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1. Der Transformationsprozess in der Tschechischen Republik

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e<strong>in</strong>iger Produktionen. So konnte sich beispielsweise <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Prag e<strong>in</strong><br />

Unternehmen für die Herstellung von mediz<strong>in</strong>ischer E<strong>in</strong>richtung für Krankenhäuser<br />

etablieren, das se<strong>in</strong>e Produktion und Produktivität um das Zehnfache gesteigert und<br />

nun Kontakte zu <strong>in</strong>ternational tätigen Unternehmen aus Deutschland geknüpft hat.<br />

In dem Plan zur Privatisierung <strong>der</strong> Firma Ergon war vorgeschrieben, dass die<br />

Arbeiter, die <strong>in</strong> den jeweiligen Produktionsstätten e<strong>in</strong>es Betriebes beschäftigt waren,<br />

übernommen werden mussten. So hatte die als GmbH gegründete Firma Erilens zu<br />

Beg<strong>in</strong>n etwa 35 Mitarbeiter. Die Mitarbeiterzahl wurde nach drei bis vier Jahren<br />

allerd<strong>in</strong>gs erhöht, da die Teilhaber und Investoren beschlossen, aufgrund <strong>der</strong> relativ<br />

günstigen Konkurrenzsituation <strong>in</strong> <strong>der</strong> tschechischen <strong>Republik</strong>, die Produktion<br />

auszuweiten. Zudem wurde e<strong>in</strong> Teil e<strong>in</strong>es Spezialbetriebes für die Anfertigung von<br />

Krücken aufgekauft, die dortigen Werkzeuge und Masch<strong>in</strong>en erstanden und die<br />

Räume angemietet. Diese Expansionen erfor<strong>der</strong>ten somit zusätzliche Arbeitskräfte.<br />

Momentan werden ungefähr 50 Mitarbeiter beschäftigt, die überwiegend aus Prag<br />

und <strong>der</strong> Region Prag stammen. E<strong>in</strong>ige junge Mitarbeiter bzw. Ingenieure, die ihr<br />

Studium <strong>in</strong> Prag beendet haben, stammen gebürtig auch aus an<strong>der</strong>en Teilen <strong>der</strong><br />

<strong>Tschechischen</strong> <strong>Republik</strong>.<br />

In den Jahren nach <strong>der</strong> Transformation stellte sich nun die Frage, welche Leistungen<br />

man aus dem Bereich <strong>der</strong> mediz<strong>in</strong>ischen Versorgung weiterentwickeln sollte, um von<br />

Beg<strong>in</strong>n an erfolgreich zu se<strong>in</strong>. Die Kontaktl<strong>in</strong>senproduktion war ab 1995 zwar e<strong>in</strong><br />

Basiselement <strong>der</strong> Augenoptikproduktion. Allerd<strong>in</strong>gs wurden ke<strong>in</strong>e großen Mengen<br />

produziert und die Wirtschaftlichkeit war ger<strong>in</strong>g. Deswegen wäre es nötig gewesen,<br />

<strong>in</strong> neue Produktionsverfahren, Entwicklungen und Technologien zu <strong>in</strong>vestieren.<br />

Dieses lag allerd<strong>in</strong>gs außerhalb <strong>der</strong> f<strong>in</strong>anziellen Möglichkeiten <strong>der</strong> Firma Erilens und<br />

somit wurde die Produktion e<strong>in</strong>gestellt. Gegen die vielen etablierten, ausländischen<br />

Firmen auf dem Markt für Kontaktl<strong>in</strong>sen hätte man langfristig nicht bestehen können.<br />

1998 wurde dann e<strong>in</strong>e Methode entwickelt, um mit Hilfe von <strong>in</strong>traokularen L<strong>in</strong>sen die<br />

Folgen des grauen Stars zu bekämpfen. Die Lizenz für das Produktionsverfahren<br />

stammte ursprünglich von <strong>der</strong> deutschen Firma Adatomed aus München. Bei <strong>der</strong><br />

Produktion dieser <strong>in</strong>traokularen L<strong>in</strong>sen gegen den grauen Star ist Erilens neben e<strong>in</strong>er<br />

Firma aus Ungarn <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zige Anbieter für den osteuropäischen Markt. Nach dem<br />

Ablauf <strong>der</strong> Lizenz än<strong>der</strong>te Erilens die Angebotspalette <strong>der</strong> L<strong>in</strong>sen und entwickelte so<br />

eigene Modelle, die primär auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> tschechischen Augenoptiker<br />

abgestimmt waren.

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