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Klassengespräch im Mathematikunterricht - KOBRA - Universität ...

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2.2 Angebots-Nutzungs-Modell<br />

Das auf theoretischen Überlegungen von Fend (1981) basierende Angebots-Nutzungs-<br />

Modell macht die Komplexität von Lehr- und Lernprozessen deutlich. Das Modell zeigt, dass<br />

Lernerfolg nicht nur durch die Lehrperson und dessen Unterricht best<strong>im</strong>mt wird, sondern<br />

dass eine Vielzahl von Variablen, wie beispielsweise individuelle Schülermerkmale, der familiäre<br />

Hintergrund sowie der Klassenkontext, hierbei eine entscheidende Rolle spielen.<br />

Im Angebots-Nutzungs-Modell wird der von der Lehrperson durchgeführte Unterricht als Angebot<br />

verstanden, welches von den Schülern in geeigneter Weise genutzt werden muss,<br />

wenn best<strong>im</strong>mte Lernergebnisse (fachliche oder fachübergreifende Kompetenzen, erzieherische<br />

Wirkungen) resultieren sollen. Die Nutzung bezieht sich einerseits auf unterrichtliche<br />

Lernaktivitäten und andererseits auf außerunterrichtliche Lernaktivitäten. Beides sind kognitive<br />

Aktivitäten, welche die Grundlage von Lernprozessen bilden. Ein Angebot führt jedoch<br />

nicht notwendigerweise direkt zu den Wirkungen, dem Ertrag. Vielmehr ist die Wirkung des<br />

Unterrichts von zweierlei Typen von vermittelnden Prozessen auf Schülerseite abhängig:<br />

„(1) davon, ob und wie Erwartungen der Lehrkraft und unterrichtliche Maßnahmen von<br />

den Schülerinnen und Schülern überhaupt wahrgenommen und wie sie interpretiert werden<br />

und<br />

(2) ob und zu welchen motivationalen, emotionalen und volitionalen Prozessen sie auf<br />

Schülerseite führen“ (Helmke, 2007, S. 41).<br />

Der Ausgang der beiden Prozesse, auch als Mediationsprozesse bezeichnet, best<strong>im</strong>mt, ob<br />

und welche Lernaktivitäten auf Schülerseite resultieren. Diese Mediationsprozesse werden<br />

wiederum entscheidend von den individuellen Eingangsbedingungen der Schüler, wie zum<br />

Beispiel der Lernmotivation oder den jeweiligen Vorkenntnissen, und von dem Klassenkontext,<br />

beispielsweise dem Klassenkl<strong>im</strong>a, best<strong>im</strong>mt. Unterricht kann also lediglich als Angebot<br />

verstanden werden. Ob eine Nutzung dieses Angebots stattfindet und wie effizient sich diese<br />

gestaltet, hängt von einer Vielzahl von dazwischen liegenden Faktoren ab (vgl. Helmke,<br />

2007). Diese Faktoren werden in Abbildung 1 veranschaulicht.<br />

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