Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung
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<strong>Forschungs</strong>abteilung 4:<br />
Regenerierung von Städten<br />
1 Abteilungsprofil<br />
In Folge von Globalisierung, wirtschaftlicher Restrukturierung sowie demographischem<br />
Wandel ist Stadtentwicklung durch zunehmende Disparitäten zwischen<br />
Wachstums-, Schrumpfungs- <strong>und</strong> Stagnationsprozessen gekennzeichnet. Klein- <strong>und</strong><br />
Mittelstädte in peripherisierten Räumen, aber auch Teilgebiete in Großstädten, die<br />
als „innere Peripherien“ von Entwicklungsdynamiken „abgehängt“ werden, stehen<br />
dabei unter besonderem Handlungsdruck. Gleichzeitig führen Globalisierung <strong>und</strong><br />
Europäisierung sowie die Verschärfung des internationalen Standortwettbewerbs zu<br />
Restrukturierungsprozessen staatlichen Handelns.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> untersucht die <strong>Forschungs</strong>abteilung “Regenerierung von<br />
Städten“ Entwicklungsdynamiken <strong>und</strong> Handlungsansätze von Städten im Strukturwandel.<br />
Im Zentrum der Forschung stehen politisch-planerische Strategien <strong>und</strong> Governance-Formen<br />
im Umgang mit Peripherisierung in Stadtquartieren, Städten <strong>und</strong><br />
Stadtregionen. Untersucht werden Chancen <strong>und</strong> Grenzen vorhandener Ansätze im<br />
Hinblick auf die Bewältigung von Problemen der Peripherisierung. Dabei wird eine<br />
Mehrebenenperspektive eingenommen, die das Zusammenwirken von Akteurs- <strong>und</strong><br />
Handlungskonstellationen auf <strong>und</strong> zwischen verschiedenen räumlichen Ebenen in<br />
den Blick nimmt.<br />
Die Forschungen der Abteilung sind von einem Raumverständnis geprägt, dass davon<br />
ausgeht, dass der Raum Gegenstand sozialer Produktion ist. In der konkreten<br />
Analyse spielen verschiedene Dimensionen von Raum eine Rolle. Zentral <strong>für</strong> die Abteilung<br />
sind <strong>Institut</strong>ionen- <strong>und</strong> Handlungsräume sowie Fragen danach, wie sich diese<br />
zwischen den verschiedenen Akteuren konstituieren <strong>und</strong> verändern, welche Faktoren<br />
vorhandene Akteurskonstellationen stabilisieren oder destabilisieren <strong>und</strong> welche Folgen<br />
dies <strong>für</strong> die Bewältigung von Problemen peripherisierter Räume hat.<br />
Die theoretischen Zugänge orientieren sich an Ansätzen der raumbezogenen <strong>Institut</strong>ionen-<br />
<strong>und</strong> Governance-Forschung. Die Begriffe <strong>Institut</strong>ionen <strong>und</strong> Governance spielen<br />
<strong>für</strong> die Abteilungsforschung eine tragende Rolle. Governance wird als analytisches<br />
Konzept verstanden, in dessen Mittelpunkt die Interaktion öffentlicher <strong>und</strong> privater<br />
Akteure bei der Bearbeitung gesellschaftlicher Probleme steht. Die Abteilung<br />
arbeitet mit einer weiten Definition von Governance, die die kooperative <strong>und</strong> konfliktive<br />
Interaktion öffentlicher, privater <strong>und</strong> zivilgesellschaftlicher Akteure einschließt <strong>und</strong><br />
sowohl formale <strong>Institut</strong>ionen wie auch informelle Arrangements <strong>und</strong> Netzwerke umfasst.<br />
Das <strong>Institut</strong>ionenverständnis ist breit <strong>und</strong> adressiert <strong>Institut</strong>ionen sowohl als<br />
Sedimentierungen dynamischer sozialer Prozesse als auch als organisationell verfestigte<br />
Arenen politischer Handlungen sowie formelle <strong>und</strong> informelle Regeln, die gesellschaftliches<br />
Handeln strukturieren. In der Konzeptionalisierung der Begriffe <strong>Institut</strong>ionen<br />
<strong>und</strong> Governance werden theoretische Traditionen aus Soziologie, Politikwissenschaft<br />
<strong>und</strong> (Neuer) Politischer Ökonomie aufgegriffen <strong>und</strong> auf das Themenfeld<br />
Regenerierung von Städten angewandt.<br />
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