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Accueillir et intégrer - Guide pour enseignants accueillant un enfant ...

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3.1. Proj<strong>et</strong> individualisé de formation (PIF)<br />

Le PIF perm<strong>et</strong> d’identi er, de dé nir <strong>et</strong> d’évaluer périodiquement les objectifs d’apprentissage d’<strong>un</strong> élève.<br />

Pour plus d’informations :<br />

3.2. Pro lanalyse<br />

➪ se référer au chapitre 1.4.<br />

(Autor dieses Kapitels ist Stephan Nänny, Dozent, Pädagogische Hochschule Thurgau, Schweiz 1 )<br />

Die Pro lanalyse der zu lernenden Sprache Deutsch basiert auf empirischen Forsch<strong>un</strong>gen zum Spracherwerb<br />

<strong>un</strong>d versteht sich als Instrument, den erreichten Sprachstand zu ermitteln, nächste Entwickl<strong>un</strong>gsschritte<br />

zu erkennen <strong>un</strong>d durch Fördermaβnahmen zu <strong>un</strong>terstützen.<br />

Um den Erwerbsstand der Deutschkenntnisse von Schülerinnen <strong>un</strong>d Schülern mit nicht-deutscher<br />

Muttersprache feststellen zu können, hat Griesshaber (vgl. Griesshaber, 2010) sechs Pro lstufen ermittelt<br />

<strong>un</strong>d diese mit den Merkmalen der Lernersprache verb<strong>un</strong>den.<br />

Die Pro lanalyse basiert auf gr<strong>un</strong>dlegenden grammatischen Konstruktionsprinzipen der deutschen<br />

Sprache, die entsprechend ihrer Komplexität in bestimmten Sequenzen erworben werden. Sie fokussiert<br />

die syntaktische Struktur von Äuβer<strong>un</strong>gen <strong>un</strong>d kann an mündlichen <strong>un</strong>d schriftlichen Sprachproben<br />

durchgeführt werden.<br />

Um die Pro lstufen erfassen zu können, wird die Wortstell<strong>un</strong>g im Satz <strong>un</strong>tersucht. Typisch für die Satzbild<strong>un</strong>g<br />

in der deutschen Sprache sind die Klammerstrukturen. Diese werden ihrer Komplexität entsprechend in<br />

einer bestimmten Reihenfolge erworben <strong>un</strong>d bilden die Erwerbsstufen im Erwerbsprozess. Für die Analyse<br />

des Erwerbsstands der Deutschkenntnisse von Schülerinnen <strong>un</strong>d Schüler mit Deutsch als Zweitsprache<br />

sind lediglich die Stufen 0-4 relevant:<br />

Stufe 4. Nebensätze: Endstell<strong>un</strong>g des Finitums<br />

Stufe 3. Inversion: Subjekt rückt hinter das Finitum<br />

Stufe 2. Separation niter <strong>un</strong>d in niter Verbteile<br />

Stufe 1. Finites Verb in einfachen Äuβer<strong>un</strong>gen<br />

Stufe 0. Bruchstückhafte Äuβer<strong>un</strong>g<br />

Die Stufen 5 (Insertion eines Nebensatzes) <strong>un</strong>d 6 (Integrierte erweiterte Partizipialattribute) sind für<br />

Schülerinnen <strong>un</strong>d Schüler der gymnasialen Oberstufen bzw. für Studierende beim Verfassen von<br />

wissenschaftlichen Fachtexten bedeutsam.<br />

Aufgr<strong>un</strong>d der erreichten Pro lstufe lassen sich Rückschlüsse ziehen über Wortschatzkenntnisse <strong>un</strong>d<br />

Verfügbarkeit von grammatischen Mitteln, die nicht direkt mit der Pro lanalyse ermittelt wurden, denn mit<br />

jeder Erwerbsstufe wächst auch das Repertoire an grammatischen Mitteln.<br />

So sind beispielsweise mit der Separation auch die Gr<strong>un</strong>dlagen der Vergangenheitsformen der Verben<br />

erworben oder mit der Inversion zeigt sich, dass die Mittel zur Verk<strong>et</strong>t<strong>un</strong>g von Äuβer<strong>un</strong>gen verfügbar sind.<br />

Das bedeut<strong>et</strong> auch, dass aus der Abwesenheit bestimmter Strukturen implizit auf das Nichtverfügen der<br />

mit diesen Stufen verb<strong>un</strong>denen sprachlichen Mittel geschlossen werden kann. Wenn beispielsweise keine<br />

Nebensätze mit Verbendstell<strong>un</strong>g auftauchen, kann angenommen werden, dass die subordinierenden<br />

Konj<strong>un</strong>ktionen für die Sprachproduktion (noch) nicht zur Verfüg<strong>un</strong>g stehen.<br />

1 Quelle: Griesshaber, Wilhelm (2010): §8 Grammatikerwerb <strong>un</strong>d Diagnose: Pro lanalyse. In: Griesshaber, Wilhelm (2010) Spracherwerbsprozesse in Erst-<br />

<strong>un</strong>d Zweitsprache. Eine Einführ<strong>un</strong>g. Duisburg: Universitätsverlag, Rhein-Ruhr, 147-173<br />

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