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Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung

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<strong>Forschungs</strong>abteilung 2:<br />

<strong>Institut</strong>ionenwandel <strong>und</strong> regionale Gemeinschaftsgüter<br />

1 Abteilungsprofil<br />

Die <strong>Forschungs</strong>abteilung untersucht institutionelle Arrangements <strong>und</strong> Governance-<br />

Formen <strong>für</strong> kollektiv genutzte Güter (Gemeinschaftsgüter) in Städten <strong>und</strong> Regionen<br />

unter besonderer Berücksichtigung von institutionellen Mehrebenensystemen, sektorübergreifenden<br />

Interaktionen <strong>und</strong> der Entstehung neuer Handlungsräume. Unter<br />

den Megatrends gesellschaftlicher Entwicklung (vgl. Tabelle 1) erforscht die Abteilung<br />

die Wechselwirkungen zwischen globalem Wandel <strong>und</strong> regionalen Gemeinschaftsgütern<br />

am Beispiel der Energie-, Wasser- <strong>und</strong> Kulturlandschaftspolitik zwischen<br />

globalen Diskursen <strong>und</strong> lokalem Handeln. Sie untersucht neue regionale Governance-Formen<br />

im Umgang mit Gemeinschaftsgütern, speziell im Zuge der räumlichen<br />

Neukonfiguration der Energieversorgung zwischen zentralen <strong>und</strong> dezentralen<br />

Strukturen sowie neue Identitätsbildungen in Handlungsräumen.<br />

Kennzeichnend <strong>für</strong> die <strong>Institut</strong>ionen- <strong>und</strong> Governance-Forschung der Abteilung ist<br />

der Fokus auf Interaktionen zwischen institutionellen Regelungen <strong>und</strong> sozialem Handeln.<br />

Unser Verständnis von <strong>Institut</strong>ionen ist zum einen relational: <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong><br />

Handeln bedingen sich gegenseitig. Was zählt ist nicht, was <strong>Institut</strong>ionen vorgeben,<br />

sondern wie sie durch Akteure interpretiert <strong>und</strong> „gelebt“ werden. Daraus folgt zum<br />

anderen unser dynamisches Verständnis von <strong>Institut</strong>ionen: Durch Prozesse der<br />

wechselseitigen Bedingung von <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong> Handeln verändern sich <strong>Institut</strong>ionen<br />

(formelle wie informelle), beispielsweise dann, wenn sie als inadäquat wahrgenommen<br />

werden. Deshalb richtet sich unser besonderes Interesse auf die Entstehung<br />

neuer Governance-Formen <strong>für</strong> regionale Gemeinschaftsgüter als Ergebnisse<br />

sowie Medien institutionellen Wandels.<br />

Wir interpretieren das Verhältnis zwischen Raum <strong>und</strong> <strong>Institut</strong>ionenwandel als einen<br />

wechselseitigen Prozess. Wir erforschen einerseits die Raumwirkungen von <strong>Institut</strong>ionen<br />

<strong>und</strong> Governance-Formen, andererseits den Raum als Einflussfaktor auf <strong>Institut</strong>ionen<br />

<strong>und</strong> Governance-Formen <strong>und</strong> deren Wandel. Unter den Raumverständnissen,<br />

die <strong>für</strong> die sozialwissenschaftliche Raumforschung des IRS prägend sind, sind <strong>für</strong><br />

unsere Forschung zwei konstitutiv: der Handlungsraum <strong>und</strong> der <strong>Institut</strong>ionenraum.<br />

Die räumliche Organisation von Gemeinschaftsgütern – ob in Gebietskörperschaften<br />

oder problemspezifischen Handlungsräumen – ist maßgeblich <strong>für</strong> die Wirksamkeit<br />

ihrer <strong>Institut</strong>ionen. Weiterhin interessiert uns, wie materielle Räume durch ihre soziale<br />

Konstruktion <strong>und</strong> Symbolik sowie räumliche Identität die Gestaltung von <strong>Institut</strong>ionen<br />

(mit) prägen.<br />

Mit dem <strong>Forschungs</strong>programm 2012-2014 vollzieht die Abteilung im Leitprojekt eine<br />

Neuausrichtung in theoretisch-konzeptioneller sowie in empirischer Hinsicht, die <strong>für</strong><br />

die kommenden zwei <strong>Forschungs</strong>programme gelten soll. Theoretisch-konzeptionell<br />

geht die Abteilung in ihren Leitprojekten drei „blinden Flecken“ der bisherigen Gemeinschaftsgut-,<br />

<strong>Institut</strong>ionen- <strong>und</strong> Governance-Forschung nach, die alle von hoher<br />

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