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FreeLounge, Ausgabe 4/2010 - Freizeit und Spiel

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Altengerecht oder<br />

lebenswert für alle?<br />

Künftig wird die Zahl der alten Jungen, jungen Alten <strong>und</strong> Hochbetagten<br />

in allen Städten <strong>und</strong> Gemeinden steigen. Das bedeutet Veränderung,<br />

denn die Kommunen müssen zu den Menschen passen,<br />

die dort leben. Welche Ideen gibt es? Was passiert ganz konkret?<br />

Und sind Wörter wie „seniorenfre<strong>und</strong>lich“ <strong>und</strong> „altengerecht“ die<br />

richtigen Prädikate für die Veränderungen in den Städten?<br />

In den kommenden Jahrzehnten werden sich<br />

immer mehr ältere Menschen in den Städten<br />

<strong>und</strong> Gemeinden ihren Platz nehmen. Das<br />

wird stärker auffallen, wenn die Babyboomer<br />

bald das Rentenalter erreichen. 2025 wird im<br />

Schnitt in Deutschland ein Viertel aller Bürger<br />

65 Jahre oder älter sein. Es gibt schon heute<br />

Gemeinden, die deutlich über dieser Prozentzahl<br />

liegen. Im kleinen Rahmen lässt sich also<br />

aktuell empirisch erforschen, wie sich Städte<br />

<strong>und</strong> Gemeinden verändern müssen, um für ihre<br />

Bürger attraktiv zu sein oder zu bleiben. Das ist<br />

eine Chance, die noch viel zu selten genutzt<br />

wird.<br />

Wer ist alt?<br />

In vielen Fällen wird noch immer sehr wenig<br />

differenziert von der Gruppe der älteren Menschen<br />

gesprochen. Die Ansprüche an den vierten<br />

Lebensabschnitt verändern sich aber in einem<br />

extremen Tempo. Der vorzeitige Ruhestand<br />

wird quasi nahtlos von der Erkenntnis abgelöst,<br />

dass in vielen Bereichen auf das berufl iche<br />

Know-how älterer Menschen nicht mehr verzichtet<br />

werden kann. Die Bertelsmann Stiftung<br />

hat zuletzt darauf hingewiesen, dass in fünfzehn<br />

Jahren die Zahl der Arbeitnehmer unter<br />

45 deutschlandweit um knapp fünf Millionen<br />

sinken wird. In verschiedenen Regionen werden<br />

jüngere Arbeitnehmer zur Mangelware. Das<br />

spätere Rentenalter wird damit nicht nur wich-<br />

tig, um die Rentenkassen zu schonen, sondern<br />

vielleicht sogar um den Wirtschaftsstandort<br />

zu sichern. Das muss sich in vielen Köpfen erst<br />

noch durchsetzen. Aber auch bei den Menschen<br />

selbst verändert sich die Sicht auf das eigene<br />

Alter. „When I’m sixty-four“ würden die Beatles<br />

heute ganz sicher nicht mehr so schreiben. Alt<br />

wird man später. Und auf dem Sofa sitzt diese<br />

Generation längst nicht mehr, wie zum Beispiel<br />

auch die Bilder von den Demonstrationen um<br />

Stuttgart 21 deutlich gezeigt haben. Es gibt<br />

eine große Gruppe von aktiven älteren Menschen,<br />

aber zudem - aufgr<strong>und</strong> der längeren Lebensdauer<br />

- auch eine ebenso steigende Anzahl<br />

von Hochbetagten, die durch Krankheit nicht<br />

mehr uneingeschränkt am Leben im öffentlichen<br />

Raum teilnehmen können. Die Wünsche<br />

<strong>und</strong> Anforderungen an die Städte sind deshalb<br />

sehr heterogen.<br />

Anforderungen an den<br />

öffentlichen Raum<br />

Liest man die Empfehlungen der WHO für „Age<br />

Friendly Cities“ so fällt auf, dass die Vorgaben<br />

den Außenraum betreffend jeder Stadt enorm<br />

gut täten <strong>und</strong> alle Bürger begeistern würden.<br />

Nur ganz wenige Punkte haben überwiegend<br />

mit dem Älterwerden zu tun. Von der Sicherheit<br />

über eine ausreichende Anzahl von Parks <strong>und</strong><br />

Grünfl ächen mit Sitzmöglichkeiten bis hin zu<br />

einer guten Beschilderung: Das sind Forderun-<br />

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