Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen
Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen
Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Freie<br />
Träger der<br />
Jugendhilfe<br />
Jugendamt<br />
ASD/JGH<br />
<strong>Familie</strong><br />
<strong>ESCAPE</strong><br />
Kinder- u.<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Sonstige<br />
kommunale<br />
Vertreter<br />
und Netzwerke<br />
Polizei<br />
Polizeireviere<br />
Polizeidirektion<br />
Justiz<br />
<strong>Familie</strong>ngerichtStaatsanwaltschaft<br />
Schule<br />
Schulen<br />
Regionalschulämter<br />
Abbildung 5.5. Kooperationspartner im <strong>Modellprojekt</strong> <strong>ESCAPE</strong>.<br />
<strong>Modellprojekt</strong> <strong>ESCAPE</strong><br />
5.3.2 Kooperationspartner<br />
Der Kreis potentiell in Frage kommender Kooperationspartner sollte anfangs möglichst nicht zu<br />
eng gezogen werden. Das Handlungsfeld Kinderdelinquenz ist komplex und berührt viele Lebens-<br />
und Zuständigkeitsbereiche. Neben der <strong>Familie</strong> lassen sich nach Aussagen interviewter<br />
Experten dennoch insbesondere drei verantwortliche Institutionen an der „Schnittstelle“ Kinderdelinquenz<br />
herausarbeiten: (1) die Jugendhilfe (2), die Polizei und (3) die Schule. Kooperationspartner<br />
der Jugendhilfe waren im Projekt insbesondere der Allgemeine Soziale Dienst der<br />
jeweiligen Jugendämter (oder wie in Auerbach die Jugendgerichtshilfe) und kooperationsbereite<br />
freie Träger. Die Zusammenarbeit mit der Polizei erfolgte mit den zuständigen Polizeirevieren<br />
unter Einbeziehung der jeweiligen Polizeidirektionen in den Landkreisen und in Dresden das<br />
zentralisierte Jugendkommissariat. Die Kooperationsbemühungen mit der Schule bezogen sich<br />
schulartübergreifend insbesondere auf die Schulleiter, Beratungslehrer, wenn vorhanden auf<br />
die Schulsozialarbeiter und Klassenlehrer. Auch hier wurde die übergreifende Aufsichtsbehörde<br />
mit den betreffenden Regionalschulämtern in den Kooperationsprozess einbezogen.<br />
Neben den genannten Institutionen bedurfte es aufgrund des relativ hohen Anteils psychisch<br />
beeinträchtigter Kinder im Projekt einer punktuellen Zusammenarbeit mit der Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />
Sie darf als Kooperationspartner im Kontext von Kinderdelinquenz nicht unberücksichtigt<br />
bleiben und hätte von Beginn an in den Prozess einbezogen werden müssen.<br />
Eine Zusammenarbeit mit der Justiz beschränkte sich auf nur sehr wenige Kontakte. Dabei kam<br />
wiederholt zum Ausdruck, dass beispielsweise die Staatsanwaltschaft sich aufgrund der Strafunmündigkeit<br />
der Kinder nicht oder nur wenig für dieses Handlungsfeld zuständig fühlt und sich<br />
auf die Einstellung der Verfahren beschränkt, ggf. mit einem Vermerk an das Jugendamt. Auch<br />
die <strong>Familie</strong>ngerichte hatten als Kooperationspartner im Projektverlauf für die <strong>ESCAPE</strong>-<br />
Mitarbeiter kaum eine Bedeutung.<br />
Nicht zuletzt hat die Erfahrung gezeigt, dass die Einbeziehung und Beteiligung kommunaler<br />
Amts- und Entscheidungsträger die regionale Verortung und Vernetzung beschleunigt - so geschehen<br />
im Standort Auerbach, wo der Oberbürgermeister die Schirmherrschaft für <strong>ESCAPE</strong><br />
übernahm und damit sehr zur erfolgreichen Entwicklung und zur Anerkennung des Projektes in<br />
der Region beitrug.<br />
31