrgemeinderatsklausur - „ Erkennen, worum es geht"<br />
Am 3. und 4. November fand in Tieschen unsere Pfarrgemeindratsklausur statt. P. Raphael und 12 Pfarrgemeinderäte<br />
nahmen daran teil, Vortragender und Kursleiter war Mag. Erich Unger.<br />
Eine halbe Stunde nach unserer Ankunft trafen wir uns<br />
freudig und voll Erwartung im Seminarraum unseres<br />
Quartiers. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde hatte<br />
uns der Vortragende schon bei der ersten Frage mitten<br />
ins Thema eingebunden. Die Frage lautete: „Wenn du<br />
jemanden triffst, der noch nie etwas über das Christentum<br />
gehört hat, was würdest du für das Wichtigste bei der<br />
Verkündigung halten?" Die Antwort lautete bei allen<br />
Gruppen: „Jesus ist auferstanden, Jesus lebt!"<br />
Der erste Teil unserer Vortragsreihe setzte sich mit der<br />
Verkündigung auseinander.<br />
Ausgang war die Ursprungserfahrung der Kirche, die sich<br />
als Urgemeinde nach Ostern unter der Führung von Petrus<br />
in Jerusalem versammelt hatte. Zweifel und Unsicherheit<br />
beschäftigten sie. Erst nach einiger Zeit wussten sie,<br />
was für sie zu tun war. Diese verunsicherten Menschen<br />
verwandelten sich in mutige Menschen, die öffentlich<br />
dafür einstanden: „Diesen Jesus hat Gott auferweckt, wir<br />
sind dafür Zeugen." (Apg. 2,32)<br />
Daraus ergibt sich der Auftrag der Kirche und des<br />
Pfarrgemeinderates. Nur wer bereit ist, die Heilige<br />
Schrift zu hören, zu lesen und sich erklären zu lassen,<br />
kann Verständnis entwickeln und so zum Zeugen<br />
werden. Wer sich ausschließlich um organisatorische<br />
Dinge in und um die Kirche kümmert, der ist am Ende<br />
der Pfarrgemeinderatsperiode müde und enttäuscht. Es<br />
bleiben nach 5 Jahren bestenfalls gute Statistiken über<br />
Veranstaltungsbesuche und ein finanzieller Gewinn für<br />
die Pfarre.<br />
Entscheidend wird für uns sein, ob wir uns freudig<br />
öffentlich zur Kirche bekennen und ob wir die Botschaft<br />
von Jesus Christus weitergeben und andere dafür<br />
gewinnen können.<br />
Aber auch die Erinnerung an Feiern und lustige Feste ist<br />
für unsere Gemeinschaft verbindend und wertvoll. Denn<br />
dabei kommt man ins Gespräch mit den anderen Menschen<br />
und lernt diese besser kennen. Verzichten auf das Pfarrfest,<br />
Pfarrcafe und lustige Feiern wollen und dürfen wir nicht,<br />
denn das freundschaftliche Verhältnis in der Pfarre ist uns<br />
sehr wichtig.<br />
Der zweite Themenkomplex unserer Vortragsreihe<br />
beschäftigte sich mit dem Dienen. Wir verglichen die Praxis<br />
in der jungen Kirche mit der Kirche in der Welt und machten<br />
uns Gedanken über den Dienst als Pfarrgemeinderat. In<br />
einem dritten Block ging es um die Liturgie, die wir anhand<br />
der Taufe des Äthiopiers erarbeiteten. Wie im Flug war die<br />
Zeit vergangen, und unsere knurrenden Mägen machten<br />
uns darauf aufinerksam, dass wir zu einem sehr guten<br />
Buschenschank in der Heimatgemeinde unseres P Raphael<br />
aufbrechen wollten. Sehr entspannt wurde der Ausklang<br />
eines sehr intensiven Arbeitstages gefeiert.<br />
Am Sonntag hörten wir noch ein Referat über<br />
Konfliktbewältigung und Streitkultur in der Gemeinschaft der<br />
Kirche. Als mögliches Lösungsmodell wurde uns als Textstelle<br />
das Apostelkonzil (Apg. 15, 1-35) angeboten. Den Abschluss<br />
und Höhepunkt unserer Klausur bildete die Eucharistiefeier,<br />
die wir mit P. Raphael im Seminarraum feierten. Wir haben<br />
den Ruf vernommen und sind zum Seminar gekommen und<br />
waren bereit zu hören und zu lernen. Jeder Teilnehmer ist<br />
bereit, die gestellten Aufgaben anzunehmen und zu arbeiten.<br />
Trotzdem sind wir auf Anregungen, die Mitarbeit und Hilfe<br />
aus der Pfarre angewiesen.<br />
Das Wochenende war anstrengend, aber schön. Als uns am<br />
Montagmorgen der Alltag wiederhatte, sagte jemand zu mir:<br />
„Ich sehe, Sie hatten ein schönes Wochenende." "Danke, kurz,<br />
aber sehr schön", habe ich geantwortet.<br />
Mag. Petra Sommer