"... der Angeklagte ist Jude" - Brandenburgische Landeszentrale für ...
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Cuxhaven am 27. Juli 1933: SA-Männer stellen ein Paar öffentlich an den Pranger.<br />
So ähnlich verlief am 9. September 1933 <strong>der</strong> Überfall auf Clara H. und ihren Partner<br />
in Schönlanke.<br />
Verstöße gegen diese Bestimmungen wurden mit Haft- und Geldstrafen<br />
verfolgt. In beson<strong>der</strong>s schweren Fällen sah <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />
eine Gefängnisstrafe bis zu einem Jahr vor, die zusammen mit einer<br />
Geldstrafe verhängt werden konnte. 5 Als schwere Verstöße definiert<br />
die Verordnung das Nichtbeantragen <strong>der</strong> Karte und Nichtvorlegen<br />
<strong>der</strong> Karte bei je<strong>der</strong> Art von Verkehr mit öffentlichen Einrichtungen. 6<br />
Die Zweite Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Än<strong>der</strong>ung<br />
von Familiennamen und Vornamen vom 17. August 1938<br />
bestimmte, daß Juden nur noch Vornamen tragen durften, die eine<br />
Vorschrift des Reichsinnenmin<strong>ist</strong>eriums als typisch jüdisch deklarierte.<br />
In diese Rubrik fielen nicht die klassisch jüdischen Namen wie<br />
Abraham, David, Jakob, Judith, Esther o<strong>der</strong> Ruth, die zum großen<br />
Teil alttestamentarischen Ursprungs waren. Der Erlaß des Reichsmin<strong>ist</strong>ers<br />
des Innern vom 18. August 1938 bestimmte <strong>für</strong> Männer Namen<br />
wie Abimelech, Habakuk, Itzig, Peisach und <strong>für</strong> Frauen Abigail,<br />
Faugel, Semche, Zorthel. 7 Diese vorgegebenen Namen, die auch in<br />
<strong>der</strong> Namensgebung <strong>der</strong> deutschen Juden ungewöhnlich waren,<br />
sollten <strong>der</strong>en An<strong>der</strong>sartigkeit und Fremdheit suggerieren. Juden, die<br />
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