FreeLounge, Ausgabe 4/2010 - Freizeit und Spiel
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Stadtgestaltung letztendlich eine menschenfre<strong>und</strong>liche<br />
Stadtgestaltung, von der weit mehr<br />
Bevölkerungsgruppen profi tieren als „nur“ Kinder<br />
<strong>und</strong> Jugendliche. Das sind ganz wesentliche<br />
Punkte.<br />
Stolpersteine<br />
Es hat sich gezeigt, dass verschiedene Schwierigkeiten<br />
bei der Etablierung einer kinderfre<strong>und</strong>lichen<br />
Stadtgestaltung in der momentanen<br />
Phase „typisch“ sind. Um mit solchen<br />
Prozessen in einer Stadt beginnen zu können,<br />
braucht man einen „Motor“, der sich mit aller<br />
Kraft für eine kinderfre<strong>und</strong>liche Stadtgestaltung<br />
stark macht. Das Konzept steht <strong>und</strong> fällt<br />
mit engagierten Personen, die sich dafür einsetzen<br />
<strong>und</strong> die Organisation in die Hand nehmen.<br />
Je höher in der Hierarchie desto besser.<br />
Ist der politische Wille nicht da, wird auch<br />
nichts passieren. Schwierigkeiten bereitet vielfach<br />
auch die notwendige Verzahnung innerhalb<br />
der Stadtverwaltung. Zum Beispiel kann es<br />
notwendig sein, dass Maßnahmen des Hochwasserschutzes,<br />
zum Beispiel der Rückbau von<br />
Uferbegradigungen, mit der Schaffung neuer<br />
<strong>Spiel</strong>orte an Bächen synchronisiert werden<br />
muss. Dass die Verkehrsplanung mit ins Boot<br />
genommen werden muss, ist eigentlich eine<br />
Selbstverständlichkeit, aber innerhalb der Verwaltung<br />
nicht immer ohne Reibungsverluste zu<br />
bewerkstelligen.<br />
Kein Fazit, sondern ein Auftakt<br />
Dieser erste, breit angelegte Erfahrungsaustausch<br />
im Bereich der kinderfre<strong>und</strong>lichen Stadtgestaltung<br />
war eine Standortbestimmung: Was<br />
ist heute bereits möglich, welche Ziele müssen<br />
ins Auge gefasst werden <strong>und</strong> wie kann man von<br />
den Erfahrungen anderer lernen? Eine interessante<br />
Diskussion hat in Berlin begonnen. Dirk<br />
Schelhorn <strong>und</strong> Peter Apel, die mit dem Kinderhilfswerk<br />
die Veranstaltung organisiert haben,<br />
plädieren ganz klar dafür, dass diese Veranstaltung<br />
nicht als Fazit oder Eintagsfl iege betrachtet<br />
werden darf. Vielmehr gilt es aus ihrer Sicht<br />
eine Plattform für alle Aspekte r<strong>und</strong> um dieses<br />
Thema zu schaffen, das nach <strong>und</strong> nach auch<br />
stärker in den Fokus der Stadtentwickler rückt.<br />
Dr. Anke Münster<br />
„Stadtentwicklung <strong>und</strong> Fragen zur Gestaltung öffentlicher Räume<br />
kann nur zu Gunsten von Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen nachhaltig<br />
etabliert werden, wenn es gelingt verbindliche Qualitäten fachlich<br />
<strong>und</strong> politisch zu verankern.“<br />
Dirk Schelhorn, Landschaftsarchitekt <strong>und</strong> Mitglied im Planungsteam der Tagung<br />
Freiräume für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche.<br />
Gutachten im Rahmen des Nationalen Aktionsplanes<br />
„Für ein kindergerechtes Deutschland 2005 - <strong>2010</strong>“<br />
Mit welchen Instrumenten können Städte <strong>und</strong> Gemeinden kinder- <strong>und</strong> jugendgerechte<br />
Freiräume schaffen? Anhand ausgewählter Beispiele gibt die<br />
neue Publikation Werkstatt: Praxis Heft 70 interessante Anregungen, wie sich<br />
Städte oft mit überschaubarem Aufwand für Kinder <strong>und</strong> Jugendliche zum<br />
Positiven verändern können. Die Empfehlungen richten sich an Stadtplaner<br />
<strong>und</strong> Freiraumgestalter. Doch die Entwicklung kinder- <strong>und</strong> jugendgerechter<br />
Städte ist nicht allein von der Stadt- <strong>und</strong> Freiraumplanung abhängig. Es wird<br />
deutlich, dass dies eine Gemeinschaftsaufgabe, die viele Akteure von Jugend-<br />
<strong>und</strong> Sportämtern angefangen bis hin zur Verkehrsplanung an einen<br />
Tisch bringen muss.<br />
Die Publikation ist ein Gutachten, das vom B<strong>und</strong>esministerium für Verkehr,<br />
Bau <strong>und</strong> Stadtentwicklung in Auftrag gegeben worden wurde. Die Bearbeitung<br />
erfolgte durch Peter Apel, Dagmar Brüggemann, Dirk Schelhorn, Anja Röding<br />
<strong>und</strong> Jacqueline Modes, wissenschaftlich begleitet durch das B<strong>und</strong>esinstitut für<br />
Bau-, Stadt- <strong>und</strong> Raumforschung (BBSR) im B<strong>und</strong>esamt für Bauwesen <strong>und</strong><br />
Raumordnung (BBR)<br />
Kostenfrei zu beziehen bei: silvia.wicharz@bbr.b<strong>und</strong>.de, Stichwort: Werkstatt:<br />
Praxis 70 sowie im Download unter: http://www.bbsr.b<strong>und</strong>.de<br />
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