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Dezember KONTAKT <strong>2012</strong><br />
Gott wird ein kleines Kind<br />
Auf so eine Idee muss man erst kommen. Denn Menschen<br />
wollen in der Regel groß erscheinen. Vor allem größer, stärker,<br />
gescheiter, reicher,... als andere.<br />
Gott macht es umgekehrt. Er, der Große, macht sich klein,<br />
er wird ein schwaches Kind. Zu so einer Tat braucht man<br />
wirklich göttliche Qualität. Dazu ist Größe erforderlich, eine<br />
Größe, vor der wir keine Angst zu haben brauchen, die uns<br />
aber Respekt abgewinnt und manchmal sogar Liebe. Und<br />
diese verleiht auch uns wahre Größe.<br />
Daniel Kulovits<br />
************** **************<br />
ZEIT zur<br />
BESINNUNG<br />
Laut ist die schönste Zeit des Jahres mittlerweile<br />
geworden. Selten geworden: Einkehr und Stille in<br />
der Vorweihnachtszeit. Hektik statt Stille. Doch<br />
gerade im ADVENT sollten wir uns ZEIT nehmen,<br />
ZEIT lassen, ZEIT haben.<br />
Das Warten auf ein Ereignis lässt uns Zeit<br />
bewusst erleben. Kinder öffnen auf ihren bunten<br />
Adventkalendern Tag für Tag ein kleines Fenster<br />
und sind neugierig, welches Geheimnis sich hinter<br />
der Zahl des nächsten Tages verbirgt. Sie fragen die<br />
Eltern, wie oft sie noch schlafen müssen, bis der<br />
Heilige Abend kommt, dieses große Ereignis mit<br />
dem Christbaum, dem Kindlein in der Krippe, den<br />
Weihnachtsliedern und den Geschenken.<br />
Was wartet auf uns in der Heiligen Nacht? Was<br />
erwarten wir? So oft haben wir sie schon erlebt.<br />
Wir erwarten uns keine Überraschung mehr.<br />
Äußerlichkeiten, die inhaltsleer geworden sind.<br />
Pflichtübung, um Kindern eine Freude zu machen.<br />
Einsamkeit, die in dieser Nacht besonders schmerzt.<br />
Der religiöse Inhalt ist leider bei vielen verloren<br />
gegangen. Zerronnen wie die Zeit unseres Lebens.<br />
Noch haben wir Zeit, gute drei Wochen. Lassen<br />
wir sie nicht ungenützt verstreichen! Zeit, die wir<br />
bewusst erleben können, Zeit um uns zu besinnen.<br />
Still werden und nach dem Sinn unseres Handelns<br />
fragen, nach dem Sinn unseres Lebens. Darauf<br />
vergessen wir nur zu oft in der Routine unseres<br />
Alltags.<br />
ITI<br />
Ich lehne mich zurück, schließe die Augen, fühle das<br />
Flackern der Adventkerze auf dem grünen Kranz. e<br />
Die Zeit scheint für einige Augenblicke still zu<br />
stehen. Die Flamme brennt ganz ruhig, zeitlos, als<br />
würde das Wachs, das sie nährt, nie zu Ende gehen.<br />
In Gedanken sehe ich Wegkreuzungen, an denen<br />
ich Entscheidungen für mein Leben zu treffen hatte,<br />
aber auch solche, an denen ich achtlos vorüber<br />
gegangen bin. Wahrscheinlich habe auch ich mir zu<br />
selten Zeit genommen, mich zu besinnen.<br />
Ich wünsche mir und Ihnen in der Zeit der langen<br />
Abende, dass Sie täglich zehn Minuten einplanen<br />
können, um still zu werden, einmal mehr zur<br />
Ruhe kommen, um dem nachzulauschen, was<br />
sich in Ihrem Inneren tut. Gottes Sohn ist Mensch<br />
geworden und wird uns fuhren, damit wir das<br />
kommende Fest voll großer und innerer Freude<br />
begehen können. Das wünsche ich Ihnen aus<br />
ganzem Herzen.<br />
Annemarie Kanapes