"... der Angeklagte ist Jude" - Brandenburgische Landeszentrale für ...

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DOKUMENT 4 Die Verurteilung von Gertrud Sp. und Felicia P. Frankfurt/Oder Mai 1942 Am 22. Mai 1942 verurteilte das Amtsgericht Frankfurt/Oder im Schnellverfahren zwei Schwestern wegen Verstoßes gegen die 2. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938 und wegen des Vergehens gegen die dritte Bekanntmachung über den Kennkartenzwang vom 23. Juli 1938. Felicia P. und Gertrud Sp. waren beide in Frankfurt/Oder mit arischen Männern verheiratet, wo- 104
durch sie relativ geschützt lebten. Die Söhne waren bei der Wehrmacht. Felicia P. war verwitwet. Beide Frauen, die sich den Sanktionen gegen die Juden entzogen hatten, vermieden es möglichst, irgendwelche Behördenangelegenheiten zu erledigen. Im Sommer 1941 wurde Gertrud Sp. von der Polizei gemahnt, sich eine Kennkarte ausstellen zu lassen, was sie dann auch veranlaßte. Ihre Schwester, darüber informiert, vollzog diesen Schritt erst, nachdem sie von der Gestapo wegen Nichtführens des Namens „Sarah“ vernommen wurde. Im Gerichtsverfahren gaben sie an, sie hätten geglaubt, daß diese Gesetze sie nicht beträfen, da sie mit Ariern verheiratet waren. Das Gericht bewertete das Verhalten der Frauen als vorsätzlichen Verstoß gegen die Gesetze. Das Gericht verwies darauf, daß nach den jüngsten Gesetzen die Juden den Polen gleich gestellt seien. 38 Auf dieser Grundlage wurde Felicia P. zu einer Haftstrafe von drei Monaten und Gertrud Sp. zu einer Strafe von zwei Monaten verurteilt. Die Differenz in der Höhe der Urteile kann sich zum einen daraus begründen, daß sich Gertrud Sp. bereits im Sommer 1941 eine Kennkarte ausstellen ließ, ihre Schwester aber erst nach Vernehmung bei der Gestapo. Zum anderen stand an der Seite von Gertrud Sp. ein Ehemann, der in der Gerichtsverhandlung auf seine NSDAP-Mitgliedschaft verwies. /DOKUMENT/ Das weitere Schicksal der Angeklagten ließ sich bisher nicht ermitteln. DOKUMENT Aus der Urteilsbegründung gegen Felicia P. und Gertrud Sp., gesprochen vom Amtsgericht Frankfurt/Oder am 22. Mai 1942: 39 Im Namen des Deutschen Volkes Das Amtsgericht in Frankfurt/Oder hat in der Sitzung vom 22. Mai 1942 ... für Recht erkannt: Die Angeklagten sind schuldig des Vergehens gegen die 2. Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Änderung von Familiennamen und Vornamen v. 17. 8. 1938 und des Vergehens gegen 105
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BRANDENBURGISCHE HISTORISCHE HEFTE
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Eine Publikation der Brandenburgisc
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Copyright 1996, 2. Auflage 1998 Bra
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Inhaltsverzeichnis Einleitung 9 Ver
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Deportation der Brandenburger Juden
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Mit dem Gesetz zur Behebung der Not
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setzen durch. Nach dem Willen der N
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ordnung des RSHA an die Generalstaa
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Vergehen gegen das Gesetz zum Schut
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Verurteilungen in Deutschland auf G
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der Haft in jedem Fall zu prüfen,
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Die Entlassung der Postbeamtin Clar
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an die Oberpostdirektion Frankfurt/
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DOKUMENT 3 Aus der Anschuldigungssc
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ter nicht untergraben wurde. Die An
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Aus der Vernehmung von Paul B. in G
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DOKUMENT 5 48
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Wenn das Gericht bei dieser Sachlag
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Günther S. verbüßte seine Strafe
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