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C Sozialprofile ver- und überschuldeter junger Erwachsener

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SCHULDEN-KOMPASS | TEILANALYSE B | 3. | ERGEBNISSE<br />

8 % hatten einen Haftbefehl zur Abgabe der Eidesstattlichen Versicherung. Nach den CAWIN-Daten<br />

war für 59,7 % ein Antrag auf St<strong>und</strong>ung der Verfahrenskosten gestellt, die sie selber nicht tragen<br />

konnten. 90 % waren in einem Verbraucherinsolvenz<strong>ver</strong>fahren, 3 % in einem Regelinsolvenz<strong>ver</strong>fahren.<br />

Es gab somit praktisch keine präventiven Beratungen in einem frühen Stadium der<br />

Verschuldung. Ein einziger Fall wurde im Verlaufsprotokoll als insolvenzunabhängige Schuldnerberatung<br />

angegeben.<br />

Nur in 2,7 % der Fälle wurden noch laufende Pfändungen berichtet. Es muss davon ausgegangen<br />

werden, dass bei der überwiegenden Zahl der Ratsuchenden das Moratorium für die Pfändung galt<br />

oder die Pfändungsfreigrenze erreicht war. Die Berechnungen der Schuldnerberater, die sie zur<br />

Prüfung der Sozialhilfeansprüche durchführen, ergaben, dass nur in 7,4 % der Fälle noch pfändbares<br />

Einkommen vorhanden war, so dass auch hier kein Potenzial mehr bestand.<br />

Auch bei der Höhe der Restschulden zeigt sich die Überschuldung. 60 % der Klienten der Schuldenberatungsstelle<br />

hatten Restschulden, die mehr als 20.000 Euro betrugen, nur 17,7 % hatten<br />

Restschulden unter 10.000 Euro <strong>und</strong> nur 3,7 % unter 5.000 Euro. Der Median lag bei 25.393 Euro,<br />

der Mittelwert bei 43.996 Euro, da auch ehemalige Selbständige mit Schulden in Höhe von bis zu<br />

419.000 Euro zur Klientel gehörten.<br />

Die Klientel bei der Schuldnerberatungsstelle umfasst daher nach allen gängigen Definitionen überschuldete<br />

Haushalte. Dies mag auch mit dem Zugang zu tun haben. Die Mehrheit wurde zu der<br />

Beratungsstelle durch Dritte motiviert. Zählt man die Bekannten <strong>und</strong> Angehörigen hinzu, so ist die<br />

Hälfte privat zu dieser Stelle gekommen. Die andere Hälfte wurde jedoch hierhin <strong>ver</strong>wiesen.<br />

Zugangsweg zur Schuldnerberatung<br />

Eigeninitiative 115 38,3<br />

Bekannte Angehörige 50 16,7<br />

Sonstige 46 15,3<br />

Ämter Behörden 44 14,7<br />

Andere Beratungsstellen 30 10,0<br />

Ärzte /Therapeuten/ Klinik 8 2,7<br />

Arbeitgeber 6 2,0<br />

B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit 1 0,3<br />

Gesamt<br />

Tab. 3.1<br />

300 100,0<br />

128<br />

Häufigkeit Prozent

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