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C Sozialprofile ver- und überschuldeter junger Erwachsener

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PROJEKTBEIRAT | DISKUSSIONSBEITRÄGE<br />

Beim Geld hört der Spaß nicht auf<br />

Junge Menschen haben ein positives Verhältnis zu Geld. Sie kümmern sich gerne um ihre eigenen<br />

Geldangelegenheiten. Trotz eines spontaneren Kauf<strong>ver</strong>haltens als bei Erwachsenen spielt Sparsamkeit<br />

auch bei den Jugendlichen noch eine wichtige Rolle.<br />

Dass Geld für sie eine wichtige Rolle spielt, sagen 72 Prozent der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen<br />

Erwachsenen; bei den Erwachsenen über 25 Jahren sind dies nur 61 Prozent. Über zwei Drittel der<br />

jungen Leute kümmern sich auch gerne um ihre eigenen Geldangelegenheiten.<br />

Jugendliche sind – das wird kaum überraschen – in ihrem Kauf<strong>ver</strong>halten etwas spontaner als<br />

Erwachsene: Sie geben zumindest häufiger als Erwachsene zu, „oft Dinge zu kaufen, ohne lange<br />

darüber nachzudenken, ob man sich das überhaupt leisten kann“. Dennoch spielt Sparsamkeit für<br />

die Jugendlichen auch heute noch eine wichtige Rolle: Fast zwei Drittel der jungen Befragten sagen<br />

von sich, dass sie viel oder sogar sehr viel Wert auf Sparsamkeit legen. Von den Erwachsenen ab 25<br />

Jahren geben dies allerdings mit 73 Prozent noch etwas mehr Befragte zu Protokoll. Für diese unterschiedliche<br />

Gewichtung der Tugend Sparsamkeit spielen sicher ungleiche Rahmenbedingungen<br />

während der jeweiligen Sozialisationsphasen der Generationen eine Rolle.<br />

Insgesamt sparen die Jüngeren fast ebenso regelmäßig wie die Erwachsenen, wenngleich sich die<br />

jeweiligen Sparmotive – natürlich – deutlich unterscheiden.<br />

Überschuldung betrifft wenige – aber dennoch zu viele<br />

Beim Thema Verschuldung klaffen Problemwahrnehmung <strong>und</strong> Realität weit auseinander: Fast alle<br />

glauben, dass viele überschuldet seien. Das trifft aber tatsächlich nur auf die wenigsten zu. Keineswegs<br />

ist dann der klassische Bankkredit die Ursache dafür.<br />

Dass in Deutschland „viele Menschen in ernste finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil sie mehr<br />

Schulden machen als sie zurückzahlen können“, glauben 94 Prozent der Jugendlichen <strong>und</strong> jungen<br />

Erwachsenen <strong>und</strong> 96 Prozent der Erwachsenen ab 25 Jahren. Von einem mangelnden Problembewusstsein<br />

kann demnach keine Rede sein. 14 Prozent beziehungsweise 11 Prozent waren nach<br />

eigenen Angaben schon selbst einmal in einer schwierigen finanziellen Situation. Das sind zweifelsohne<br />

immer noch zu viele.<br />

Von den jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 24 Jahren – für Jugendliche unter 18 Jahren ist<br />

eine Kreditaufnahme generell nicht möglich – haben bislang 11 Prozent einen Kredit bei einer Bank<br />

oder Sparkasse in Anspruch genommen. Dabei liegt die Quote bei den 18- bis 20-Jährigen bei nur<br />

3 Prozent, bei den 21- bis 24-Jährigen bei 17 Prozent.<br />

Schon einmal einen Kredit in Anspruch genommen zu haben, bedeutet nun aber keineswegs, dass<br />

damit eine Überschuldung <strong>ver</strong>b<strong>und</strong>en wäre. Nur auf die sehr kleine Minderheit von r<strong>und</strong> 3 Prozent<br />

der 18- bis 24-Jährigen treffen beide Bedingungen – Kredit genommen <strong>und</strong> schwierige finanzielle<br />

Lage – gleichzeitig zu. Und selbst in diesen Fällen können auch andere Formen der Verschuldung als<br />

ein Bankkredit maßgebend gewesen sein. Denn immerhin geben 19 Prozent der jungen Befragten<br />

an, bereits per Ratenzahlung eingekauft, <strong>und</strong> 29 Prozent, sich einen größeren Geldbetrag von<br />

Verwandten oder Fre<strong>und</strong>en geliehen zu haben.<br />

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