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journal of european integration history revue d'histoire de l ...

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Book reviews – Comptes rendus – Buchbesprechungen 133gouvernementalismus. Eine <strong>de</strong>r Grundfragen <strong>de</strong>r europäischen Integration wird spätestens seitMitte <strong>de</strong>r sechziger Jahre nur noch variiert, ob nämlich die Integration <strong>de</strong>n Intergouvernementalismusbewahrt o<strong>de</strong>r vielmehr zu einem autonomen supranationalen Regierungssystem führt.Bei<strong>de</strong> Ansätze differenzierten sich erheblich aus und reagierten auf Einwän<strong>de</strong> bis eine neue Generationgleichsam „ausstieg“ und das politische System <strong>de</strong>r EU als Phänomen sui generis bzw.im Vergleich zu nationalstaatlichen Politikmodi zu studieren begann – z.B. als „Mehrebenensystem“,„Netzwerk“ o<strong>de</strong>r Konkordanz<strong>de</strong>mokratie. Jüngste Theorieanstrengungen wie<strong>de</strong>rum reflektierendie konstruktivistische Herausfor<strong>de</strong>rung klassischer Denkschulen (vor allem <strong>de</strong>s Neorealismusund Institutionalismus). Die neuen Reflektionsweisen spiegeln die Ergänzung, wennnicht gar Verdrängung <strong>de</strong>r Disziplin „Internationale Beziehungen“ (samt ihrer alten Grabenkämpfe)durch die „Vergleichen<strong>de</strong> Politikwissenschaft“.Einige Theorien wer<strong>de</strong>n von Rosamund reichlich knapp behan<strong>de</strong>lt, so etwa dieFö<strong>de</strong>ralismustheorien o<strong>de</strong>r die Kritik <strong>de</strong>s Neorealismus am Institutionenglauben. An<strong>de</strong>re, soz.B. Karl Deutsch’s „Sicherheitsgemeinschaften“, die Inter<strong>de</strong>pen<strong>de</strong>nztheorien und marxistischeInterpretationen, wer<strong>de</strong>n in<strong>de</strong>ssen zu recht als kontextnahe Beiträge ohne dauerhafteOrganisationskraft vorgestellt. Rosamund neigt einer supranationalen Sicht bzw. <strong>de</strong>m liberalenIntergouvernementalismus (A. Moravcsik) zu, hält sich jedoch mit werten<strong>de</strong>n Urteilenbzw. einer eigenen Position zurück. Er präsentiert Theorien, diskutiert sie immanent undstellt sie in ihren jeweiligen historisch-aka<strong>de</strong>mischen Kontext. Aus <strong>de</strong>r Diskussion wirdfreilich keine eigene Interpretation o<strong>de</strong>r ein Fazit entwickelt – bis auf die Absage an eineeinzige Integrationstheorie. EU-Studien sollten sich als Teil allgemeiner sozialwissenschaftlicherFragestellungen und Metho<strong>de</strong>n begreifen, nicht als Disziplin an und für sich.Im Unterschied zu mancher politikwissenschaftlichen Simplifizierung konkurrieren<strong>de</strong>rAnsätze bietet Rosamund eine <strong>de</strong>taillierte, auf gewissenhafter Lektüre basieren<strong>de</strong> und vorallem faire Zusammenschau. Gegenüber Jungaka<strong>de</strong>mikern, die Pauschalkritik an konkurrieren<strong>de</strong>nAnsätzen bisweilen schon für einen Ausweis <strong>de</strong>r Originalität halten, plädiertRosamund für eine Hinwendung zu <strong>de</strong>n Quellen, und zwar sowohl <strong>de</strong>n theoretischen wie<strong>de</strong>n archivalischen. Grundi<strong>de</strong>en <strong>de</strong>s viel geschmähten Ne<strong>of</strong>unktionalismus fin<strong>de</strong>n sich so(laut Rotermund) selbst in jüngsten Ansätzen wie<strong>de</strong>r, etwa bei <strong>de</strong>r Betonung autonomerinnergesellschaftlicher Akteure, <strong>de</strong>r sektoralen Integration und <strong>de</strong>r Grundi<strong>de</strong>e <strong>de</strong>s„spill-over“.Der Band ergänzt vortrefflich jene zahllosen Darstellungen, die sich auf das politischeSystem <strong>de</strong>r EU konzentrieren. Beson<strong>de</strong>rs für Stu<strong>de</strong>nten im Grund- und Hauptstudium,Praktiker, die nicht nur Bäume, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>n Wald sehen wollen, und Journalisten ist <strong>de</strong>rBand geeignet, sich mit Argumentationsmustern und <strong>de</strong>ren wechselseitigen Bezugzuverlässig vertraut zu machen.PD Dr. Andreas Heinemann-Grü<strong>de</strong>rLehrbeauftragter an <strong>de</strong>r Universität KölnSenior Researcher am International Center for Conversation, BonnAlbert LEDENT et Philippe BURNY – La politique agricole commune <strong>de</strong>s origines au3ème millénaire, Les Presses Agronomiques <strong>de</strong> Gembloux (Belgique), Gembloux, 2002,600 p. – ISBN 2-87016-066-6 – 30 €.The ambition <strong>of</strong> the authors <strong>of</strong> this 600-page volume is to give an overall view <strong>of</strong> theCommon Agricultural Policy (CAP), its mechanisms and its evolution. They <strong>of</strong>fer anassessment <strong>of</strong> the CAP at the dawn <strong>of</strong> the 3d millennium. Their presentation is based on achronological and thematic approach, which has allowed them to realize a chiefly economicand technical work inten<strong>de</strong>d for informed rea<strong>de</strong>rs. Information given on the <strong>de</strong>velopments

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