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Mai KONTAKT <strong>2012</strong><br />
MARIA -<br />
MAIENKÖNIGIN<br />
Ausschau nach Leuchttürmen<br />
In einer Zeit der Orientierungslosigkeit,<br />
Verunsicherung und Entwurzelung, die geprägt ist<br />
von Zukunftsängsten und Lieblosigkeit, fragen sich<br />
immer mehr Menschen nach dem Sinn des Lebens und<br />
halten Ausschau nach Anhaltspunkten, die helfen, die<br />
eigene Richtung zu bestimmen<br />
und zu überprüfen. Bewusst<br />
und oft auch unbewusst<br />
suchen wir Menschen<br />
immer das bedingungslose,<br />
von aller Angst befreiende,<br />
4 Hoffnung und Zuversicht<br />
gebende Erbarmen Gottes.<br />
Durch ihr JA-WORT zur<br />
Menschwerdung Gottes zeigt<br />
uns Maria, was christlicher<br />
Glaube und christliche<br />
Existenz sind. Maria sagt<br />
JA, nicht aus Angst oder blindem Gehorsam. Nein,<br />
Maria sagt ihr JA in freier Entscheidung, aus Liebe<br />
und im Vertrauen auf Gottes Liebe und Allmacht. Im<br />
„Gotteslob" wird Maria als Mutter und Schwester der<br />
Glaubenden bezeichnet, die den Weg des Menschen<br />
zu Gott bereits gegangen ist. Deshalb kann sie, nach<br />
katholischer Auffassung, auch Vorbild sein und<br />
um Hilfe auf dem Weg zu Gott angerufen werden.<br />
Papst Benedikt XVI. bezeichnete Maria als Mittlerin<br />
Ound Dolmetscherin, die den Menschen heute die<br />
Evangelien und die Heilsgeschichte näherbringen und<br />
verständlicher machen kann. Maria weist uns durch<br />
ihr Leben hin auf die Einfachheit des Glaubens: „Sie<br />
hat geglaubt, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen<br />
ließ." Demütig als „Magd des Herrn" macht sie sich<br />
auf den Weg und eilt in eine Stadt im Bergland von<br />
Judäa, um Elisabeth beizustehen. Als zartfühlende<br />
Mutter kümmert sie sich um ihr neugeborenes<br />
Kind, sie wickelt es in Windeln und legt es in eine<br />
Krippe. Als aufmerksame Frau mit einem Gespür<br />
für die konkrete Situation bemerkt Maria, was<br />
das Hochzeitsfest zu Kana stören könnte. Und<br />
schweigend teilt sie den körperlichen und seelischen<br />
Schmerz ihres Sohnes am Kreuz.<br />
Warum gehört der Monat Mai<br />
eigentlich der Gottesmutter Maria?<br />
Das Frühjahr ist zweifellos die schönste Jahreszeit.<br />
In neuer Pracht erscheint die Sonne am Himmel.<br />
In den Gärten, auf den Feldern und in den Wäldern<br />
wird alles wieder grün, erwacht die Natur zu<br />
neuem Leben. Die ersten Blumen sind da und die<br />
Vögel singen wieder ihre Lieder. Es wird warm,<br />
wir fühlen uns wohl und begrüßen die wärmenden<br />
Strahlen der Sonne. Wir Christen legen diese Zeit<br />
einer schöneren und erhabeneren Königin, als die<br />
Sonne es ist, der Maienkönigin zu Füßen. In diesem<br />
Sinne ist die Maiandacht der Kirche aufzufassen.<br />
Der Mai hat es aber auch sonst in sich. Da feiern<br />
wir eine Reihe christlicher Feste.<br />
Noch ist das Osterhalleluja nicht<br />
verklungen, da feiern wir das<br />
Fest Christi Himmelfahrt, als<br />
Fest christlicher Hoffnung und<br />
kurze Zeit danach das Pfingstfest,<br />
als das Fest der Ausgießung der<br />
Liebe Gottes, der Sendung des<br />
Heiligen Geistes für alle Menschen.<br />
Erste Ansätze, im Monat Mai<br />
die Gottesmutter Maria durch<br />
besondere Andachten zu ehren,<br />
finden wir schon im Mittelalter.<br />
Das II. Vatikanische Konzil hat in seiner<br />
Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium"<br />
die katholischen Marienlehre und Marienverehrung<br />
aufgegriffen und in den Gesamtzusammenhang<br />
des Kirchenverständnisses gestellt. Das Konzil<br />
wollte Maria in den biblischen, heilsgeschichtlichen<br />
Zusammenhang der Lehre von Christus, von<br />
der Kirche und vom Menschen hineinstellen.<br />
Maria ist die Mutter Jesu Christi - daher hat sie eine<br />
besondere Stellung im christlichen Glauben. Alle<br />
vier Evangelien berichten von ihr; zudem wird sie in<br />
weiteren Schriften des Neuen Testamentes erwähnt.<br />
Was können wir von Maria lernen?<br />
Ihre Aufmerksamkeit, ihr Konkretsein, ihr Hören<br />
auf die Stimme Gottes, ihr Lieben mit zärtlichem<br />
Herzen und ihre Hingabe. Maria will unserer<br />
glaubenslos gewordenen Zeit wieder Rettungsanker<br />
sein. Sie kann und will uns helfen, aus der Talfahrt<br />
der Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit<br />
Gott gegenüber herauszukommen. Sie will uns<br />
Mut machen, die schwere, aber auch zugleich<br />
beglückende Aufgabe beherzt anzugehen und uns an<br />
ihrer mütterlichen Hand zu Christus, ihrem göttlichen<br />
Sohn führen zu lassen. Ja, Maria, die Mutter der<br />
Glaubenden, ruft uns zu: „Habt Mut und setzt alle<br />
Kräfte und Fähigkeiten ein!" Fasst euer ewiges Ziel<br />
ins Auge und geht unbeirrbar und fest entschlossen<br />
diesem Ziel entgegen!<br />
Ihr Diakon Peter<br />
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