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Forschungs - Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung

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Quartal 2013 weiter empirisch vertieft. Geplant ist derzeit, in einer Fallstudie kleinräumige<br />

Freiraumplanungen <strong>für</strong> mehrere DDR- <strong>und</strong> BRD-Städte zu untersuchen, in<br />

denen die Planerpersönlichkeiten inklusive ihrer Biographien <strong>und</strong> Netzwerke im Zentrum<br />

stehen. In einer zweiten Fallstudie soll die Urbanisierungsstrategie gesamtstädtischer<br />

Freiraumplanungen in je einer ost- <strong>und</strong> westdeutschen Großstadt unter Einschluss<br />

längerfristiger Entwicklungslinien analysiert werden. Eine dritte Fallstudie<br />

konzentriert sich auf die Untersuchung ausgewählter Freiräume in Ost- <strong>und</strong> West-<br />

Berlin mit dem Fokus auf Herrschaftsstrategien der Verhaltenssteuerung mittels der<br />

Gestaltung „sozio-naturaler Schauplätze“. Alle drei Fallstudien setzen sich mit der<br />

Legitimation staatlicher Planungen, der Rolle des Ressourceneinsatzes sowie der<br />

zivilgesellschaftlichen Aneignung der Freiräume auseinander.<br />

Phase 3: Klärung theoretisch-methodischer Gr<strong>und</strong>lagen II: Herrschaftstheorien<br />

<strong>und</strong> -praktiken sowie Vergleichsmethodologie<br />

Im ersten Halbjahr 2013 steht zum einen die Arbeit an Herrschafts- <strong>und</strong> Machttheorien<br />

im Vordergr<strong>und</strong>. Ausgehend von der Weberschen Herrschaftssoziologie soll einerseits<br />

der heuristische Wert jüngerer sozialwissenschaftlicher Konzeptualisierungen<br />

von Macht, etwa bei Foucault, <strong>und</strong> andererseits neuerer geschichtswissenschaftlichen<br />

Ansätze der Herrschaftsanalyse, insbesondere bei v. Saldern <strong>und</strong> Kott/Droit,<br />

geklärt werden. Gemeinsam mit der FA 2 wird sich der Beitrag der <strong>Forschungs</strong>stelle<br />

auf die Profilierung des Herrschaftsbegriffs konzentrieren. Dabei gilt eine besondere<br />

Aufmerksamkeit der Rolle von Legitimationsproblemen staatlicher Politik sowie den<br />

Herrschaftspraktiken (v. Saldern 2006; Kott/Droit 2006; Luhmann 1983).<br />

Parallel dazu werden die vergleichsmethodologischen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>für</strong> die empirischen<br />

Fallstudien in Auseinandersetzung mit den einschlägigen Arbeiten von Kaelble<br />

(1999) <strong>und</strong> Haupt/Kocka (1996) erarbeitet. Am Beispiel der institutionellen Entwicklungslinien<br />

der Freiraumplanung in der BRD <strong>und</strong> der DDR sollen methodologische<br />

Gr<strong>und</strong>fragen des historischen Vergleichs („Verlaufstypologien“, symmetrischer/<br />

asymmetrischer Vergleich usw.) geklärt <strong>und</strong> die Konzeptualisierung der folgenden<br />

Fallstudien vorbereitet werden. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Erarbeitung<br />

übergreifender Fragestellungen, mit denen die unterschiedlichen Formen von Herrschaft,<br />

Öffentlichkeit <strong>und</strong> zivilgesellschaftlicher Aneignung städtischer Räume als<br />

gr<strong>und</strong>legende Rahmenbedingungen der Freiraumgestaltung in der DDR <strong>und</strong> der<br />

B<strong>und</strong>esrepublik systemübergreifend untersucht werden können.<br />

Phase 4: Auswertung<br />

Das Jahr 2014 steht, nach Abschluss der empirischen Untersuchungen <strong>und</strong> Durchführung<br />

eines Workshops zum „Erinnerungsorte“-Konzept, im Zeichen der Auswertung,<br />

Zusammenführung, Niederschrift <strong>und</strong> Publikation der Ergebnisse. Neben den<br />

biographischen Untersuchungen sollen auch ausgewählte Beiträge aus den beiden<br />

„Werkstattgesprächen zur DDR-Planungsgeschichte“, die im Frühjahr 2012 <strong>und</strong> 2014<br />

durchgeführt <strong>und</strong> deren Schwerpunkte sich teilweise an den Themen des <strong>Forschungs</strong>projektes<br />

orientieren werden, publiziert werden.<br />

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