Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung
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In Hinblick auf Raumpioniere <strong>und</strong> soziale Innovationen fragen wir unter anderem:<br />
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– Welchen Reifegrad haben die innovationsverdächtigen bzw. innovativen Projekte<br />
zum Zeitpunkt der Analyse <strong>und</strong> inwiefern schließen sie sich in geschichtlicher<br />
Hinsicht ggf. an frühere soziale Innovationen an oder setzen sich davon<br />
ab?<br />
– Führen Aushandlungsprozesse zwischen „bottom-up“- <strong>und</strong> „top-down“-<br />
Initiativen eventuell zu Modifikationen der Projektideen von Raumpionieren?<br />
– Inwiefern erhalten sie Anerkennung <strong>und</strong> Unterstützung bei Entwicklung <strong>und</strong><br />
Umsetzung sozialinnovativer Projekte?<br />
– Auf welche Probleme <strong>und</strong> Widerstände stoßen sie <strong>und</strong> wie bewältigen sie<br />
Rückschläge <strong>und</strong> kritische Phasen?<br />
Uns interessieren dabei nicht nur Governance-Prozesse, sondern auch Verlaufsformen<br />
<strong>und</strong> Machtstrukturen von Konflikten. So fragen wir beispielsweise nach der kommunikativen<br />
Genese von Konflikten:<br />
– Welche Entscheidungsprozesse gingen der Konfliktbeziehung zwischen Akteuren<br />
voraus?<br />
– Wie werden Machtverhältnisse darin ausgehandelt?<br />
– Wie <strong>und</strong> von wem wird entschieden, wer an Konfliktprozessen überhaupt partizipiert<br />
(Inklusion/Exklusion)? Welche Rolle spielen diesbezüglich integrative,<br />
vermittlungsorientierte Raumpioniere?<br />
Wo es um Arenen der Macht oder die strategische Aneignung öffentlicher Räume<br />
geht, ist neben der zeitlichen nicht zuletzt auch die Raumdimension <strong>für</strong> Konfliktverläufe<br />
von Belang. Ob <strong>und</strong> wie konfliktbezogene Themen <strong>und</strong> Problemstellungen in<br />
öffentliche Diskurse Eingang finden, ist <strong>für</strong> uns ebenfalls von Interesse:<br />
– Wie <strong>und</strong> unter welchen Umständen können Raumpioniere zum Beispiel über<br />
Agenda Setting diskursmächtig werden?<br />
– Wie wirken diskursive Verarbeitungen wiederum zurück auf Konfliktprozesse,<br />
Interessensschwerpunkte <strong>und</strong> Handlungslogik von Raumpionieren <strong>und</strong> anderen<br />
Akteuren?<br />
In diesem Zusammenhang soll auch untersucht werden, inwiefern Diskursmacht als<br />
Deutungsmacht dann selbst Gegenstand von Konflikten wird.<br />
2.3 Theoretische Ansätze<br />
Räume werden von uns als Kulturräume gefasst, die von Akteuren aus unterschiedlichen<br />
gesellschaftlichen Feldern <strong>und</strong> institutionellen Kontexten durch immaterielle wie<br />
auch materielle Objektivierungen (re)konstruiert <strong>und</strong> dabei auch neu konstruiert werden.<br />
Besonders interessieren uns Prozesse der raumbezogenen Transformation <strong>und</strong><br />
der sozialen Innovation unter Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteure.<br />
Die Abteilung hat im Rahmen des vergangenen <strong>Forschungs</strong>programms einen <strong>Forschungs</strong>ansatz<br />
entwickelt, der mit dem Anspruch verb<strong>und</strong>en ist, eine „Theorie der<br />
kommunikativen Raum(re)konstruktion“ zu entwickeln <strong>und</strong> damit substanzielle Beiträge<br />
zur Raumtheorie zu leisten. Ein erster Ansatz ist im Rahmen einer theoreti-