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#387-397 2012

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Mai KONTAKT <strong>2012</strong><br />

MARIA -<br />

MAIENKÖNIGIN<br />

Ausschau nach Leuchttürmen<br />

In einer Zeit der Orientierungslosigkeit,<br />

Verunsicherung und Entwurzelung, die geprägt ist<br />

von Zukunftsängsten und Lieblosigkeit, fragen sich<br />

immer mehr Menschen nach dem Sinn des Lebens und<br />

halten Ausschau nach Anhaltspunkten, die helfen, die<br />

eigene Richtung zu bestimmen<br />

und zu überprüfen. Bewusst<br />

und oft auch unbewusst<br />

suchen wir Menschen<br />

immer das bedingungslose,<br />

von aller Angst befreiende,<br />

4 Hoffnung und Zuversicht<br />

gebende Erbarmen Gottes.<br />

Durch ihr JA-WORT zur<br />

Menschwerdung Gottes zeigt<br />

uns Maria, was christlicher<br />

Glaube und christliche<br />

Existenz sind. Maria sagt<br />

JA, nicht aus Angst oder blindem Gehorsam. Nein,<br />

Maria sagt ihr JA in freier Entscheidung, aus Liebe<br />

und im Vertrauen auf Gottes Liebe und Allmacht. Im<br />

„Gotteslob" wird Maria als Mutter und Schwester der<br />

Glaubenden bezeichnet, die den Weg des Menschen<br />

zu Gott bereits gegangen ist. Deshalb kann sie, nach<br />

katholischer Auffassung, auch Vorbild sein und<br />

um Hilfe auf dem Weg zu Gott angerufen werden.<br />

Papst Benedikt XVI. bezeichnete Maria als Mittlerin<br />

Ound Dolmetscherin, die den Menschen heute die<br />

Evangelien und die Heilsgeschichte näherbringen und<br />

verständlicher machen kann. Maria weist uns durch<br />

ihr Leben hin auf die Einfachheit des Glaubens: „Sie<br />

hat geglaubt, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen<br />

ließ." Demütig als „Magd des Herrn" macht sie sich<br />

auf den Weg und eilt in eine Stadt im Bergland von<br />

Judäa, um Elisabeth beizustehen. Als zartfühlende<br />

Mutter kümmert sie sich um ihr neugeborenes<br />

Kind, sie wickelt es in Windeln und legt es in eine<br />

Krippe. Als aufmerksame Frau mit einem Gespür<br />

für die konkrete Situation bemerkt Maria, was<br />

das Hochzeitsfest zu Kana stören könnte. Und<br />

schweigend teilt sie den körperlichen und seelischen<br />

Schmerz ihres Sohnes am Kreuz.<br />

Warum gehört der Monat Mai<br />

eigentlich der Gottesmutter Maria?<br />

Das Frühjahr ist zweifellos die schönste Jahreszeit.<br />

In neuer Pracht erscheint die Sonne am Himmel.<br />

In den Gärten, auf den Feldern und in den Wäldern<br />

wird alles wieder grün, erwacht die Natur zu<br />

neuem Leben. Die ersten Blumen sind da und die<br />

Vögel singen wieder ihre Lieder. Es wird warm,<br />

wir fühlen uns wohl und begrüßen die wärmenden<br />

Strahlen der Sonne. Wir Christen legen diese Zeit<br />

einer schöneren und erhabeneren Königin, als die<br />

Sonne es ist, der Maienkönigin zu Füßen. In diesem<br />

Sinne ist die Maiandacht der Kirche aufzufassen.<br />

Der Mai hat es aber auch sonst in sich. Da feiern<br />

wir eine Reihe christlicher Feste.<br />

Noch ist das Osterhalleluja nicht<br />

verklungen, da feiern wir das<br />

Fest Christi Himmelfahrt, als<br />

Fest christlicher Hoffnung und<br />

kurze Zeit danach das Pfingstfest,<br />

als das Fest der Ausgießung der<br />

Liebe Gottes, der Sendung des<br />

Heiligen Geistes für alle Menschen.<br />

Erste Ansätze, im Monat Mai<br />

die Gottesmutter Maria durch<br />

besondere Andachten zu ehren,<br />

finden wir schon im Mittelalter.<br />

Das II. Vatikanische Konzil hat in seiner<br />

Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium"<br />

die katholischen Marienlehre und Marienverehrung<br />

aufgegriffen und in den Gesamtzusammenhang<br />

des Kirchenverständnisses gestellt. Das Konzil<br />

wollte Maria in den biblischen, heilsgeschichtlichen<br />

Zusammenhang der Lehre von Christus, von<br />

der Kirche und vom Menschen hineinstellen.<br />

Maria ist die Mutter Jesu Christi - daher hat sie eine<br />

besondere Stellung im christlichen Glauben. Alle<br />

vier Evangelien berichten von ihr; zudem wird sie in<br />

weiteren Schriften des Neuen Testamentes erwähnt.<br />

Was können wir von Maria lernen?<br />

Ihre Aufmerksamkeit, ihr Konkretsein, ihr Hören<br />

auf die Stimme Gottes, ihr Lieben mit zärtlichem<br />

Herzen und ihre Hingabe. Maria will unserer<br />

glaubenslos gewordenen Zeit wieder Rettungsanker<br />

sein. Sie kann und will uns helfen, aus der Talfahrt<br />

der Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit<br />

Gott gegenüber herauszukommen. Sie will uns<br />

Mut machen, die schwere, aber auch zugleich<br />

beglückende Aufgabe beherzt anzugehen und uns an<br />

ihrer mütterlichen Hand zu Christus, ihrem göttlichen<br />

Sohn führen zu lassen. Ja, Maria, die Mutter der<br />

Glaubenden, ruft uns zu: „Habt Mut und setzt alle<br />

Kräfte und Fähigkeiten ein!" Fasst euer ewiges Ziel<br />

ins Auge und geht unbeirrbar und fest entschlossen<br />

diesem Ziel entgegen!<br />

Ihr Diakon Peter<br />

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