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C Sozialprofile ver- und überschuldeter junger Erwachsener

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KERN-ERGEBNISSE | SCHULDEN-KOMPASS 2005<br />

I Kern-Ergebnisse <strong>und</strong> Kern-Thesen<br />

Im Folgenden sind zentrale Ergebnisse aus der aktuellen Auswertung des SCHUFA-Datenbestands<br />

2004 <strong>und</strong> der gesonderten Auswertung über junge Erwachsene (18- bis 24-Jährige) dargestellt. Die<br />

Teilanalysen B <strong>und</strong> C legen auf der Datenbasis von zwei Schuldnerberatungsstellen <strong>und</strong> des<br />

Sozioökonomischen Panel eine erste Gr<strong>und</strong>lage für die Erstellung von <strong>Sozialprofile</strong>n. Teilanalyse D<br />

ergänzt als Pilotstudie die vorangegangenen quantitativen Analysen mit detaillierten Überschuldungsbiografien<br />

<strong>junger</strong> <strong>Erwachsener</strong>.<br />

A-1 Auswertung des SCHUFA-Datenbestands<br />

Über den dreijährigen Beobachtungszeitraum von 2002 bis 2004 hat sich in allen Altersklassen der<br />

Anteil von Personen mit mindestens einem Negativmerkmal erhöht. Deutlich ist der Anstieg bei 25bis<br />

29-Jährigen (ca. 18 %) <strong>und</strong> bei 45- bis 49-Jährigen (ca. 25 %). Allerdings haben sich die<br />

Steigerungsraten von 2003 auf 2004 gegenüber 2002 auf 2003 abgeschwächt.<br />

Der Anteil der ausgefallenen Kredite an allen laufenden Krediten hat sich von 2002 auf 2004 über<br />

alle Altersgruppen hinweg erhöht. Die Ausfallquote ist allerdings nach wie vor niedrig <strong>und</strong> liegt in<br />

allen drei Jahren maximal bei 2,80 %.<br />

Insgesamt reicht der Anteil der Personen mit mindestens einem Negativmerkmal im Analysejahr 2004<br />

von 5,51 % in Bayern bis 10,70 % in Berlin. Einen unterdurchschnittlichen Anteil der Personen<br />

mit mindestens einem Negativmerkmal weisen neben Bayern (5,51 %) <strong>und</strong> Baden-Württemberg<br />

(5,96 %) auch die B<strong>und</strong>esländer Sachsen (6,07 %), Thüringen (6,49 %) <strong>und</strong> Hessen (6,92 %) auf.<br />

R<strong>und</strong> 2,6 Millionen Personen der 62 Millionen im SCHUFA-Datenbestand registrierten natürlichen<br />

Personen können als stark überschuldungsgefährdet oder überschuldet eingestuft werden, da harte<br />

Negativmerkmale wie die Abgabe einer Eidesstattlichen Versicherung (EV) oder die Eröffnung eines<br />

Privatinsolvenz<strong>ver</strong>fahrens (PI) vorliegen. In einem von der SCHUFA entwickelten Risikomodell waren<br />

Personen, die 1999 noch einem kritischen Bereich (EV, PI) zuzuordnen waren, fünf Jahre später<br />

zu 31,09 % in einen unbedenklichen Sektor ohne Negativmerkmale gewechselt. Ein Beleg, dass sich<br />

äußerst kritische Finanzlagen nicht dauerhaft <strong>ver</strong>festigen, sondern sich zum Positiven bessern<br />

können.<br />

A-2 Schwerpunkt junge Erwachsene<br />

Bei kleineren Krediten überwiegt der Anteil <strong>junger</strong> <strong>Erwachsener</strong> (Alter 18-24). Zwischen laufenden<br />

Krediten mit Volumina von 5.000 bis 10.000 Euro sind keine wesentlich unterschiedlichen Verteilungen<br />

zwischen den jungen <strong>und</strong> älteren Erwachsenen zu beobachten.<br />

Während es bei den von Banken <strong>und</strong> Handel (inkl. Versandhandel) gemeldeten Zahlungsstörungen<br />

keine wesentlichen Unterschiede zwischen den jungen <strong>und</strong> den älteren Erwachsenen gibt ist der<br />

Anteil der von Telekommunikationsunternehmen gemeldeten Zahlungsstörungen bei jungen<br />

Erwachsenen mit 9,96 % fast doppelt so hoch wie bei den Personen zwischen 25 <strong>und</strong> 65 Jahren.<br />

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