1. Der Transformationsprozess in der Tschechischen Republik

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Bezüglich der Beschäftigtenentwicklung lässt sich eine klare Unterteilung in die
Zeit vor und nach der Privatisierung feststellen. Durch die Privatisierung der
großen Staatsbetriebe mit teilweise mehr als 1.000 Mitarbeitern, wie zum
Beispiel die Unternehmen Tomos und Tesla, verloren sehr viele Menschen ihre
Beschäftigung. Gleichzeitig wurde die Produktivität der Unternehmen um ein
Vielfaches gesteigert. Allerdings lässt sich nicht jede Abnahme von
Beschäftigtenzahlen mit Entlassungen erklären, da manche Staatsbetriebe im
Zuge der Privatisierung in kleinere Betriebe aufgeteilt wurden. Es wurden
hauptsächlich im überdimensionierten Verwaltungsapparat aber auch in der
Produktion Arbeitsplätze abgebaut. Seit Mitte der 90er Jahre ist bei einigen der
untersuchten Unternehmen jedoch eine Trendwende zu beobachten.
Unternehmen wie Warex, Eltodo oder Erilens beschäftigen mittlerweile erheblich
mehr Mitarbeiter als noch vor fünf Jahren. Dies ist neben gestiegenen
Absatzzahlen auch auf eine größere Bedeutung der Marketingabteilung
zurückzuführen.
Der größte Teil der in der Produktion beschäftigten Arbeiter der untersuchten
Firmen stammt aus Prag und der näheren Umgebung. Die im Management
tätigen Mitarbeiter kommen teilweise gebürtig auch aus anderen Regionen der
tschechischen Republik. Im Falle der Brauerei Prazske Pivovary sind mittlerweile
auch ausländische Führungskräfte des Hauptanteilseigners Interbrew im
Management tätig.
Auch die Lohnniveauentwicklung hat sich inzwischen verbessert. In den
Unternehmen Eltodo und Hellada beispielsweise, verdienen die Mitarbeiter
durchschnittlich doppelt so viel wie vor zehn Jahren. Aufgrund der ebenfalls stark
gestiegenen Lebenshaltungskosten in Prag sind diese Lohnerhöhungen
allerdings auch unumgänglich.
In den meisten Fällen arbeiten die untersuchten Unternehmen heute mit Gewinn,
der auch in den kommenden Jahren beibehalten bzw. erhöht werden soll.
Ähnliches gilt für die Umsatzentwicklung. Die Firmen selbst schätzen ihre
momentane Situation als durchaus positiv ein. Hierbei sind sie sich allerdings
bewusst, dass sie diese Position nur mit Hilfe ständiger Marktbeobachtung und
gegebenenfalls weiterer technischer Erneuerungen und
Produktspezialisierungen beibehalten können.