Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung
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zonen aufgewertet <strong>und</strong> teilweise zum Seismograph <strong>für</strong> Konflikte um die Beherrschung<br />
<strong>und</strong> Gestaltung öffentlicher Räume <strong>und</strong> um städtische Lebens- <strong>und</strong> Umweltqualität<br />
wurde. Für die DDR wird hingegen eher eine Niedergangslinie konstatiert,<br />
von den noch relativ ambitionierten Planungen der 1950er Jahre zu einer zunehmenden<br />
Verregelung durch staatliche Vorgaben <strong>und</strong> konzeptionellen Verarmung. Die<br />
Fragestellungen im Leitprojekt der Historischen <strong>Forschungs</strong>stelle gruppieren sich um<br />
die Schlüsselbegriffe Urbanisierungsstrategien, Planerpersönlichkeiten <strong>und</strong> Netzwerke<br />
sowie um den Komplex „Herrschaft“ <strong>und</strong> „Öffentlichkeit“. Geplant sind drei vergleichende<br />
Fallstudien zur Freiraumplanung <strong>und</strong> -aneignung in der DDR <strong>und</strong> der BRD.<br />
Abteilungsübergreifendes Projekt<br />
Schlüsselfiguren als Triebkräfte in der Raumentwicklung (2013-<br />
2015)<br />
Bef<strong>und</strong>e aus der empirischen Raumforschung wie auch Alltagsbeobachtungen über<br />
Raumentwicklung zeigen, dass es oft ganz bestimmte Akteure sind, die als Triebkräfte<br />
in Raumentwicklungsprozessen wirken, indem sie Neues ausprobieren, bisherige<br />
Pfade verlassen, wichtige Anstöße <strong>für</strong> einen institutionellen Wandel geben, Lösungsansätze<br />
<strong>für</strong> sozialräumliche Problemlagen entwickeln <strong>und</strong> damit an der Konstruktion<br />
neuer (Raum)wirklichkeiten mitwirken. Dies können Unternehmer, Bürgermeister<br />
oder – im Sinne bisheriger IRS-Forschung – auch Raumpioniere sein. Schlüsselfiguren<br />
sind damit Akteure, die in ihren sozialen oder institutionellen Kontexten offensichtlich<br />
über ein spezielles problembezogenes Wissen verfügen. Kennzeichnend <strong>für</strong><br />
sie ist, dass sie auf der Gr<strong>und</strong>lage ihrer Wissensarbeit, Handlungsmotivation, Kooperations-<br />
<strong>und</strong> Integrationsbemühungen soziale Prozesse in der Raumentwicklung einleiten,<br />
immer wieder antreiben, beschleunigen <strong>und</strong> lenken. In diesem Sinne wirken<br />
sie als Katalysatoren <strong>für</strong> kollektives Handeln. Ziel des abteilungsübergreifenden Projekts<br />
soll es sein, die differenzierten Wissensformen, Handlungspraktiken <strong>und</strong> Kooperationsstrategien<br />
von Schlüsselakteuren bei der Katalyse raumbezogener Entwicklungsprozesse<br />
herauszuarbeiten <strong>und</strong> ihre Rolle <strong>für</strong> Transformationen <strong>und</strong> institutionellen<br />
Wandel zu begreifen.<br />
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