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Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung

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Bezogen auf die beiden genannten räumlichen Kontexte ergeben sich daraus folgende<br />

vertiefende <strong>Forschungs</strong>fragen:<br />

Zu Mittelstädten in peripherisierten Räumen:<br />

68<br />

– Wie verändern sozialräumliche Peripherisierungsprozesse die Rolle von Mittelstädten<br />

in ihrer Region?<br />

– Welche Strategien <strong>und</strong> Governance-Formen kennzeichnen den Umgang verschiedener<br />

Akteure mit diesen Veränderungen?<br />

– Wie wirken vertikale <strong>und</strong> horizontale Politikverflechtungen in der Region auf<br />

die Verstärkung oder Abschwächung von Peripherisierungsprozessen?<br />

Zu Peripherien in der Großstadt:<br />

– Wie lassen sich Peripherisierungsprozesse innerhalb von Großstädten konzeptionell<br />

fassen <strong>und</strong> empirisch beschreiben?<br />

– Welche Strategien <strong>und</strong> Governance-Formen kennzeichnen den Umgang verschiedener<br />

Akteure mit diesen Veränderungen?<br />

– Welchen Einfluss haben Stadtentwicklungspolitiken auf die Verstärkung oder<br />

Abschwächung von innerstädtischen Peripherisierungsprozessen?<br />

Die Fragen dienen dazu, den Mehrwert des Konzeptes der Peripherisierung <strong>für</strong> die<br />

Erklärung sozialräumlicher Polarisierungs- <strong>und</strong> Marginalisierungsprozesse zu<br />

bestimmen <strong>und</strong> die Übertragbarkeit des Konzeptes auf verschiedene räumliche Kontexte<br />

zu prüfen („äußere <strong>und</strong> innere Peripherien“). Ziel des Leitprojektes ist es, das<br />

Konzept der Peripherisierung unter Einbeziehung von Handlungstheorien weiter zu<br />

entwickeln <strong>und</strong> gegenüber anderen Ansätzen (z.B. geographische Definition von Peripherien,<br />

Schrumpfung, Exklusion) zu schärfen.<br />

2.3 Theoretische Ansätze<br />

Peripherisierung wird im Leitprojekt im Wechselspiel zwischen (sich wandelnden)<br />

überlokalen Rahmenbedingungen <strong>und</strong> lokalen Handlungsweisen betrachtet. Für die<br />

Analyse des mit dieser Perspektive einhergehenden Zusammenspiels von Strukturen,<br />

Prozessen <strong>und</strong> Handlungen sind theoretische Ansätze aus der raumbezogenen<br />

<strong>Institut</strong>ionen- <strong>und</strong> Governanceforschung zentral. In Erweiterung der bisherigen theoretischen<br />

Zugänge im Leitprojekt werden zudem Ansätze aus dem Feld der sozialen<br />

Ungleichheitsforschung stärker berücksichtigt (u.a. Bude/Willisch 2007; Wacquant<br />

1999, 2008).<br />

Anspruch des Leitprojekts ist, einen Beitrag zur Theoriebildung zu leisten, indem ein<br />

institutionen- <strong>und</strong> handlungstheoretisch ausgerichtetes Konzept der Peripherisierung<br />

erarbeitet wird. Dazu werden gerade in jüngster Zeit in größerer Zahl entstandene<br />

Beiträge zum Thema ausgewertet <strong>und</strong> einbezogen. Zu diesen gehören Ansätze der<br />

„aspatial peripherality“ (Copus 2001), die die Entstehung von Peripherien stärker<br />

durch nicht-räumliche Faktoren wie die lokale Einbettung von Unternehmen <strong>und</strong> die<br />

Netzwerkbildung zwischen Akteuren erklären, ebenso wie Ansätze, die „Peripherisierung“<br />

als sozialräumlichen Prozess der Peripheriebildung beschreiben (Herrschel<br />

2011; Keim 2006).

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