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FreeLounge, Ausgabe 4/2010 - Freizeit und Spiel

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Niederschwellige Angebote sind wichtig<br />

Viele der vorhandenen Angebote „Trimm-Dich“<br />

oder „Outdoorfi tness“ erreichen vor allem die<br />

sportlich orientierten Menschen. Dabei sollte<br />

aber gerade auch für die anderen die Möglichkeit<br />

geschaffen werden, sich auch im hohen Alter<br />

noch durch kleine Bewegungsübungen aktiv<br />

zu halten. Hier sind Lösungen gefragt, die mit<br />

kleinen leichten Übungen den Nutzer abholen<br />

<strong>und</strong> nicht durch eine defi zitorientierte Gestaltung<br />

stigmatisieren. Es muss berücksichtigt<br />

werden, dass sich viele Menschen aus dieser<br />

Zielgruppe nicht im öffentlichen Raum verausgaben<br />

wollen, <strong>und</strong> nicht Geräte nutzen wollen,<br />

die sie als „tobende Rentner“ zur Schau stellen.<br />

Moderate Anforderungen erhöhen die<br />

Akzeptanz<br />

Eine Untersuchung der FH Wiesbaden (Senioren<br />

<strong>und</strong> Freifl ächennutzung, FH Wiesbaden 2008)<br />

analysierte ein besonders von älteren Menschen<br />

häufi g genutztes Bewegungsangebot in<br />

Berlin. Als Gründe für die hohe Akzeptanz der<br />

Anlage werden die moderaten Anforderungen<br />

der Geräte <strong>und</strong> die nur partielle Beanspruchung<br />

des Körpers bei den Übungen genannt. Weitere<br />

wichtige Merkmale, so die Studie, sind die Abgrenzung<br />

zu Krafttraining <strong>und</strong> Kinderspielplätzen.<br />

Es muss also differenziert <strong>und</strong> für entsprechende<br />

Angebote ein Platz gef<strong>und</strong>en werden,<br />

der nicht auf dem Präsentierteller steht <strong>und</strong> mit<br />

den Interessen jüngerer Nutzer kollidiert.<br />

Nicht auf Defi zite reduzieren<br />

Bei niederschwelligen Angeboten ist es zudem<br />

wichtig, durch eine ansprechende Gestaltung<br />

attraktive Lösungen aufzuzeigen, die nicht nur<br />

auf Defi zite reduzieren <strong>und</strong> den Nutzer bloßstellen.<br />

Solche Angebote wurden zum Beispiel<br />

im Rahmen des ExWoSt Projektes „Innovationen<br />

für altengerechte Stadtquartiere“ entwickelt<br />

<strong>und</strong> unter dem Namen „Giro Vitale“ in<br />

öffentlichen Parks sowie auf Freifl ächen von<br />

Wohnanlagen <strong>und</strong> Altenheimen oder Rehaklinken<br />

<strong>und</strong> Krankenhäusern als Bewegungsprogramm<br />

eingesetzt.<br />

Um bei der Planung <strong>und</strong> Einrichtung entsprechender<br />

Anlagen Fehler zu vermeiden <strong>und</strong> eine<br />

hohe Nutzungsakzeptanz zu erreichen, empfi<br />

ehlt sich ein strukturierter Prozess. Mit Hilfe<br />

eines Leitfadens können Standortwahl, Konzeption<br />

<strong>und</strong> Auswahl der Geräte optimiert werden.<br />

Dazu gehören auch die Beratung zu zielgruppenspezifi<br />

schen Details <strong>und</strong> die frühzeitige<br />

Partizipation von Nutzern <strong>und</strong> Multiplikatoren.<br />

Denn ein entsprechendes Angebot kann schon<br />

am Namen „Seniorenspielplatz“ scheitern.<br />

Mathias Knigge<br />

Mathias Knigge<br />

Der Diplom-Ingenieur <strong>und</strong> Produktdesigner<br />

Mathias Knigge<br />

gründete 2004 »grauwert« als<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Designbüro<br />

„für demografi efeste Produkte<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen“. Er<br />

unterstützt K<strong>und</strong>en bei der<br />

Entwicklung von Lösungen im<br />

Sinne des »Universal Design«,<br />

die für eine breite Zielgruppe<br />

nützlich sind. Mathias Knigge<br />

hat das Bewegungskonzept<br />

„Giro Vitale“ entworfen <strong>und</strong><br />

gemeinsam mit der Firma Michow<br />

<strong>und</strong> Sohn aus Hamburg<br />

entwickelt.<br />

» www.grauwert.info<br />

Report | 31

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