Chronik Pfaffenhofen - Markt Pfaffenhofen
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ach. Der Hof ist gültbar zur Kirchen- und Schulstiftungsverwaltung<br />
Ulm. — Kaspar Zwiebel übergibt am 19. 6. 1811 um 3600 fl. dem Sohn<br />
Johann Zwiebel.<br />
Haus Nr. 3. „Beim Dörrenbauer ” . Ausbrüche aus dem Dörrenbauernhof.<br />
PINr. 418a (0,50). A: 12,84. Insgesamt 15,45 Tagwerk.<br />
Bodenzins zur Kirchen- und Schulstiftungsverwaltung Ulm. —Johann<br />
Zwiebel erwirbt den Besitz in Teilen: 1) durch Kauf um 1675 fl. am 16.<br />
2. 1828 aus der Schuldenverhandlung des Peter Dirr, 2) durch Tausch<br />
„gegen das Viertel auf den Mäder stossend ” und Aufgabe von 70 fl. am<br />
5. 6. 1829 von Franz Schönberger in Ettlishofen. — Es folgt am 20. 6.<br />
1840 Bartolmä Zwiebel.<br />
Haus Nr. 3V2. Ein freieigenes Haus, erbaut 1832. P1Nr. 417½: 0,07<br />
Tagwerk. — Den Platz erhielt von Johann Zwiebel am 16. 2. 1828<br />
unentgeltlich die Witwe Kreszentia Dirr. Ihr folgte im Besitz Alois<br />
Dirr.<br />
Haus Nr. 4. Sölde beim Nebenhausbauer. P1Nr. 423a (0,31). A: 0,60.<br />
Insgesamt 58,98 Tagwerk. (Die dem Stadel angebaute Wagenremise<br />
wurde am 20. 11. 1829 um 100 fl. von Georg Wieser gekauft).<br />
Erblehenbar zur Kirchen- und Schulstiftungsverwaltung Ulm. —<br />
Maria Josefa Wieser verkaufte am 18. 3. 1819 um 1200 fl. an Anton<br />
Bischof(f). Diesem folgte am B. 4. 1842 Johann Bischof.<br />
Haus Nr. 5. Hofgut beim Wölfle. P1Nr. 424a (0,61). A: 69,98.<br />
Insgesamt 99,95 Tagwerk. Leibfällig zur Hospitalstiftung Ulm. —<br />
Josefa Wieser übergibt am 20. 6. 1810 um 4604 fl. dem Sohn Georg<br />
Wieser. Diesem folgt am B. 7. 1843 Bernhard Wieser.<br />
Haus Nr. 6. Sölde beim Holzwart. P1Nr. 414a (0,12). A: 1,43.<br />
Insgesamt 11,18 Tagwerk. Erblehenbar zur Kirchen- und Schulstiftungsverwaltung<br />
Ulm. — Maria Anna Pröbstle brachte es am 21. 5.<br />
1830 im Wert von 1100 fl. ihrem Ehemann Matthäus Manghar(d)t zu.<br />
Haus Nr. 7. Gemeinde (!) Hetschwang seit unfürdenklicher Zeit P1Nr.<br />
413 Hirtenhaus (0,06). A: 0,06. Insgesamt 0,68 Tagwerk. — Auf<br />
Grund der Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935 wurde das Eigentum<br />
der Ortsgemeinde Hetschwang am 11. 3. 1938 zur politischen Gemeinde<br />
Ettlishofen (Haus Nr. 20½) überschrieben.<br />
Haus Nr. B. Leerhaus beim Martin. P1Nr. 41la (0,02). A: 0,10.<br />
Insgesamt 0,14 Tagwerk. Eigen, doch Grundzins zum Rentamt. —<br />
Katharina Hank (Hauk?) brachte es im Wert von 400 fl. laut Heiratsbrief<br />
vom 22. 5. 1811 ihrem Ehemann Martin Holenzer zu. Es folgten<br />
als Eigentümer seit 20. 9. 1836 Barbara Fuchs, seit 31. 3. 1837<br />
Leonhard Kögel, seit 24. 2. 1843 Lorenz Mager.<br />
Haus Nr. 9. Leerhaus beim Strobl. PINr. 406 (0,07). A: 0,07.<br />
Insgesamt 0,87 Tagwerk. Eigen, doch Grundzins zum Rentamt. —<br />
Viktoria Fuchs brachte es im Wert von 500 fl. laut Heiratsbrief vom<br />
23. 6. 1830 ihrem Ehemann Johann Strob(e)1 zu. Es folgte im Besitz<br />
am 15. 5. 1839 Josef Schwaninger.<br />
Haus Nr. 10. Leerhaus beim Weber. PINr. 407a (0,04). A: 0,06.<br />
Insgesamt 0,50 Tagwerk. Eigen, doch Grundzins zum Rentamt. —<br />
Afra Schwaninger übergab am 28. 1. 1833 um 450 fl. dem Sohn Franz<br />
Schwaninger.<br />
Haus Nr. 11. Den Platz PINr. 409a (0,02) erhielt Josef Schuster von<br />
Simon Rueß im Jahre 1790 — ohne Brief — geschenkt und erbaute im<br />
gleichen Jahr das Haus. Am 3. B. 1810 kaufte er um 30 fl. die PINr.<br />
