Special Issue IOSOT 2013 - Books and Journals
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Rückblick / Vetus Testamentum <strong>IOSOT</strong> (<strong>2013</strong>) 2-3 3<br />
wurde, der Stadt Kue nens und des ehrwürdigen Hauses Brill, und dass drei der<br />
vier bisherigen Hauptherausgeber Niederländischer Zunge waren oder sind.<br />
Während die gleichzeitige Gründung der „Or ga ni za ti on for the Study of the<br />
Old Testament“ an britisch-deutsch-niederländische Initiativen aus der Zeit<br />
zwischen den Kriegen anknüpfen konnte, st<strong>and</strong> die von Ve tus Te sta men tum<br />
damit im Zusammenhang, dass das bis dahin führende Organ des Faches, die<br />
Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, durch nationalsozialistische<br />
Äußerungen seines Herausgebers Joh. Hem pel während der Kriegszeit international<br />
diskreditiert war und, nachdem Hem pel sich nur zu einer halbherzigen<br />
Revokation herbeigelassen hatte, auch deutsche Gelehrte wie A. Alt,<br />
M. Noth und G. v. Rad sich weigerten, dort weiter zu publizieren. Von ihnen<br />
wurde Noth das erste deutschsprachige Mitglied im Editorial Board von Ve tus<br />
Te sta men tum, und es best<strong>and</strong> große Übereinstimmung darin, das erste Heft<br />
mit einem Aufsatz Alts beginnen zu lassen.<br />
Indem das heutige Editorial Board diese Entscheidung im Blick auf das vorliegende<br />
Sonderheft erneuert, gibt sie einem Text Raum, der mittlerweile zu<br />
einem Klassiker geworden ist, mag er auch aus heutiger Perspektive etwas zu<br />
viel von dem „Scharfsinn“ enthalten, nach dem Wellhausen kein „Bedürfnis“<br />
hatte; aber welche Freiheit sowohl auf Seiten des Autors als auch der Redaktion<br />
zeigt sich darin, dass die unzweifelhafte „Gelehrsamkeit“ des Aufsatzes<br />
ganz ohne Fußnoten auskommt! Wie dieser haben, jeder auf seine Weise, über<br />
ein gutes halbes Jahrhundert hinweg auch die weiteren Aufsätze unseres Heftes<br />
„Wissenschaft gemacht“. Die Zeitschrift hat sich innerhalb der durch den<br />
Titel „Ve tus Te sta men tum“ klar gesetzten Grenzen weder thematisch noch<br />
richtungsmäßig noch regional noch konfessionell „beschränkt und verbissen“.<br />
Mögen ihr die „Strenge und Resignation“, die dazu immer wieder nötig waren,<br />
erhalten bleiben!<br />
Rudolf Smend