13.07.2015 Views

journal of european integration history revue d'histoire de l ...

journal of european integration history revue d'histoire de l ...

journal of european integration history revue d'histoire de l ...

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

144Book reviews – Comptes rendus – Buchbesprechungenin einem schematischen Entwe<strong>de</strong>r-O<strong>de</strong>r, das kaum geeignet erscheint zur Erfassung einerdifferenzierten und sich stetig wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Realität.Mit einem beson<strong>de</strong>ren Verbandstypus befasst sich das dritte Buch. Justin Greenwood, <strong>de</strong>ran <strong>de</strong>r Robert Gordon Universität in Aber<strong>de</strong>en European Public Policy lehren<strong>de</strong>Herausgeber, hat darin die Beiträge für eine von <strong>de</strong>r EU gesponserten Konferenz übereuropäische Unternehmerverbän<strong>de</strong> versammelt. Diese Konferenz führte Wissenschaftlerund Praktiker zusammen – ein sinnvolles, aber keineswegs so einzigartiges Unterfangen,wie <strong>de</strong>r Herausgeber glauben machen möchte.Der Band ist in vier Kapitel unterglie<strong>de</strong>rt: Zu Beginn wer<strong>de</strong>n die Rahmenbedingungenverbandlicher Aktivitäten erläutert, darunter die jeweilige Wirtschaftsstruktur, die Rolle <strong>de</strong>sStaates, die Be<strong>de</strong>utung von Großunternehmen o<strong>de</strong>r bestimmte Governance-Arrangements. Daszweite Kapitel befasst sich mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Faktoren <strong>de</strong>s Wan<strong>de</strong>ls europäischerUnternehmerverbän<strong>de</strong> und <strong>de</strong>n Möglichkeiten, diesen Wan<strong>de</strong>l zu steuern. Im dritten Teil wer<strong>de</strong>neinige Beispiele für branchenübergreifen<strong>de</strong> und sozialpolitische Interessenorganisation aufEU-Ebene vorgestellt, <strong>de</strong>n Schluss bil<strong>de</strong>t eine Diskussion <strong>de</strong>r Probleme und Perspektiven <strong>de</strong>r„associational governance“. Greenwood ist es gelungen, mit Maria Green Cowles, Wyn Grant,Franz Traxler und Frans van Waar<strong>de</strong>n renommierte Verbandsforscher als Autoren zu gewinnen.Entsprechend anregend und pointiert sind viele Beiträge ausgefallen. Das gilt auch für dieZusammenfassung <strong>de</strong>s Herausgebers, in <strong>de</strong>r er die Erträge <strong>de</strong>s Ban<strong>de</strong>s bün<strong>de</strong>lt und insbeson<strong>de</strong>reauf die Unterschie<strong>de</strong> zwischen nationalen und europäischen Interessenorganisationen eingehtund nach Möglichkeiten fragt, wie letztere ihre, verglichen mit <strong>de</strong>n nationelen Verbän<strong>de</strong>ngeringere Schlagkraft steigern und damit ihre Attraktivität erhöhen könnten.Ein Defizit <strong>de</strong>r sozialwissenschaftlichen Verbän<strong>de</strong>forschung, das in GreenwoodsSammelband beson<strong>de</strong>rs auffällt, bleibt in<strong>de</strong>s zu erwähnen: Die Ergebnisse <strong>de</strong>r einschlägigengeschichtswissenschaftlichen Forschung wer<strong>de</strong>n unverständlicherweise meist völligignoriert. Das gilt selbst für Maria Green Cowles, obwohl sie im Untertitel ihres Aufsatzeseine „historische Perspektive“ ankündigt: Ihre Aussagen zur Entstehung europäischerUnternehmerverbän<strong>de</strong> sind zumin<strong>de</strong>st schief, in<strong>de</strong>m sie sowohl <strong>de</strong>n bereits 1949 aufInitiative <strong>de</strong>r OEEC gegrün<strong>de</strong>ten „Rat <strong>de</strong>r europäischen Industrieverbän<strong>de</strong>“ als auch die1952 aus <strong>de</strong>r Taufe gehobene Dachorganisation <strong>de</strong>r Industrieverbän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitgliedslän<strong>de</strong>r<strong>de</strong>r EGKS übergeht und <strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand <strong>de</strong>r Großindustrie gegen die europäische Einigungüberzeichnet. Und ihre schematische Periodisierung <strong>de</strong>r europäischen Verbandsentwicklungerscheint im Lichte historiographischer Arbeiten ebenfalls wenig überzeugend. Vielleichtwäre es an <strong>de</strong>r Zeit, nicht nur <strong>de</strong>n Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis, son<strong>de</strong>rnendlich auch <strong>de</strong>n innerwissenschaftlichen Dialog zwischen Politologen und Historikern, dieüber Verbän<strong>de</strong> und Europa arbeiten, zu intensivieren: Bei<strong>de</strong> Seiten wür<strong>de</strong>n nämlich davonpr<strong>of</strong>itieren.Priv.Doz. Dr. Werner BührerTechnische Universität MünchenDECKER Claudia – Han<strong>de</strong>lskonflikte <strong>de</strong>r USA mit <strong>de</strong>r EU seit 1985. Eine Studie <strong>de</strong>sReziprozitätsprinzips in <strong>de</strong>r U.S.-Aussenpolitik, Duncker & Humblot, Berlin, 2002, 277 S.– ISBN 3-428-10663-6 – 74,00 €.Die gegenseitigen Han<strong>de</strong>lsbeziehungen <strong>de</strong>r EU-Staaten und <strong>de</strong>r USA sind fast täglichGegenstand <strong>de</strong>r Wirtschaftspresse. Kaum ein Tag vergeht, ohne dass auf Meinungsverschie<strong>de</strong>nheitenund Probleme Bezug genommen wird. Vieles bleibt punktuell und tritt auch raschin <strong>de</strong>n Hintergrund. Die längerfristige Perspektive bleibt verborgen. Es ist das ausseror<strong>de</strong>ntlicheVerdienst <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Untersuchung, diese gegenseitigen Beziehungen gründlich

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!