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FreeLounge, Ausgabe 4/2010 - Freizeit und Spiel

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Funktion<br />

Das Maß aller Dinge ist der Mensch als „Bewohner<br />

<strong>und</strong> Besucher“ öffentlicher Stadträume.<br />

Eine Bank ist immer noch eine Bank <strong>und</strong><br />

sollte in erster Linie bequem sein. Da Menschen<br />

die Dinge lieben, die sie auch gerne benutzen,<br />

sollte sich das Design von Stadtmöbeln eher<br />

zeitlos <strong>und</strong> zurückhaltend präsentieren <strong>und</strong><br />

weniger zeitgeistig <strong>und</strong> geschmäcklerisch. Dass<br />

öffentliche Räume zunehmend wie Designershowrooms<br />

daherkommen, soll an dieser Stelle<br />

nicht weiter betrachtet werden.<br />

Sicherheit<br />

Sicherheit ist ein Aspekt, der in Städten immer<br />

mehr an Bedeutung gewinnt. Neben der<br />

städtischen Sicherheitsfunktion betrifft dies<br />

vor allem das Gefühl, sich in sozial sicheren<br />

öffentlichen Räumen aufzuhalten. Gut platzierte<br />

Elemente (z.B. Bänke, Haltestellen etc.)<br />

dem Ort angemessene Beleuchtung, direkte<br />

<strong>und</strong> indirekte Orientierung sowie der Zustand<br />

der städtebaulichen Umgebung <strong>und</strong> der Stadtmöbel<br />

haben einen erheblichen Einfl uss auf das<br />

Wohlbefi nden in öffentlichen Räumen. Dies<br />

greift besonders an Orten, die nur temporär belebt<br />

sind. Wie sensibel das Thema Sicherheit<br />

im öffentlichen Raum ist, zeigt vor allem der<br />

zunehmende Vandalismus. Dort wo „öffentliches<br />

Leben“ <strong>und</strong> damit soziale Kontrollmechanismen<br />

den Stadtraum verlassen, wird der Ort<br />

zum Freiwild sozialer Aggressionen <strong>und</strong> Vandalismusakte.<br />

Dass Städte heute in erster Linie auf Vandalismus<br />

mit Verschönerungsaktionen <strong>und</strong> vandalismusresistenten<br />

Möblierungen reagieren, zeigt<br />

jedoch, wie sehr die Möblierung als sozialer<br />

Katalysator überbewertet wird.<br />

Möbel von der Stange?<br />

Vom Stadtentwickler zum Stadtverwalter<br />

Aufgr<strong>und</strong> der komplexen Anforderungen, die<br />

Stadträume an die Möblierung stellen, gibt es<br />

heute eine Fülle von Anbietern <strong>und</strong> Spezialisten<br />

auf dem Markt. Zu den großen Komplettanbietern<br />

zählen Hersteller wie die Burri AG, Mabeg,<br />

Velopa, Wall AG oder das französische Unternehmen<br />

JCDecaux. Von Einzelelementen bis hin<br />

zu ganzen Stadtmobiliarkollektionen (Grafi k 05)<br />

wird Städten <strong>und</strong> Kommunen heute alles angeboten.<br />

Stadtmöblierung funktioniert heute aber<br />

auch wie „modisches Shoppen“, was gefällt,<br />

wird aus dem Katalog gekauft. Es fällt auf, dass<br />

sich die Möblierung zunehmend als eigene Ebene<br />

vom räumlichen Kontext entfernt. Die Stadt<br />

Straßenraum mit<br />

eingeschränkter Nutzung:<br />

Fußgängerzone<br />

Anzeige über<br />

Belagswechsel<br />

Richtung,<br />

Raumgrenze<br />

Übergänge<br />

Leben auf öffentlichem Gr<strong>und</strong><br />

Möblierung ermöglicht Aufenthalt<br />

Halböffentlicher Raun<br />

Aussengastronomie<br />

Öffentlicher Straßenraum<br />

Verkehrsströme/Teilnehmer<br />

Grafi k 04 – Möblierung/Kennzeichnung <strong>und</strong> Raumtypen im urbanen Räumen<br />

Grafi k 05 – Beispiel für eine Systemmöblierung mit verschiedenen Werbefl ächen<br />

Produktlinie „Campo“ der Firma Wall AG; Design: Staubach & Kuckertz<br />

Report | 35

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