Klassengespräch im Mathematikunterricht - KOBRA - Universität ...
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Abbildung 1: Das Angebots-Nutzungs-Modell (Helmke, 2009, S. 73)<br />
Das Angebots-Nutzungs-Modell stellt einen Ordnungsrahmen für die wechselseitige Verknüpfung<br />
der verschiedenen Variablenblöcke her, mit deren Hilfe die Wirksamkeit von Unterricht<br />
erklärt werden kann (vgl. Helmke, Helmke, Heyne, Hosenfeld, Kleinbub et al., 2007a).<br />
Die Qualität des Angebots, also des Unterrichts, wird demnach von Merkmalen der Lehrperson,<br />
der Schule sowie von Rahmenbedingungen <strong>im</strong> Schulsystem beeinflusst, während die<br />
Nutzung dieses Angebots von individuellen Schülermerkmalen, von Merkmalen des familiären<br />
Hintergrunds der Schüler sowie von außerfamiliären Einflüssen best<strong>im</strong>mt wird. Laut des<br />
Angebots-Nutzungs-Modells hängt schulisches Lernen davon ab, „inwieweit es Lehrpersonen<br />
gelingt, unter den Bedingungen wirkender Stützsysteme ein opt<strong>im</strong>ales Lernangebot zu<br />
schaffen und zugleich die Lernenden darin zu unterstützen, dieses Angebot opt<strong>im</strong>al wirksam<br />
zu nutzen“ (Pauli & Reusser, 2006, S. 789).<br />
Das Angebots-Nutzungs-Modell nach Helmke (2009) überträgt die Schaffung des Angebots<br />
der Lehrperson und schreibt dessen Nutzung den Schülern zu. Das Unterrichtsangebot<br />
muss jedoch nicht <strong>im</strong>mer von der Lehrperson stammen. So können auch Schüler Angebote<br />
liefern, welche schließlich von der Lehrperson genutzt werden. Besonders in <strong>Klassengespräch</strong>en<br />
kommt dies häufig vor, vor allem dann, wenn Schülerantworten nicht einfach hingenommen<br />
werden, sondern für weitere Fragen oder Diskussionen genutzt werden. <strong>Klassengespräch</strong>e<br />
können demnach als ein stetiger Wechsel von Angebot und Nutzung betrachtet<br />
werden.<br />
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