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Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen

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<strong>Modellprojekt</strong> <strong>ESCAPE</strong><br />

5.5.2 Aufbau einer Trainingseinheit und Arbeitsinhalte<br />

Eine Trainingseinheit besaß in der Regel in allen Standorten eine relativ feste Ablaufstruktur mit<br />

entsprechenden Ritualen im Rahmen sozialpädagogisch orientierter Einzel-, Partner-, Kleingruppen-<br />

und Gesamtgruppenarbeit. Im Wesentlichen setzte sich die Trainingseinheit in allen<br />

Standorten aus zwei Hauptteilen zusammen: einem thematischen Teil und einem eher freizeitund<br />

spielbetonten Teil. Bedenkt man, dass <strong>ESCAPE</strong> nach der Schule und in der Freizeit des<br />

Kindes angeboten wird, so ist insbesondere der freizeitorientierte Trainingsteil für die Motivation<br />

des Kindes unverzichtbar. Wenn es den Mitarbeitern erforderlich erschien, wurde das thematische<br />

Arbeiten auch zurückgestellt. Wiederum unterscheidet sich <strong>ESCAPE</strong> von herkömmlichen<br />

Freizeitangeboten durch inhaltlich-thematische Arbeitsanteile.<br />

Tabelle 5.7. Aufbau einer Trainingseinheit.<br />

Auerbach Dresden Riesa<br />

Reflexion und Rückblick/<br />

Warming up / Spiel 10 min<br />

Training 45 min<br />

Freizeit / Spiel / Projekt 60 min<br />

Auswertung/Tokenvergabe 5 min<br />

Zeitstruktur wird flexibel gehandhabt<br />

Ankommen 20 min<br />

Spiel 10 min<br />

Training 45 min<br />

Sport/Spiel 35 min<br />

Auswertung 10 min<br />

Ankommen / Teatime 15 min<br />

Fahrplan 10 min<br />

schnelles Spiel 10 min<br />

Training /Thema 60 min<br />

Spiel 20 min<br />

Wetterbericht/Feedback 5 min<br />

Wesentliche Arbeitsinhalte des thematischen Teils waren Elemente des Verhaltenstrainings<br />

(Rollen- und Planspiele, Belohnungssysteme), Übungen zur Selbst- und Fremdwahrnehmung<br />

(Detektivbogen), Provokationstraining zur Kritikfähigkeit oder Frustrationstoleranz (heißer<br />

Stuhl), Kommunikationstraining oder auch schulische Unterstützung (alternative Lernmethoden).<br />

Durch den Einsatz von Videotechnik wurden verstärkt auch medienpädagogische Ansätze<br />

zum Einsatz gebracht. Auch Themen wie Freundschaft, Fairplay, Coolness etc. wurden in der<br />

Sprache der Kinder aufgegriffen und bearbeitet. Die <strong>ESCAPE</strong>-Mitarbeiter einigten sich anfangs<br />

mit den Kindern auf ein Mindestmaß an Regeln, deren Einhaltung in Auerbach und in Dresden<br />

über ein Belohnungssystem verstärkt wurde. Die Auswertung und Punktevergabe erfolgte in einer<br />

Reflexionsrunde am Ende einer jeden Trainingseinheit. Zudem unterstützen die Mitarbeiter<br />

die Kinder bei der Alltagsbewältigung, bei der Bearbeitung von auftretenden Problemen und<br />

Konfliktsituationen.<br />

Der freizeitorientierte Trainingsteil beinhaltete handwerklich-kreative Angebote und Projekte wie<br />

Malen (Fensterbilder, T-Shirts, Seidenmalerei), Graffiti-Gestaltung, Basteln (Holzbearbeitung,<br />

Tonarbeiten), Videoclips, Visitenkarten etc., der Einsatz von Computer und Internet sowie attraktive<br />

und gesellschaftlich positiv bewertete Freizeitangebote wie Sport- und Bewegungsspiele<br />

darunter (Tisch-)Fußball, Tischtennis, Schwimmen, Pedalo, Jonglieren, Go-Kart, Einrad, Radtour,<br />

Reiten etc. sowie Brett-, Karten- und Gesellschaftsspiele wie UNO, Tabu, Halli Galli etc.<br />

Über die erlebnispädagogischen Gruppenfahrten wurden neben den intensiven gruppendynamischen<br />

Prozessen mit Kanu-, Klettertouren etc. primäre Erfahrungswelten angesprochen und<br />

„Grenzsituationen“ erzeugt.<br />

5.5.3 Methodenstatistik<br />

Die nachfolgende Tabelle stellt den Versuch dar, die methodische Arbeit hinsichtlich ausgewählter<br />

quantitativer Aspekte zu erfassen, zu beschreiben und zu vergleichen. Kinder, die das<br />

Hilfeangebot vorzeitig beendeten bzw. abbrachen, blieben in dieser Statistik weitestgehend unberücksichtigt,<br />

da diese zu einer Verzerrung beigetragen hätten. Unberücksichtigt blieb außerdem<br />

aufgrund der speziellen Situation die vierte Gruppe in Dresden. Schwierigkeiten der Erfassung<br />

und Auswertung ergaben sich aus fehlenden schriftlichen Vereinbarungen und der Tatsache,<br />

dass in der 3. Gruppe in Riesa nicht für alle Kinder eine Evaluation möglich war. Die vor-<br />

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