Modellprojekt ESCAPE - Familie - Freistaat Sachsen
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EVALUATIONSBERICHT<br />
� Mit dem Angebot der Nachbetreuung bleiben die Sozialpädagogen den Kindern und Eltern<br />
als Ansprechpartner erhalten, und umgekehrt bekommen die Mitarbeiter Rückmeldungen<br />
über den Erfolg ihrer Arbeit. In Auerbach läuft auch die Nachbetreuung in Einzelbetreuung<br />
mit der ergänzenden Möglichkeit, einmal wöchentlich an einer Gruppe teilzunehmen. In<br />
Dresden erfolgt die Nachbetreuung 14tägig als gruppenübergreifendes Freizeitangebot, wofür<br />
eine Einverständniserklärung der Eltern benötigt wird. In Riesa geben im Rahmen der<br />
Nachbetreuung die „selbst organisierten Treffen“ die Möglichkeit die Räume und offenen<br />
Angebote von <strong>ESCAPE</strong> weiter zu nutzen und mit den Mitarbeitern im Gespräch zu bleiben.<br />
� Auch wenn das Angebot der Nachbetreuung in den Standorten unterschiedlich angenommen<br />
wurden, stellt sie im Gesamtkonzept einen bedeutenden Aspekt von <strong>ESCAPE</strong> dar. Insbesondere<br />
in Dresden gab es eine sehr positive Resonanz der Nachbetreuungsangebote.<br />
Das ging so weit, dass Kinder darüber auch in Erfahrung bringen, welche Kinder denn als<br />
nächstes von <strong>ESCAPE</strong> betreut werden.<br />
� <strong>ESCAPE</strong> übernimmt somit für die Kinder, die Hilfe benötigen, eine Vermittlungsfunktion in<br />
Freizeitangebote und Einrichtungen.<br />
� Oft wurde eine weiterführende Hilfe von den Mitarbeitern empfohlen. Keinesfalls darf es zu<br />
einem unvermittelten Weiterreichen des Kindes an die nächste Institution kommen, das eine<br />
bereits bestehende Vertrauensbeziehung zwischen dem Sozialarbeiter und dem Kind unterbricht.<br />
5.6 Wirksamkeit und Akzeptanz<br />
Bekanntlich ist der Erfolg einer pädagogischen Intervention schwer nachzuweisen. Die Bewertungsmaßstäbe<br />
werden je nach Zugang, Berufs- und Forschungsverständnis unterschiedlich<br />
angesetzt. Oberstes Ziel der Jugendhilfe ist die Förderung der Entwicklung des jungen Menschen<br />
und die Erziehung zu einer eigenverantwortlichen Persönlichkeit (§1 KJHG). Pädagogische<br />
Langzeiteffekte bedürfen einer kontinuierlichen Förderung und Zuwendung. So lassen sich<br />
nur bedingt durch kurzfristige Fremdhilfemaßnahmen tiefgreifende Veränderungen erzielen.<br />
Vielmehr muss es gelingen, Prozesse in Gang zu setzen, deren Erfolg sich nicht unmittelbar<br />
nach Abschluss der Maßnahme einstellt, sondern darüber hinaus reicht. Dennoch kann sich die<br />
Pädagogik einer Qualitätsdiskussion und einem Bewertungsanspruch nicht entziehen. Im Rahmen<br />
der wissenschaftlichen Begleitung wurde mittels quantitativer und qualitativer Instrumente<br />
der Versuch unternommen, einzelne Aspekte hinsichtlich der Wirksamkeit und Akzeptanz des<br />
<strong>Modellprojekt</strong>es <strong>ESCAPE</strong> herauszuarbeiten. Dazu gehören eine Recherche über die Rückfälligkeit<br />
der teilnehmenden Kinder, eine Analyse über mögliche Einstellungsänderungen, die subjektive<br />
Bewertung der Hilfe durch die Kinder, Eltern und Sozialarbeiter sowie eine Auswahl ausgewählter<br />
Interviewaussagen über das <strong>ESCAPE</strong>-Angebot.<br />
5.6.1 Rückfalligkeit<br />
Die Rückfälligkeit bzw. Legalbewährung stellt ein für die Außenwahrnehmung bedeutsames Erfolgskriterium<br />
eines Interventionsprogramms für Kinder mit delinquentem Verhalten dar. Die<br />
Rückfallquote gibt die Anzahl bzw. den Anteil der Kinder wieder, die nach dem Hilfsprogramm<br />
erneut durch delinquente Verhaltensweisen in Erscheinung getreten sind. Die Zeiträume zwischen<br />
Beendigung der einzelnen Maßnahmen und der Evaluation des <strong>Modellprojekt</strong>s betragen<br />
zwei bis 27 Monate. Die Datengrundlage zur Erfassung der Rückfälligkeit ist die Sonderrecherche<br />
des sächsischen Landeskriminalamtes im Polizeilichen Auskunftssystem (PASS) vom<br />
Stand 31. Mai 2003 bezogen auf die Regionen der Modellstandorte. Somit beziehen sich die<br />
folgenden Ergebnisse ausschließlich auf das polizeiliche Hellfeld. In dieser Recherche können<br />
daher keine vollständig zuverlässigen Angaben über die Rückfälligkeit der teilnehmenden Kinder<br />
erwartet werden.<br />
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