4096 (0,44) Wurz-, Gras- und Baumgarten von Peter Dirr. — 1835 war<br />
der Besitz: A: 0,46, insgesamt 1,76 Tagwerk, Inhaberin die Witwe<br />
Apollonia Schuster. Sie übergab am 21. 5. 1836 an Anton Schuster.<br />
Berg<br />
Am Osthang über der Roth liegt 480 m ü. M. 12 km<br />
südöstlich von Neu-Ulm und 7 km nördlich von<br />
Weißenhorn Berg. Der früher rein bäuerliche Ort<br />
hatte 1945 22, 1964 60 Häuser. Zum Unterschied von<br />
den am tieferen linken Ufer liegenden Siedlungen<br />
wurden die am höheren rechten Ufer gelegenen Höfe<br />
(auf dem Gebiet von <strong>Pfaffenhofen</strong> bis unterhalb Ka -<br />
167<br />
deltshofen) die Höhe „auf dem Berg” genannt. Dieser<br />
alte Name blieb für den mittleren Teil dieses Gebiets,<br />
das heutige Berg, erhalten. Der Ort bestand aus 2<br />
selbständigen Siedlungen: Oberberg mit 1 Hof (Nr. 5)<br />
und 6 Sölden, sowie Unterberg mit 3 Höfen (Nr. 20,<br />
21, 22), 1 Mühle (Nr. 23) und 10 Sölden. Die beiden<br />
Orte sind erst im vorigen Jahrhundert durch Neubauten<br />
zusammengewachsen. Bei Unterberg ist bemerkenswert,<br />
daß alle 3 Höfe und die Mühle seit über 200<br />
Jahren sich in denselben Familien fortgeerbt und im<br />
alten Besitzstand erhalten hatten.<br />
Als Bestandteil der Herrschaft <strong>Pfaffenhofen</strong> gehörte<br />
Berg bis 1805 zu Vorderösterreich. Grundherrschaftlich<br />
gehörte der Hof Nr. 5 der Ulmer Bürgerfamilie<br />
Ott, die ihn 1413 als Messenstiftungsgut dem Ulmer<br />
Münster abtrat. Die Höfe zu Unterberg samt der<br />
Mühle gehörten bis 1485 Wilhelm von Schwendi, dann<br />
dem Ulmer Bürger Heinrich Rembold. 1500 verkaufte<br />
sie Caspar Rembold an seinen Schwager Jakob Ehinger<br />
d. J. Der Ulmer Bürgermeister Georg Besserer<br />
erhielt 1544 von Kaiser Karl V. das Privileg, in dem<br />
Flecken Berg ein Gericht aufzurichten. 1570 kamen<br />
die vorgenannten Anwesen in den Besitz der Fugger,<br />
Herren zu Kirchberg und Weißenhorn, die sie nach<br />
dem 30jährigen Kriege wegen Schulden verkaufen<br />
mußten. 1656 erwarb sie die Witwe des Daniel Neubronner<br />
in Ulm, von deren Erben schließlich die Höfe<br />
Nr. 20 und 21 an das Kloster Wiblingen und der Hof<br />
Nr. 22 an die Deutsch-Ordens-Kommende in Ulm<br />
gelangten. Die Mühle war burgauisches Lehen und<br />
blieb deshalb bei der Herrschaft <strong>Pfaffenhofen</strong>. Im<br />
Zuge der Reformen Kaiser Josefs II. wurden Oberund<br />
Unterberg mit Roth zu einer politischen Gemeinde<br />
vereinigt; 1822 aber wieder getrennt als Gemeinde<br />
Berg. Berg ist nach <strong>Pfaffenhofen</strong> eingepfarrt. Auch<br />
schulisch gehörte es zu <strong>Pfaffenhofen</strong> mit Ausnahme<br />
der Jahre 1949-1969, in denen Berg mit Roth zu einem<br />
Schulverband zusammengeschlossen war.<br />
Bürgermeister und Gemeinderäte<br />
in Berg 1945—1972<br />
Noch am 4. 7. 1945 war Bürgermeister: Bernhard<br />
Völk, Gemeinderäte waren: Zwiebel, Nikolaus Hornung,<br />
Ludwig Sailer, Anton Fahrenschon. Völk wurde<br />
amtsenthoben. Sein Nachfolger Stetter protokollierte<br />
am 2. 6. 1946, daß Völk, von den Mitbürgern<br />
gedrängt, 1935 die Wahl zum Bürgermeister annahm,<br />
damit dies Amt nicht in unberufene Nazihände käme.<br />
Er trat 1938 in die NSDAP ein, hatte aber mit dem<br />
Ortsgruppenleiter Greiner mehrmals heftige Auseinandersetzungen.<br />
Nachdem Völk am 27. 1. 1946 mit<br />
Mehrheit wieder zum 1. Bürgermeister gewählt wur-