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Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen

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EVALUATIONSBERICHT<br />

Vorwort<br />

Das <strong>Modellprojekt</strong> <strong>ESCAPE</strong> wurde vom Sächsischen Landesjugendamt initiiert und in wissenschaftlicher<br />

Begleitung vom Lehrstuhl für Sozialpädagogik der Universität Leipzig in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Caritasverband Leipzig e.V. umgesetzt. Der Durchführungszeitraum an<br />

drei Modellstandorten belief sich von Juli 2000 bis März 2003.<br />

Ein <strong>Modellprojekt</strong> bildet immer wieder einen besonderen Höhepunkt zur Entwicklung der Jugendhilfe.<br />

Insbesondere scheinen <strong>Modellprojekt</strong>e geeignet für die Erprobung und Überleitung<br />

neuer fachlicher Erkenntnisse und Arbeitsweisen in die Praxis. Das Landesjugendamt als Innovationsgeber<br />

an der Schnittstelle zwischen der örtlichen Ebene und der obersten Landesjugendbehörde<br />

kann dabei aus seiner Rolle heraus am ehesten neue Wege aufgreifen und umsetzen.<br />

Mit dem <strong>Modellprojekt</strong> <strong>ESCAPE</strong> reagierte das Landesjugendamt in 1999 auf Beobachtungen<br />

aus der Jugendhilfe und dem öffentlichen Politikbereich. Es wurden konkrete Konzepte für Kinder,<br />

die mehrfach wegen krimineller Handlungen aufgefallen sind, angemahnt. Dabei ging es<br />

darum, sozialpädagogische Alternativen zu den ordnungs- und rechtspolitischen Reaktionen zu<br />

erschließen, die nicht primär vom Ansatz der Sanktion charakterisiert sind.<br />

<strong>ESCAPE</strong> war der Versuch, neue Wege im Umgang mit delinquent auffällig gewordenen Kindern<br />

zu erproben und zu beschreiben.<br />

Die vorliegende Broschüre enthält die Ergebnisse der Beobachtungen, Befragungen und Auswertungen,<br />

die in der dreijährigen Laufzeit mit Hilfe verschiedener methodischer Zugänge von<br />

der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts erhoben wurden. Zu den Aufgaben gehörte es,<br />

Praxiserfahrungen zu reflektieren, das Konzept sowie die Qualität der Arbeit zu hinterfragen,<br />

Schwachstellen aufzudecken und die Zielsetzung des Projekts in den Zusammenhang der aktuellen<br />

Fachdiskussion über den pädagogischen Umgang mit delinquenten Kindern und Jugendlichen<br />

einzuordnen.<br />

Der Bericht schildert die Erfahrungen, die an den drei Projektstandorten bei der Betreuung der<br />

Kinder sowie in der Kooperation mit Eltern, Jugendamt, Schule, Polizei und anderen Institutionen<br />

gemacht wurden. In exemplarischen Zugängen geht er auf die Sichtweisen der Kinder ein<br />

und fragt, wie sie ihre Zeit bei <strong>ESCAPE</strong> erlebt haben. Weiterhin beschreibt er die unterschiedlichen<br />

Methoden, mit denen in den drei Teilprojekten gearbeitet wurde, und macht Aussagen<br />

über die Wirkungen, Erfolge, Lernprozesse und Probleme, die sich bei dieser Arbeit gezeigt haben.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass der vorliegende Bericht möglichst viele beteiligte Akteure erreicht und<br />

dazu auffordert, sozialpädagogische Handlungsspielräume zu erschießen.<br />

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten, die durch ihren persönlichen Einsatz<br />

und ihre Kooperationsbereitschaft zum Gelingen des <strong>Modellprojekt</strong>s beigetragen haben. Unser<br />

besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Projekte in Auerbach, Dresden<br />

und Riesa, die sich mit Geschick, Kreativität und großem fachlichen Engagement auf die pädagogische<br />

Arbeit mit den Kindern eingelassen haben. Vor allem ihnen ist es zu verdanken, dass<br />

in der Laufzeit des Projekts die Voraussetzungen für eine Fortführung der begonnenen Arbeit<br />

über den Modellzeitraum hinaus geschaffen werden konnten.<br />

Prof. Dr. Christian v. Wolffersdorff Ursula Specht<br />

Lehrstuhl für Sozialpädagogik Leiterin des Landesjugendamtes<br />

Universität Leipzig<br />

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