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Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen

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EVALUATIONSBERICHT<br />

5.1.2 Schritte der Projektentwicklung<br />

Die inhaltlichen Schwerpunkte und Entwicklungsschritte des <strong>Modellprojekt</strong>es <strong>ESCAPE</strong> können<br />

wie folgt im Überblick zusammengefasst werden. In der weiteren Darstellung insbesondere in<br />

den Kapiteln Strukturen und Methoden wird darauf im Einzelnen noch näher Bezug genommen.<br />

� Konzeptentwicklung in Zusammenarbeit mit den jeweiligen örtlichen Jugendämtern<br />

� Entwicklung der internen Projektstrukturen und Zusammenarbeit der Modellstandorte<br />

� verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Information, Entwicklung des gemeinsamen Projektnamens,<br />

des Logos etc. (Corporate Design/Corporate Identity)<br />

� Gewinnung und Einbeziehung verschiedener Kooperationspartner<br />

� Entwicklung formaler Vermittlungswege und Strukturen (konkrete und verbindliche Verfahrensweisen)<br />

� Erweiterung der Zugangskriterien<br />

� Entwicklung informeller Vermittlungswege/stärkere Einbeziehung der Schulen und<br />

Einrichtungen der freien Jugendhilfe<br />

� Ausdifferenzierung der methodischen Angebote für das Kind<br />

� Konkretisierung und Intensivierung der Elternarbeit<br />

� Entwicklung von Gehstrukturen zur besseren Erreichbarkeit<br />

� Ausweitung des Einzugsbereiches auf angrenzende Stadtteile bzw. Städte und Gemeinden<br />

(dadurch Einschränkung des Regional-/Stadtteilbezuges, insbesondere in Dresden)<br />

� Ausweitung der Angebote (Gruppenarbeit in Auerbach, Einzelfallhilfe in Riesa,<br />

Sozialpädagogische Gruppenarbeit mit einer Erziehungshilfeklasse in Dresden)<br />

� Nachfolgekonzeptionen für eine Regelfinanzierung<br />

� Weiterführung der <strong>ESCAPE</strong>-Angebote nach der Modellphase<br />

Abbildung 5.2. Inhaltliche Schwerpunkte und Entwicklungsschritte des <strong>Modellprojekt</strong>es <strong>ESCAPE</strong>.<br />

5.2 Bedarf, Nachfrage und Bestimmung der Zielgruppe<br />

5.2.1 Polizeiliche Kriminalstatistik<br />

Den Ausgangspunkt der Bedarfsanalyse in Hinblick auf die Zielgruppe des <strong>Modellprojekt</strong>es<br />

<strong>ESCAPE</strong> bildete zunächst die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS). Auch wenn aus Sicht der Jugendhilfe<br />

die Zahlen der PKS nicht überbewertet werden dürfen und die Objektivität der statistischen<br />

Erfassung hinterfragt werden muss, so gibt sie doch Anhaltspunkte über Erscheinungsformen,<br />

Entwicklungen und Konjunkturen von Kinderdelinquenz.<br />

Die nachfolgenden Daten und Übersichten stützen sich überwiegend auf Angaben aus der Polizeilichen<br />

Kriminalstatistik. Die Angaben bezüglich der Modellstandorte beruhen auf einer Sonderrecherche<br />

des Landeskriminalamtes. Die PKS enthält prinzipiell keine Verkehrsstraftaten<br />

und keine Staatsschutzdelikte. Sie wird nicht nach der Tatzeit, sondern nach dem Zeitpunkt des<br />

Fallabschlusses geführt. So können beispielsweise in der PKS 2002 also auch Tatverdächtige<br />

enthalten sein, deren Straftat schon vor 2002 begangen, von der Polizei aber erst 2002 abschließend<br />

bearbeitet wurde.<br />

Von 1991 (seit der statistischen Erfassung in <strong>Sachsen</strong>) bis 1998 nahm der Anteil der tatverdächtigen<br />

Kinder in <strong>Sachsen</strong> deutlich zu. Dieser Anstieg entsprach einer allgemeinen Entwicklung<br />

der Kinderdelinquenz in Deutschland, die bereits 1988 einsetzte und in den 90er Jahren zu<br />

einer öffentlichen Diskussion Anlass gab. In der DDR wurden Straftaten von Kindern statistisch<br />

nicht erfasst bzw. veröffentlicht. 1998 erreichten die polizeilich registrierten Straftaten von Kindern<br />

in <strong>Sachsen</strong> und in der Bundesrepublik ihren Höhepunkt. In <strong>Sachsen</strong> wurden 10.611 Kinder<br />

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