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Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen

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EVALUATIONSBERICHT<br />

Im Gesamtkonzept des <strong>Modellprojekt</strong>es <strong>ESCAPE</strong> war die wissenschaftliche Begleitung in Anbindung<br />

an das Projektmanagement ein von Beginn an integrierter Bestandteil. Im Verständnis<br />

einer unterstützenden Praxisforschung wurden Prozesse und Ergebnisse der Projektaktivitäten<br />

evaluiert und über Feedbackschleifen reflektiert. Die Befunde der wissenschaftlichen Begleitung<br />

ermöglichen nun für die konkrete Anwendungspraxis der Jugendhilfe die Entwicklung von<br />

Handlungsansätzen mit größeren Verbindlichkeiten im Umgang mit delinquenten Kindern. Für<br />

die Implementierung und Etablierung dieses Hilfeansatzes bzw. für die Überführung von der<br />

Modellphase zu einem Regelangebot geben die Ergebnisse Auskunft über Tendenzen der<br />

„Wirksamkeit“ und Akzeptanz von <strong>ESCAPE</strong>.<br />

Die wissenschaftliche Begleitung von <strong>ESCAPE</strong> basierte primär auf einem qualitativen Forschungsverständnis<br />

– jedoch nicht ausschließlich. Damit war dem Forschungskonzept eine Offenheit<br />

zugrunde gelegt, die dem Prozesscharakter des <strong>Modellprojekt</strong>es Rechnung trug und das<br />

Handlungsfeld Kinderdelinquenz mit den unterschiedlichen subjektiven Sichtweisen systematisch<br />

erschließen ließ. Das Forschungskonzept wurde aufgrund der Vielschichtigkeit des Handlungsfeldes<br />

mehrgleisig angelegt und umfasste verschiedene gegenstandsangemessene Erhebungsverfahren<br />

und Teiluntersuchungen, in denen sowohl Innen- als auch Außenperspektive<br />

sowie Entwicklungsverläufe durch wiederholende Erhebungsanteile in die Betrachtung einbezogen<br />

wurden. Dabei kamen auch standardisierte Erhebungsinstrumente zum Einsatz wie der<br />

Persönlichkeitsfragebogen für Kinder von 9-14 Jahren nach Seitz/Rausche (1992), um Veränderung<br />

von Einstellungen und Motiven feststellen zu können, oder auch ein Fragebogen zur<br />

subjektiven Beurteilung der Maßnahme durch die Kinder, Eltern und Sozialpädagogen in Anlehnung<br />

an Mattejat/Remschmidt (1998) sowie ein teilstandardisierter Elternfragebogen zur Erfassung<br />

soziobiografischer Merkmale. Zentrales Erhebungsverfahren waren Protokolle mit verschiedenen<br />

Schwerpunkten im Hilfeprozess, qualitative Interviews und Gruppendiskussionen<br />

zur Erfassung subjektiver Wahrnehmungs- und Deutungsmuster, sowohl der beteiligten<br />

Institutionen als auch der Klientel.<br />

Der konzeptionell vorgedachte Untersuchungsansatz konkretisierte sich durch die praxisrelevanten<br />

Fragen und Diskussionen in der explorativen Phase im ersten Projektjahr. In Abstimmung<br />

mit den Mitarbeitern wurden dabei vergleichbare Dokumentationsvorlagen und Erhebungsinstrumente<br />

für die Vermittlungs- und Kontaktphase, für den Hilfeprozess und die Abschlussphase<br />

erstellt und eingeführt. Um die Komplexität des Untersuchungsfeldes zu reduzieren<br />

und überschaubar zu gestalten, konzentrierte sich die Evaluation auf drei Themenschwerpunkte<br />

und Fragenkomplexe: (1) Strukturen und Institutionen, (2) Klientel und Klientensystem<br />

sowie (3) Hilfe und Methoden. Die durchgeführten Teiluntersuchungen orientierten sich weitestgehend<br />

an diesen Themenkomplexen, auch wenn sich die Grenzen im Handlungsfeld fließend<br />

gestalteten. Für eine differenzierte Gesamtbetrachtung wurden die Befunde der Teiluntersuchungen<br />

dann wieder zusammengeführt und aufeinander bezogen. Auf der Grundlage der abgestimmten<br />

Dokumentationen, Befragungen und Erhebungsverfahren, die in der nachfolgenden<br />

Übersicht dargestellt sind, konnte das <strong>ESCAPE</strong>-Hilfeangebot in den drei Standorten beschrieben,<br />

analysiert und bewertet werden.<br />

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