Hornbach Holding AG Konzern
Geschäftsbericht 2012/2013 - Hornbach Holding AG
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KONZERNL<strong>AG</strong>EBERICHT Prognosebericht 79<br />
Bei der Suche nach Wachstumsfaktoren zieht sich der große<br />
Bedarf an Lösungen für energiesparende Gebäudetechnik bzw.<br />
Energieeffizienz und den zeitgemäßen Innenausbau wie ein<br />
roter Faden durch den europäischen Neubau- und Modernisierungssektor.<br />
Insgesamt stehen nach unserer Auffassung die<br />
Chancen für steigende Umsätze und Erträge der DIY-Branche<br />
im In- und Ausland günstig. Begründen lassen sich die<br />
Wachstumsperspektiven unter anderem mit den nachfolgend<br />
skizzierten Megatrends.<br />
Chancen durch Nachhaltigkeit<br />
Das Bauen im Bestand (Modernisierungs- bzw. Renovierungsmarkt)<br />
hat in den letzten Jahren für die Geschäftsentwicklung<br />
der Bau- und Gartenmärkte stetig an Bedeutung gewonnen.<br />
Dagegen ist der Neubauanteil am Wohnungsbau europaweit<br />
rückläufig und macht zuletzt deutlich weniger als die Hälfte der<br />
gesamten Wohnungsbauinvestitionen aus. In Deutschland<br />
übersteigt der Umsatz am Modernisierungsmarkt seit 1998 das<br />
Neubauvolumen. Im Jahr 2011 entfielen mehr als drei Viertel des<br />
gesamten Bauvolumens in Höhe von rund 166 Mrd. € auf Modernisierungsvorhaben.<br />
Drei wesentliche Trends sind dafür verantwortlich:<br />
• Die Altersstruktur der Immobilien signalisiert einen<br />
steigenden Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf.<br />
So sind beispielsweise in Deutschland drei Viertel der<br />
Wohnungen älter als 30 Jahre. Weniger als 5 % wurden<br />
nach dem Jahr 2000 gebaut. Fast jedes dritte Einfamilienhaus<br />
in Deutschland ist renovierungsbedürftig. Jedes zweite<br />
der zwischen 1949 und 1960 errichteten Eigenheime ist<br />
bislang nicht umfassend saniert worden und entspricht<br />
mit Blick auf die Energieeffizienz nicht mehr dem heutigen<br />
Stand der Technik. Da ohne Renovierungsmaßnahmen der<br />
Immobilienwert und die Attraktivität auf dem Wohnungsmarkt<br />
sinken, wird der Bedarf an Bauleistungen und<br />
Baumaterialien tendenziell zunehmen.<br />
• Vor dem Hintergrund langfristig steigender Energiekosten<br />
und des Klimaschutzes gewinnt die energetische Sanierung<br />
nachhaltig an Bedeutung – nicht zuletzt auch angeschoben<br />
durch eine Vielzahl von Gesetzen, Richtlinien, Verordnungen<br />
oder Fördermaßnahmen auf europäischer und nationaler<br />
Ebene. Durch energieeffizientes Bauen und Sanieren<br />
lassen sich rund drei Viertel der Energiekosten eines<br />
Wohngebäudes einsparen und die Betriebskosten über den<br />
Lebenszyklus einer Immobilie hinweg nachhaltig senken.<br />
Gleichzeitig leistet die energetische Sanierung einen wichtigen<br />
Beitrag zur Senkung des CO 2 -Ausstoßes. Energieeffizienz<br />
gehört daher zu den Topthemen der europäischen<br />
DIY-Branche.<br />
• Barrierefreies Bauen ist angesichts der demografischen<br />
Entwicklungen in Europa eine Herausforderung für die Anpassung<br />
bestehenden Wohnraums und der städtischen<br />
Infrastruktur, damit ältere Menschen möglichst lange unabhängig<br />
und selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung<br />
leben können. Der Bedarf an Lösungen für das altersgerechte<br />
Bauen wie etwa barrierefreie Gebäude- und<br />
Wohnungszugänge, Einbau von Aufzügen, Türverbreiterungen<br />
oder der Umbau von Sanitärräumen wird immer mehr zunehmen.<br />
Diese drei Megatrends lassen sich auch unter der Überschrift<br />
„Nachhaltigkeit“ zusammenfassen. Die ökologische, ökonomische<br />
und soziale Dimension des nachhaltigen Bauens spielt<br />
als Wettbewerbsfaktor nicht nur auf dem Immobilienmarkt<br />
eine immer wichtigere Rolle. Sie bietet gleichzeitig leistungsfähigen<br />
Akteuren in Industrie, Handel und Handwerk über das<br />
passende Sortiments- und Serviceangebot wachsende Umsatzpotenziale.<br />
Chancen durch Verbrauchertrends<br />
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass sich<br />
Menschen gerade in unsicheren Zeiten stärker als sonst ins<br />
Private zurückziehen (Homing). Die Verbraucher verbringen<br />
wieder mehr Zeit zu Hause und sind bereit, in die Verschönerung<br />
und Ausstattung ihrer Wohnungen zu investieren. Dies<br />
ist nicht nur ein deutsches Phänomen, sondern auch international<br />
Motivation für das Heimwerken als beliebte Freizeitaktivität.<br />
Dies gilt umso mehr, als die Verbraucher in vielen<br />
Regionen Europas von niedrigen Bauzinsen profitieren und ihr<br />
Geld lieber in den privaten Hausbau oder in Renovierungs-