C Sozialprofile ver- und überschuldeter junger Erwachsener
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GLOSSAR<br />
Glossar<br />
Armut<br />
Nach dem 2. Armutsbericht der B<strong>und</strong>esregierung sind diejenigen Personen arm, „deren bedarfsgewichtete<br />
Nettoäquivalenzeinkommen weniger als 60 % des Mittelwerts (Median) aller Haushalte<br />
beträgt. Das Nettoäquivalenzeinkommen wird errechnet als gewichtetes Pro-Kopf-Einkommen,<br />
abgeleitet über die neue OECD-Skala. In Deutschland beträgt die auf Basis der Einkommens- <strong>und</strong><br />
Verbrauchsstichprobe mit 60.000 Haushalten (2003) des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes errechnete<br />
Armutsgrenze ca. 938 Euro. Ein weiteres Diagnosekonzept basiert nicht auf einer Liquiditätsbetrachtungen,<br />
sondern auf Verwirklichungschancen. Armut ist dann mit einem Mangel an Verwirklichungschancen<br />
<strong>ver</strong>b<strong>und</strong>en, hingegen Reichtum mit einem sehr hohen Maß an Verwirklichungschancen.<br />
Äquivalenzeinkommen<br />
Daten zur Einkommens<strong>ver</strong>teilung werden meist auf Haushaltsebene erhoben. Um den unterschiedlichen<br />
Haushaltseinkommen gerecht zu werden, wird das Äquivalenzeinkommen bestimmt. Es ist ein<br />
aus dem Haushaltseinkommen ermitteltes bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen der Haushaltsmitglieder<br />
in Abhängigkeit vom Alter <strong>und</strong> deren Stellung zum Haushaltsvorstand. Berücksichtigt<br />
wird, dass größere Haushalte durch gemeinsames Wirtschaften auch größere Vorteile erzielen als<br />
kleinere Haushalte.<br />
Existenzminimum<br />
Die b<strong>und</strong>eseinheitliche Pfändungstabelle stellt ein Existenzminimum von Schuldnerinnen/Schuldner<br />
sicher <strong>und</strong> soll zugleich deren Arbeitsmotivation aufrecht erhalten. Die nach Pfändungsfreigrenzen<br />
berechneten Untergrenzen sind in Regel höher als die nach den Richtlinien des B<strong>und</strong>essozialhilfegesetzes<br />
(Lfd. Hilfe zum Lebensunterhalt) definierten Sätze. Die Hilfe zum Lebensunterhalt<br />
für einen Haushalt errechnet sich aus den haushaltsspezifischen Regelsätzen einschließlich einmaliger<br />
Leistungen <strong>und</strong> Warmmiete (ohne Strom). Mit dem Existenzminimum ist auch die Frage nach<br />
dem Armutsbegriff <strong>ver</strong>b<strong>und</strong>en. Das DIW z. B. sieht als Armutsgrenze ein Einkommen von 50% des<br />
b<strong>und</strong>esweiten Durchschnittseinkommens.<br />
Haushaltsnettoeinkommen<br />
Das Haushaltsnettoeinkommen ist die Summe der Nettoeinkommen aller Haushaltsmitglieder. Das<br />
Nettoeinkommen setzt sich aus unselbständiger <strong>und</strong> selbständiger Erwerbstätigkeit inkl. den öffentlichen<br />
<strong>und</strong> privaten Transferleistungen (siehe Transferleistungen) zusammen.<br />
Konsumentenkredit<br />
Sammelbegriff für private Raten- <strong>und</strong> Dispositionskredite.<br />
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