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1. Der Transformationsprozess in der Tschechischen Republik

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Vorgehensweisen angedacht. Während <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>en Privatisierung wurde e<strong>in</strong> Teil des<br />

Unternehmens mit Hilfe <strong>der</strong> Coupon-Privatisierung veräußert. Dieser Vorgang verlief<br />

allerd<strong>in</strong>gs recht problematisch, da gleichzeitig die Altschulden zurückgezahlt werden<br />

mussten. Am <strong>1.</strong><strong>1.</strong>1994 wurde das Unternehmen dann endgültig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Aktiengesellschaft umgewandelt. Anfangs wurden die Aktien sogar an <strong>der</strong> Börse<br />

gehandelt, allerd<strong>in</strong>gs musste <strong>der</strong> Handel e<strong>in</strong>gestellt werden, da die Kriterien für den<br />

Börsengang nicht mehr erfüllt waren.<br />

Die aktuelle Eigentümerstruktur verteilt sich auf zwei Großaktionäre mit 53% bzw.<br />

39% Aktienanteilen, sowie auf weitere etwa 380 Kle<strong>in</strong>aktionäre. <strong>Der</strong> Rest <strong>der</strong> Aktien,<br />

die während <strong>der</strong> Privatisierung nicht verkauft werden konnten, s<strong>in</strong>d dem Direktor<br />

übertragen worden. <strong>Der</strong> Staat war bis Ende 2001 noch Anteilseigner mit circa 30%.<br />

Nach Vollendung <strong>der</strong> Privatisierung wurden im Betrieb zahlreiche Bereiche<br />

umstrukturiert. Während die Zahl <strong>der</strong> Arbeitsplätze anfangs noch bei etwa 300<br />

Mitarbeitern gehalten werden konnte, mussten später zahlreiche Entlassungen o<strong>der</strong><br />

frühzeitige Pensionierungen vorgenommen werden. Im Dezember 2001 zählte das<br />

Unternehmen nur noch 80 Mitarbeiter, für die Zukunft wird e<strong>in</strong>e Zahl von 50<br />

angestrebt. E<strong>in</strong>e Market<strong>in</strong>gabteilung wurde nach <strong>der</strong> Umstrukturierung <strong>der</strong> Firma<br />

jedoch nicht e<strong>in</strong>gerichtet. Allerd<strong>in</strong>gs ist die Marktausdehnung von e<strong>in</strong>em Bezirk auf<br />

zwei angestiegen.<br />

Die Abnehmer <strong>der</strong> Produkte s<strong>in</strong>d momentan private Mühlen und Brauereien.<br />

Außerdem werden bestimmte Produkte im Auftrag des Staates <strong>in</strong> den firmeneigenen<br />

Hallen gelagert. <strong>Der</strong> Versuch, <strong>in</strong>s Ausland zu exportieren, scheiterte an den hohen<br />

Zöllen für die gelieferten Produkte wie Raps und Erbsen. <strong>Der</strong> Verkauf <strong>der</strong> meisten<br />

Produkte erfolgt somit an tschechische Firmen. Kooperationen mit an<strong>der</strong>en<br />

Unternehmen werden als zu unsicher und unzuverlässig betrachtet und s<strong>in</strong>d daher<br />

nicht vorgesehen. Um e<strong>in</strong>e Spezialisierung des Betriebes zu ermöglichen, wurde <strong>der</strong><br />

Kauf e<strong>in</strong>er Milchproduktionsfirma getätigt. Des weiteren besitzt man bereits zwei<br />

Tochtergesellschaften für speziallandwirtschaftliche Produkte sowie für Grünanlagen<br />

und Saatgut.<br />

<strong>Der</strong> Gew<strong>in</strong>n, <strong>der</strong> momentan jährlich erwirtschaftet wird, muss zur Kredittilgung bei<br />

den Banken verwendet werden. Da im Jahr 2000 <strong>in</strong>sgesamt 12 Mio. CZK, unter<br />

an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> neue Masch<strong>in</strong>en, <strong>in</strong>vestiert werden mussten, war e<strong>in</strong>e Kreditaufnahme<br />

unumgänglich.

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