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Special Issue IOSOT 2013 - Books and Journals

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W. Zimmerli / Vetus Testamentum <strong>IOSOT</strong> (<strong>2013</strong>) 77-86 79<br />

diese These durch schärfere formgeschichtliche Untersuchungen zu stützen<br />

gesucht. So wie Mowinckel in ZAW 193111 Jes. xl-lv als eine reine Sammlung<br />

von zunächst ganz unabhängigen Einzelworten des Propheten betrachtete12<br />

und den Nachweis versuchte, daß die Worte dann durch reine Stichwortassoziation<br />

anein<strong>and</strong>er gefügt worden seien, so will auch Ellermeier die nachträgliche<br />

Verklammerung der einzelnen Sentenzen Kohelets verstehen. Dabei<br />

spielt bei ihm neben der vor allem verwendeten Stichwortverbindung auch<br />

die Verbindung unter thematischen Begriffen eine Rolle. Es fällt allerdings auf,<br />

dass diese Art der Verbindung gegen das Ende des Buches Kohelet hin von<br />

Ellermeier nur noch recht unvollkommen nachgewiesen werden kann.13<br />

Zwischen diesen extremen Positionen stehen mittlere Lösungen, wie etwa<br />

diejenige von Ginsberg,14 der 4-6 „organic groups“ von Erörterungen über<br />

unter sich verbundene Gedanken unterscheidet, oder von Hertzberg,15 der 12<br />

solcher Gruppen von allerdings sehr unterschiedlichem Umfang herausarbeitet.<br />

In den einzelnen Gruppen können dabei noch unterschiedene Stücke der<br />

Erörterung vonein<strong>and</strong>er abgehoben werden.16<br />

Geht man diese Fragen zunächst von der formgeschichtlichen Seite an, so<br />

wird man nicht absehen können von den deutlichen Formentsprechungen<br />

zwischen Kohelet und den Spruchsammlungen der Proverbien. Ich hebe vier<br />

Beispiele heraus:<br />

1) In Prov. x 1 ff. haben wir parallel gebaute Einzeiler vor uns. Prov. xi 2 zeigt,<br />

daß diese u.U. schon aus kleineren Einheiten künstlich aufgelängt sein können.17<br />

Auch bei Kohelet finden wir zahlreiche Belege für solche Einzeiler. vii 1 zeigt<br />

darüber hinaus ganz ebenso die Möglichkeit, daß eine knappe Formulierung<br />

11) S. Mowinckel, „Die Komposition des deuterojesajanischen Buches“, ZAW 49, 1931, pp. 87-112.<br />

242-260.<br />

12) So auch J. Begrich, Studien zu Deuterojesaja, BW ANT 4. Folge Heft 25, 1938 (= ThB 20, 1963;<br />

2. Aufl. 1969).<br />

13) Vgl. die Tabelle in Qoh. i 1, 123 f.<br />

14) H. L. Ginsberg, „Supplementary Studies in Koheleth“, PAAJR 21, 1952, pp. 35-62. Vgl. dazu<br />

auch ders. Studies in Koheleth, New York, 1950 und ders. “The Structure <strong>and</strong> Contents of the Book<br />

of Koheleth“, VT Suppl. III, 1955, pp. 138-149.<br />

15) H. W. Hertzberg, Der Prediger (Qohelet), KAT XVI 4, Leipzig 1932. Neubearbeitung in KAT<br />

XVII 4, Gütersloh, 1963, pp. 1-238.<br />

16) Vgl. etwa in der Neubearbeitung von 1963, pp. 180-182: „IX 11-X 11 Von der Wertlosigkeit der<br />

Weisheit (Vier parallele Gedankengänge)”.<br />

17) Die zweite Vershälfte ואת צנועים חכמה ist hier deutlich eine nachträgliche, im antithetischen<br />

Parallelismus zugefügte Erweiterung des in sich im Grunde vollständigen, mit Reimbildung und<br />

‏.בא זדון ויבא קלון ausgestalteten v.a בוא in den zwei Aussageteilen korrespondierendem

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